Check-in am Flughafen - Einwanderung © MiG
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Rekord-Einwanderung

16,4 Millionen Migranten in Deutschland

Neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge hat jeder fünfte Einwohner Deutschlands einen Migrationshintergrund. Ursächlich dafür sind steigende Einwandererzahlen - vermehrt aus Europa. Jeder Dritte kommt wegen Verwandten, die bereits in Deutschland leben.

Dienstag, 04.08.2015, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 09.08.2015, 12:37 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Jeder fünfte Einwohner Deutschlands hat einen Migrationshintergrund. Wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte, lebten im vergangenen Jahr 16,4 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland – so viele wie noch nie. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung stieg um drei Prozent auf 20,3 Prozent. Die Mehrheit der Bürger mit Migrationshintergrund hatte einen deutschen Pass (56 Prozent).

Das Wachsen dieses Bevölkerungsteils ist laut Statistischem Bundesamt vor allem auf die aktuell steigenden Einwanderer-Zahlen zurückzuführen. Im vergangenen Jahr lebten 10,9 Millionen Zugewanderte in Deutschland. Das sei der höchste Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 2005. Im Vergleich zum Jahr 2011 ist die Zahl der Einwanderer um 10,6 Prozent gestiegen (plus eine Million). Die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund ist im gleichen Zeitraum um 885.000 zurückgegangen (minus 1,4 Prozent).

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Immer mehr Menschen mit einem hohen Bildungsniveau entschließen sich der Erhebung zufolge, nach Deutschland zu kommen. Im vergangenen Jahr hatten rund 44 Prozent der seit 2011 zugezogenen 25- bis 35-Jährigen einen Hochschulabschluss. Im Jahr 1990 lag der Anteil noch bei rund 18 Prozent. Bei der Bevölkerungsgruppe ohne Migrationshintergrund liegt der Anteil aktuell bei etwa 24 Prozent. Unter den Einwanderern hatten rund 28 Prozent keine abgeschlossene Hochschulausbildung oder einen anderen beruflichen Abschluss.

Vor allem die Zahl der Einwanderer aus der Europäischen Union ist den Angaben zufolge in den vergangenen Jahren mit einem Plus von 18 Prozent stark angestiegen. Seit 2011 kamen demnach 620.000 Menschen aus dem europäischen Ausland in die Bundesrepublik. Die meisten Menschen stammten aus dem Osten und Süden Europas: 179.000 Einwanderer kamen aus Polen, 109.000 aus Rumänien und 55.000 aus Italien. Auch die Zahl der Einwanderer aus dem Rest der Welt nahm stark zu. Vor allem Chinesen, Syrier und Inder sind seit 2011 nach Deutschland gekommen.

Der häufigste Beweggrund für die Einwanderung sind der Analyse zufolge Verwandte, die bereits in Deutschland leben. 37 Prozent der Einwanderer sind deshalb seit 1960 immigriert. An zweiter Stelle steht mit rund 18 Prozent die Chance auf eine Beschäftigung in Deutschland. Unter den Menschen, die nach dem Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008 nach Deutschland kamen, ist die Hoffnung auf eine Arbeit mit 28 Prozent der verbreitetste Grund für die Einwanderung. Die Mehrheit der nach 2008 Zugewanderten hatte bereits vor ihrer Ankunft einen Job in Deutschland sicher.

Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit 1950 nach Deutschland Eingewanderten und deren Nachkommen sowie der ausländischen Bevölkerung. (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel

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  1. Tobi sagt:

    16 Millionen menschen und dennoch unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Chancen

    leider Gottes entscheidet Rassismus wer hier integriert wird oder wer nicht

    polen, ein Großteil der Rumänen (nicht sinti oder roma), Tschechen, Litauer und deutschlandrussen und russlanddeutsche sind die Gewinner

    warum ? Weil sie mitteleuropäisch aussehen und schnell als Deutsch betrachtet werden auch wenn sie theoretisch kein wort deutsch sprechen