UN-Experte

Diskussion über Burka erzeugt „Klima des Misstrauens“

Die Diskussion um den Burka-Verbot lehnt der UN-Sonderberichterstatter Bielefeldt ab. Das erzeuge ein Klima des Misstrauens gegenüber Muslimen. Dabei sei Religiös motivierte Gewalt sei keineswegs auf den Islam beschränkt.

Freitag, 30.09.2016, 8:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 02.10.2016, 10:45 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, Heiner Bielefeldt, lehnt das diskutierte Burka-Verbot als rein „symbolische Maßnahme“ ab. Solche politischen Forderungen erzeugten ein „Klima des Misstrauens“, spalteten die Gesellschaft und träfen obendrein vor allem Frauen, sagte der Menschenrechtsexperte am Mittwochabend in Bielefeld. Zwischen dem Tragen einer Burka und Terrorakten bestehe kein Zusammenhang.

Die Religionen sollten nach Ansicht von Bielefeldt die Politik bei der Bekämpfung von Gewalt und Terrorismus zu einer strikten Beachtung von Menschenrechten und Religionsfreiheit auffordern. „Interreligiöse Gesprächskreise haben auch ein politisches Mandat“, sagte der Hochschullehrer. Der interreligiöse Dialog werde in Deutschland bislang „massiv unterschätzt“.

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Religiös motivierte Gewalt nicht auf Islam beschränkt

„Alle, die mit Gewalt im Namen der eigenen Religion nicht einverstanden sind, müssen es laut sagen“, sagte der Theologe. Er wandte sich gegen die Behauptung, Gewalt habe mit den Religionen gar nichts zu tun und diese würden lediglich instrumentalisiert.

Religiös motivierte Gewalt sei keineswegs auf den Islam beschränkt, sagte Bielefeldt weiter. Als Beispiele nannte er christliche Geistliche, die in afrikanischen Ländern zur „Hatz gegen Schwule“ aufriefen, jüdische Terrorgruppen in Israel, das Vorgehen buddhistischer Mönche gegen Muslime in Myanmar oder den Hindu-Nationalismus in Indien. Es sei falsch anzunehmen, dass Gewalt „in der DNA des Islam“ oder aller monotheistischen Religionen quasi angelegt sei, erklärte er. (epd/mig) Aktuell Politik

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