
Fast 100 untergetaucht
Mehr als 460 rechtsextreme Straftäter auf freiem Fuß
Die Zahl der untergetauchten Rechtsextremisten ist in knapp zwei Jahren um fast 100 Straftäter gestiegen, etwa 100 werden seit 2015 gesucht. Die Linkspartei geht von einem "etablierten Nazi-Untergrund" aus.
Dienstag, 06.06.2017, 4:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 07.06.2017, 16:30 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In Deutschland sind nach Angaben der Bundesregierung 462 mutmaßliche Straftäter auf freiem Fuß, die wegen rechtsextrem motivierter Straftaten gesucht werden. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichteten, sind annähernd 600 Haftbefehle gegen diese 462 mutmaßlichen Rechtsextremisten nicht vollstreckt worden. Die Zahlen stammen aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion.
104 der Gesuchten werden Gewaltdelikte vorgeworfen. 98 sind seit 2015 oder noch länger untergetaucht. Die Aufstellung berücksichtigt Fälle bis Ende März dieses Jahres. Im September 2015 galten dem Bericht zufolge noch 372 rechte Straftäter als untergetaucht.
Die innenpolitische Sprecherin der Linkspartei, Ulla Jelpke, nannte die Zahlen beunruhigend. „Das ist zumindest ein Indiz für einen sich etablierenden Nazi-Untergrund“, sagte sie den Funke-Zeitungen. In der rechten Szene gebe es eine ungebrochene Bereitschaft zu Straf- und Gewalttaten. (epd/mig)
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Natürlich gibt es da ein kleines Problem. Bis Mitte der 2000er Jahre gab es eine ganze Reihe rechtsradikaler Webseiten, auf denen ausgiebige interne Debatten geführt wurden; und so konnte sich jeder Interessierte sehr gut ein Bild von den Lebensverhältnissen und Vorstellungen der Rechtsradikalen machen.
Ab Mitte der 2000er Jahre wurden diese Webseiten dann nach und nach verboten, und jetzt weiß keiner nichts Genaues nicht. Und Nichtwissen macht Angst.