Ostern
Warum der Hase die Geschenke bringt
Ostern ist ein wichtiges christliches Fest. Doch wie kommt es, dass uns ein Hase Eier bringt? Und warum werden diese gefärbt oder mit viel Geschick verziert? MiGAZIN gibt die Antwort.
Donnerstag, 24.03.2016, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 28.03.2016, 15:50 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Das Osterei hat eine lange Geschichte. Im 12. Jahrhundert weihte die katholische Kirche die Eier, die die Hühner während der Fastenzeit gelegt hatten. In der Fastenzeit durften die Menschen keine Eier essen. Daher sammelten sie sich an. Damit die geweihten Eier von den ungeweihten Eiern unterschieden werden konnten, wurden sie gefärbt. Nach dem Winter legten die Hühner immer besonders viele Eier. So kam es, dass zu Ostern reichlich davon da waren.
Die Eier haben bis heute eine besondere Bedeutung. Für Christen sind sie ein Zeichen für neues Leben und für die Auferstehung von Jesus von den Toten. Es waren protestantische Familien, die dann im 16. und 17. Jahrhundert begannen, die Eier zu verstecken. Damit versuchten die Familien, deren katholische Herkunft zu verschleiern. Denn im protestantischen Glauben ist weder das Fasten noch die Eierweihe vorgesehen.
Um erklären zu können, wo die Eier her kamen, dachten sich die Familien den Hasen aus. In manchen Regionen waren es auch der Fuchs, der Rabe oder der Kuckuck, die die Eier brachten. Im Gegensatz zum Hasen setzten sie sich aber nicht durch. Der Osterhase tauchte schließlich in Kinderbüchern und in Familienzeitschriften auf. Er wurde immer menschlicher. Und er belohnte Kinder nicht nur, wenn sie brav waren. Er zeigte auch, dass Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung gute Eigenschaften sind. Kinder lernten mit ihm, was gut und böse ist. Waren sie brav und nahmen bestimmte Werte an, so bekamen sie im Gegenzug Geschenke.
Ostern ist im Laufe der Zeit von einem religiösen Fest auch zu einem Familienfest geworden. Noch heute bauen Kinder Nester aus Moos, in die der Osterhase seine Eier legen kann. Außerdem gibt es viele Bräuche rund ums Ei. So kennen viele Familien das Eiertitschen und Eierrollen. Beim Eiertitschen stoßen die Spieler hartgekochte Eier aneinander. Derjenige, dessen Ei kaputtgeht, hat verloren. Beim Eierrollen oder Eierschibbeln lassen Kinder und Erwachsene die Eier einen Abhang hinunter kullern. Das Ziel des Spiels ist es, ein anderes Ei zu treffen. Wer das Ei eines Mitspielers trifft, darf es mit nach Hause nehmen. (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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