Rechtsextremismus
Polizei prüft Ermittlungen gegen Kollegen
Polizei-Skandal in Cottbus. Beamte sollen riesiges Kürzel der rechtsextremen Gruppe „Defend Cottbus“ an die Wand gemalt und davor posiert haben. Das Landeskriminalamt prüft wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten.
Mittwoch, 04.12.2019, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 05.12.2019, 17:41 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Im Zusammenhang mit einem rechtsextremen Schriftzug in Cottbus will das brandenburgische Landeskriminalamt einen möglichen Tatverdacht gegen mehrere Polizisten wegen öffentlicher Aufforderung zu Straftaten prüfen. Die neun Polizisten würden noch in der laufenden Woche für drei Monate in verschiedene Dienststellen in anderen Regionen des Bundeslandes versetzt, teilte das Polizeipräsidium am Dienstag in Cottbus mit. Gegen die Beamte läuft auch ein Disziplinarverfahren.
Ausgangspunkt ist den Angaben zufolge ein Foto, das am vergangenen Donnerstag kurz vor Beginn der Anti-Kohle-Proteste in der Lausitz aufgenommen und anschließend in sozialen Netzwerken verbreitet worden ist. Auf dem Bild posieren neun Polizeibeamte der dritten Einsatzhundertschaft aus Cottbus vor einem Graffito „Stoppt Ende Gelände!“ mit abgebildetem Krebs an einer Mauer in Cottbus. Der Krebs ist das Wappentier von Cottbus.
Der Polizeiführer hatte die neun Beamten den Angaben zufolge noch am Donnerstagabend beauftragt, das gesamte Graffito zu entfernen. Die Polizisten hätten jedoch den Schriftzug nur teilweise entfernt. Ein „E“ sei in ein „C“ verändert, der Krebs und die Buchstaben „DC“ mit Ausrufezeichen blieben sichtbar. „DC“ weist auf die rechtsextreme Gruppe „Defend Cottbus“ (engl.: Cottbus verteidigen) hin. (epd/mig)
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