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Auto von Rechtsextremisten fährt in eine Gruppe von Gegendemonstranten © Screenshot aus einem YouTube-Video

Keine Verurteilung von Trump

Neonazis fahren mit Auto in eine Gruppe von Gegendemonstranten

Bei einer Neonazi-Demo in Virginia ist ein Auto gezielt in eine Gruppe von Gegendemonstranten gefahren und hat dabei eine Person getötet viele weitere verletzt. US-Präsident Trump verurteilte die Gewalt, aber nicht den Rechtsextremismus. Ku-Klux-Klan sieht sich als Erfüllungshilfe von Trump.

Montag, 14.08.2017, 4:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15.08.2017, 16:38 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

In der US-amerikanischen Stadt Charlottesville (Virginia) ist es bei einer Demonstration von Rechtsextremisten am Samstag zu massiver Gewalt gekommen. Eine Frau kam ums Leben, als ein Auto gezielt in eine Gruppe von Gegendemonstranten fuhr. Zudem kam es zu zahlreichen weiteren Zusammenstößen zwischen Anhängern beider Seiten. Zwei Polizisten starben beim Absturz ihres Hubschraubers, der wegen der Lage in Charlottesville im Einsatz gewesen war.

US Präsident Donald Trump verurteilte die Gewalteskalation. Er sprach von einer „entsetzlichen Demonstration von Hass, Bigotterie und Gewalt von vielen Seiten – von vielen Seiten“. Recht und Gesetz müssten schnellstens wieder hergestellt werden. Seine Regierung stärke „die heiligen Bande der Loyalität zwischen der Nation und ihren Bürgern“, versicherte Trump.

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Dass der Präsident nicht explizit den Rechtsextremismus verurteilte, sorgte für heftige Empörung. Die Bürgerrechtsorganisation „Southern Poverty Law Center“ kritisierte Trumps „leere“ Aussage. Bereits im Wahlkampf habe er mit seinen Worten die radikale Rechte befeuert. Der republikanische Senator Marco Rubio erklärte auf Twitter: „Das war einheimischer Terrorismus.“ Es wäre für die Nation wichtig, dass der Präsident die Vorfälle „in Charlottesville als das beschreibt, was sie sind, ein Terrorangriff von weißen Rassisten“.

Ein Toter und ein Dutzend Verletzte

Die Rechtsextremen hatten sich seit Freitagabend zu Hunderten teilweise bewaffnet in der Universitätsstadt Charlottesville, 180 Kilometer südwestlich von Washington, versammelt. Die Aktion begann mit einem nächtlichen Fackelzug.

Zu der tödlichen Autoattacke kam es am Samstagmittag: Filmaufnahmen zeigen ein silbergraues Auto mit hoher Geschwindigkeit durch eine enge Straße auf Gegendemonstranten zurasen. Neben einer Toten gab es mehr als ein Dutzend Verletzte. Der Fahrer des Fahrzeugs sei festgenommen worden, berichtete der Polizeichef von Charlottesville, Al Thomas. Laut CNN handelt es sich um einen 20-jährigen Weißen aus Ohio.

Ku-Klux-Klan erfüllt Trumps Versprechen

Zuvor hatte der ehemalige Ku-Klux-Klan-Anführer David Duke erklärt, die Versammlung markiere „einen Wendepunkt“. Die Teilnehmer seien „gekommen, um die Versprechen von Donald Trump zu erfüllen“. Trump sei gewählt worden, „weil er gesagt hat, dass er uns unser Land zurückgibt“. Anlass der Demonstration war die vom Stadtrat von Charlottesville angeordnete Entfernung einer Statue von General Robert E. Lee, der im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-65) die Südstaaten angeführt hatte. Der Süden kämpfte für den Erhalt der Sklaverei.

Das rund 50.000 Einwohner zählende Charlottesville gilt als liberale Stadt: Bei der Präsidentenwahl 2016 stimmten die Bewohner mit überwältigender Mehrheit für die demokratische Kandidatin Hillary Clinton. (epd/mig) Aktuell Ausland

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