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Italien-Route

Jeder 17. Flüchtling stirbt

Bis Ende Mai dieses Jahres sind bereits mehr als 2.500 Menschen auf ihrem Weg per Boot nach Europa als gestorben oder gelten als vermisst. Im Vergleich zum Vorjareszeitraum ist das ein Anstieg von fast 40 Prozent.

Donnerstag, 16.06.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:44 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Flucht über das Mittelmeer nach Europa ist nach Einschätzung der Internationalen Organisation für Migration (IOM) noch gefährlicher geworden. Von Beginn des Jahres bis Ende Mai starben mehr als 2.500 Menschen auf ihrem Weg per Boot nach Italien oder Griechenland oder gelten seitdem als vermisst, wie die Organisation bei der Präsentation ihre zweiten Studie „Fatal Journeys“ am Mittwoch in Berlin erklärte. Das ist ein Anstieg um 39 Prozent gegenüber dem selben Zeitraum 2015.

Allein rund 2.100 Menschen starben mutmaßlich auf der Route zwischen Nordafrika und Italien. Damit überlebte einer von 17 Flüchtlingen die Flucht per Boot nicht. 2014 und 2015 war es einer von 50. Neben dem Anstieg bei der Zahl der Toten hat sich die Gesamtzahl von Flüchtlingen, die in Italien ankommen, kaum verändert: Bis Ende Mai dieses Jahres erreichten rund 47.900 Flüchtlinge Italien, im Zeitraum 2015 waren es 47.500.

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Die Route sei noch tödlicher geworden, sagte Frank Laczko, Direktor des IOM-Datenanalysezentrums in Berlin. Über die Gründe könne er nur spekulieren: Vielleicht versuchten Schlepper noch skrupelloser ihr Geschäft. Zudem würden häufiger größere Holzboote eingesetzt – die Zahl der Menschen, die bei einem Unglück sterben, ist damit auf einen Schlag viel höher.

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Über 3.000 Menschen gestorben oder vermisst

In den ersten fünf Monaten des Jahres sind nach Daten der Migrationsorganisation weltweit mindestens 3.105 Menschen auf der Flucht gestorben oder gelten seitdem als vermisst, 2.516 davon versuchten die Flucht nach Europa übers Mittelmeer zwischen Libyen und Lampedusa, Marokko und Spanien oder der Türkei und Griechenland.

Auf der Route nach Griechenland verzeichnet die IOM seit Inkrafttreten des EU-Türkei-Abkommens einen Rückgang der Zahl von Flüchtlingen und Toten in der Ägäis. 376 Tote und Vermisste wurden dort bis Ende Mai gezählt, davon allein 275 im Januar. Seit dem Start des Abkommens sei die Zahl ankommender Flüchtlinge um 98 Prozent gesunken, die Zahl der Toten um 82 Prozent. (epd/mig) Aktuell Politik Studien

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