Umfrage
Die meisten Syrer fliehen vor Bomben Assads
Die meisten Syrer flüchten vor der Gewalt des Assad-Regimes. Das geht aus einer Umfrage unter syrischen Flüchtlingen in Deutschland hervor. Die IS-Milizen rangieren an zweiter zweiter Stelle. Entwicklungsorganisationen mahnen, mehr für die Region zu tun.
Donnerstag, 08.10.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 09.10.2015, 1:24 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Der Terror der IS-Milizen sorgt weltweit für Entsetzen, doch die meisten Syrer sind auf der Flucht vor der Gewalt des Assad-Regimes. Das geht aus einer Umfrage unter syrischen Flüchtlingen in Deutschland hervor, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. 70 Prozent der Befragten machen für die Kriegsgewalt das Assad-Regime verantwortlich, nur rund ein Drittel nennt an erster Stelle die IS-Terrormiliz. Ähnlich antworteten die Syrien-Flüchtlinge auf die Frage, von wem die größte Terrorgefahr ausgehe: Drei Viertel hatten Angst, vom Assad-Regime entführt oder festgenommen zu werden, 42 Prozent nannten den selbsternannten „Islamischen Staat“ (IS) an erster Stelle.
Die Studie über Fluchtgründe und Zukunftsperspektiven wurde von der Organisation „Adopt a Revolution“ erstellt, die vom Ausland aus die zivilgesellschaftliche Opposition in Syrien unterstützt. Sie sei aus Spenden finanziert und vom Wissenschaftszentrum Berlin begleitet worden, sagte der Initiator von „Adopt a Revolution“, Elias Perabo.
Nur 13 Prozent der Geflüchteten gaben als Hauptgrund materielle Not an. Mehr als zwei Drittel der befragten Syrer sagten, sie seien geflohen, weil ihr Leben unmittelbar bedroht gewesen sei. Rund zwei Dritte der Befragten sind erst in diesem Jahr direkt aus Syrien geflohen (65 Prozent), knapp 30 Prozent sind ein bis zu drei Jahre auf der Flucht gewesen, bevor sie Deutschland erreicht haben.
Der syrische Aktivist Haid Haid, der selbst geflohen ist, während seine Familie noch in Syrien lebt, sagte, viele Menschen, die bisher im Land ausgehalten hätten, sähen nun keine Hoffnung mehr auf eine Zukunft. Die jüngsten hohen Flüchtlingszahlen seien auf die zunehmend schwierige Lage in den Nachbarländern zurückzuführen, auf die unzureichende internationale Hilfe und auf die zuletzt durch die russischen Bombardements weiter ansteigende Gewalt, sagte Haid Haid als Sprecher der Kampagnen „Planet Syria“ und „The Syria Campaign“, die sich für nicht-militärische Lösungen starkmachen.
Mehr als die Hälfte der Syrer denke, dass mehr Menschen im Land bleiben könnten, wenn die internationale Gemeinschaft eine Flugverbotszone durchsetzen würde. Die Bombardements jenseits der Frontlinien – insbesondere mit Fassbomben, die ausschließlich vom Assad-Regime eingesetzt würden – seien die größte Bedrohung, sagte Haid Haid.
Auf die Frage, was sich in Syrien ändern müsse, damit sie zurückkehrten, nannten 68 Prozent der Flüchtlinge ein Ende des Krieges und mehr als die Hälfte (51,5 Prozent), dass Assad entmachtet werden müsse. Nur acht Prozent sehen ihre Zukunft in Deutschland, alle anderen hoffen auf eine Rückkehrmöglichkeit.
Die Befragung von knapp 900 syrischen Flüchtlingen in zwölf Erstaufnahmeeinrichtungen, Registrierungsstellen und Flüchtlingsheimen in West- und Ostdeutschland erfolgte von Mitte September bis Anfang Oktober in der Regel mit arabisch-sprachigen Fragebögen. Nach Angaben des Wissenschaftszentrums Berlin geben die Ergebnisse eine erste Auskunft über die Fluchtgründe und die Haltung der Flüchtlinge, sind aber nicht repräsentativ. 88 Prozent der Befragten sind Männer. Die größte Gruppe der Interviewten ist zwischen 16 und 25 Jahren alt.
Oxfam kritisiert Hilfe für syrische Flüchtlinge als ungenügend
Der weil hat die Entwicklungsorganisation Oxfam die internationale Gemeinschaft zur verstärkten Unterstützung syrischer Flüchtlinge aufgefordert. Die Anstrengungen zur Lösung des Konflikts in dem Bürgerkriegsland und die Hilfsgelder seien „völlig unzureichend“, betonte Oxfam in einem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Bericht. Demnach leiste nur ein Bruchteil der Länder gemessen an ihrer Wirtschaftskraft hinreichend Hilfe. Besonders die wohlhabenderen Länder täten zu wenig für besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge innerhalb und außerhalb Syriens.
Etwa zehn Prozent der Syrer benötigen dem Bericht zufolge verstärkt Hilfe. „Flüchtlinge haben ein Recht darauf, in Sicherheit zu leben, Schutz zu erfahren und ihre Grundbedürfnisse befriedigen zu können. Doch die meisten reichen Staaten ignorieren die unüberhörbaren Alarmsignale“, sagte der Kampagnenleiter der deutschen Oxfam-Sektion, Jörn Kalinski. Bislang habe die Staatengemeinschaft nur etwa 17.000 der besonders schutzbedürftigen Syrer Zuflucht geboten.
Besonders hilfsbereit sind laut dem Bericht Deutschland und Norwegen. Besonders schlecht bei der Flüchtlingshilfe schneiden hingegen Russland und Frankreich ab. Die Entwicklungsorganisation warnt zudem vor einer weiteren Ausdehnung der Flüchtlingskrise in Syrien. Die internationale Gemeinschaft müsse ihren Einsatz für die Flüchtlinge „massiv erhöhen“. Auch die Flüchtlinge in Serbien müssten angesichts des bevorstehenden Winters stärker unterstützt werden. (epd/mig) Aktuell Ausland
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Schon das Foto beweist überwältigende Waffenexpertise
Das Votum von 500 Migranten beweist messerscharf, daß die Syrer einzig das begehren, was allein die regime- changer im Spiel halten kann, die Umfrage hat mich neugierig gemacht.
‚adopt a revolution‘ schreibt auch über den Giftgaseinsatz 08 2013. Es gibt ein kleines Bild mit gelben Linien von den Einschlagstellen zu einer goverment military site, das ist der Beweis. Klickt man auf die Grafik, gelangt man zum human rights watch Bericht, allerdings ohne die gelben Linien. Betrachtet man das Einschlagsmuster und vergleicht mit googlemaps, muß man den Startort am nördlichen Rand von Qatana suchen, eine kurze Fahrt westlich der Grenze zum Libanon, ja, so ungefähr hätte ich’s gemacht, aber ich hätte es nicht gemacht, versprochen.
Meine libanesische Nachbarin sagt mir, die Grenze nach Syrien sei nomal, man muß den Ausweis vorzeigen und über die ‚grüne‘ Grenze zu gehen ist verboten, nein, da schießt Keiner.
Nach diesen Erkenntnissen würde ich die Täter nicht in der Türkei suchen, sondern eher südlich.