Studie
Flüchtlinge im Durchschnitt jung und männlich
Der durchschnittliche Asylantragsteller in Deutschland jung, männlich und war vorher erwerbstätig. Das geht aus einer aktuellen BAMF-Studie hervor. Danach hat jeder Fünfte eine Hochschule besucht und Männer sind im Schnitt gebildeter - nur Iranerinnen überraschen.
Freitag, 20.05.2016, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:44 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Jung, männlich, vorher erwerbstätig, kaum Deutschkenntnisse: Nach einer Analyse des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge über selbst erhobene Daten von Asylantragstellern kann so der durchschnittliche Flüchtling in Deutschland beschrieben werden. Wie aus den am Donnerstag vom Bundesamt in Nürnberg veröffentlichten Daten hervorgeht, waren drei Viertel der 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge männlich. Gut zwei Drittel (68 Prozent) waren jünger als 33 Jahre alt. Bei Bildung und Erwerbstätigkeit gibt es je nach Herkunftsland und Geschlecht allerdings auch große Unterschiede.
Die Daten stammen aus einer Befragung, an der Asylsuchende beim Stellen des ersten Antrags freiwillig teilnehmen konnten. 73 Prozent beantworteten laut Bundesamt die Fragen nach Bildung und vorheriger Arbeit.
Bei der Befragung gaben 18 Prozent der Asylantragsteller eine Hochschule als höchste besuchte Bildungseinrichtung an, 20 Prozent ein Gymnasium, rund ein Drittel eine Mittelschule und 22 Prozent eine Grundschule. Sieben Prozent haben keine formelle Schulbildung. Während Afghanen, Eritreer, Pakistaner und Menschen aus Westbalkanstaaten ein durchschnittlich geringeres Bildungsniveau haben, sind Syrer und Iraner häufig besser gebildet. 27 Prozent der Syrer und 35 Prozent der Iraner haben demnach eine Hochschule besucht.
Vor der Flucht haben der Kurzstudie zufolge drei Viertel der volljährigen Männer gearbeitet, aber nur ein Drittel der Frauen. Im Durchschnitt sind die Frauen unter den Flüchtlingen auch schlechter gebildet – Ausnahme sind Iranerinnen, die häufiger als ihre männlichen Landsleute angaben, eine Hochschule oder ein Gymnasium besucht zu haben.
Aus den Ergebnissen leitet das Bundesamt besondere Förderbedarfe für die jeweiligen Gruppen ab. Besonders weist die Behörde auf die Bedeutung von Deutsch- und Integrationskursen hin, da nur zwei Prozent der Asylsuchenden laut Befragung Deutschkenntnisse mitbringen. Zudem sollte auf die Bedürfnisse bei Frauen besondere Rücksicht genommen werden, heißt es in der Studie. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft Studien
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