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Blut (Symbolfoto) © limonada @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Cottbus

Ägyptische Gast-Studentin zu Tode gefahren und ausländerfeindlich beschimpft

Eine ägyptische Studentin wurde am Osterwochenende in einer Tempo-30-Zone tödlich von einem Auto erfasst. Jetzt wurde bekannt, dass sie nach dem Unfall rassistisch beleidigt wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Volksverhetzung.

Donnerstag, 27.04.2017, 17:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 01.05.2017, 14:49 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Ein tödlicher Unfall vom Osterwochenende ruft bundesweit Entsetzen hervor. Eine 22-jährige Studentin aus Ägypten war Medienberichten zufolge in der Nacht zu Karsamstag im Zentrum von Cottbus an einer Tram-Haltestelle von einem Auto erfasst worden. Sie soll in der Tempo-30-Zone plötzlich auf die Fahrbahn getreten sein.

Beifahrer des Unfallfahrzeugs sollen daraufhin das auf dem Boden liegende Opfer ausländerfeindlich beschimpft haben. Drei Tage später erlag die Gaststudentin der Brandenburgischen Technischen Universität ihren schweren Verletzungen.

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Ermittlungen wegen Volksverhetzung

Die Polizei ermittelte laut Berliner Tagesspiegel im Zusammenhang mit dem Unfall zunächst nur gegen den 20-jährigen Unfallfahrer wegen fahrlässiger Tötung. Seit Dienstag dieser Woche werde nun auch gegen die beiden Mitinsassen ermittelt – wegen Volksverhetzung und Beleidigung.

Behördenangaben zufolge läuft parallel dazu ein weiteres Verfahren bei der Kriminalpolizei, das nach dem Unfall von Amts wegen aufgenommen wurde. Darin geht es um die Frage, ob der Autofahrer den Unfall hätte vermeiden können.

Ministerin bezeichnet Vorfall als Schande

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) hat sich entsetzt über die mutmaßlichen Todesumstände einer ägyptischen Gaststudentin in Cottbus gezeigt und schnellstmögliche Aufklärung gefordert.

„Dass eine junge, tödlich verletzte Frau mitten in Cottbus nach einem Unfall noch fremdenfeindlich und rassistisch beleidigt wird“, sei unfassbar und abscheulich, erklärte Münch am Donnerstag in Potsdam. Wenn die Vorwürfe so zuträfen, sei dieser Vorfall eine Schande. (epd/mig) Aktuell Panorama

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  1. karakal sagt:

    Das Mindeste, was die ägyptische Regierung jetzt machen sollte, wäre, den bundesdeutschen Botschafter in Ägypten einbestellen. Aber das ist von der Regierung des derzeit dort herrschenden Usurpators wohl kaum zu erwarten.