Statistik

Bundespolizei nahm 2014 mehr als 2.000 Schleuser fest

Durch die steigende Zahl von Flüchtlingen in Europa kommen auch vermehrt Menschen in Not nach Deutschland. Wie die Bundespolizei mitteilt, steigt damit auch die Zahl jener, die den Menschen in Not helfen, Grenzen zu überwinden.

Mittwoch, 15.07.2015, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 16.07.2015, 16:07 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Mit der steigenden Zahl von Flüchtlingen in ganz Europa registriert die Bundespolizei auch immer mehr „illegale“ Einreisen nach Deutschland – und setzt mehr Schleuser fest. Wie aus dem am Montag in Berlin vorgestellten Jahresbericht der Bundespolizei hervorgeht, wurden 2014 rund 57.000 „illegale“ Einreisen gezählt. Im Jahr zuvor waren es rund 32.500. Ingesamt 2.149 Schleuser, die Asylsuchenden bei der Flucht helfen, wurden im vergangenen Jahr in Deutschland aufgegriffen – rund 600 mehr als 2013. Dabei standen Deutsche und Syrer mit jeweils 176 Fällen an der Spitze der Statistik. 169 Schleuser kamen aus Ungarn, 156 aus Rumänien.

Nach Angaben von Bundespolizeipräsident Dieter Romann lag die Zahl der „illegalen“ Einreisen am Montag für dieses Jahr bei 63.000 – und hat damit bereits die Gesamtzahl des Jahres 2014 übertroffen. Auch die Zahl unerlaubter Aufenthalte steigt der Statistik zufolge. 2014 registrierte die Bundespolizei knapp 27.000 Fälle – 40 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

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In den Statistiken unerlaubter Einreise und „illegalen“ Aufenthalts stehen Syrer und Eritreer an den ersten Stellen. Aus den beiden Ländern fliehen derzeit besonders viele Menschen mit Ziel Europa. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) betonte bei der Vorstellung des Jahresberichts, die Bundespolizei habe angesichts steigender Flüchtlingszahlen eine anspruchsvolle Tätigkeit zu bewältigen. Nicht selten seien die Bundespolizisten diejenigen, die als erste Vertreter des deutschen Staates auf die Asylbewerber treffen. Sie seien damit quasi die „Ersterstaufnahme“ der Asylbewerber und Flüchtlinge. Romann betonte, die Polizeibeamten seien im Umgang mit Ausländern gut geschult und so erfahren wie keine andere Behörde in Deutschland.

Dennoch sorgte ein Fall in einer Dienstelle der Bundespolizei kürzlich für Entsetzen. Beamten wird vorgeworfen, dort zwei Ausländer misshandelt und gedemütigt zu haben. Nach dem Bekanntwerden richtete Romann eine Beschwerdestelle in seinem Zuständigkeitsbereich ein. Inzwischen seien zwischen 15 und 20 Fälle eingegangen, die zum Teil bereits zu disziplinar- oder strafrechtlichen Ermittlungen geführt hätten. Fälle, in denen der Verdacht auf Volksverhetzung besteht, würden direkt an die Staatsanwaltschaft abgegeben. Experten befürchten, eine viel höhere Dunkelziffer von Fällen und fordern unabhängige Beschwerdestellen.

De Maizière versprach der Bundespolizei für dieses und nächstes Jahr Mittel für zusätzliches Personal. Derzeit arbeiten bei der Bundespolizei nach eigenen Angaben 40.310 Mitarbeiter. Die Aufstockung erfolgt auch mit Verweis auf die steigende Zahl der Asylanträge in Deutschland. Wie aus der ebenfalls am Montag veröffentlichten Halbjahresstatistik hervorgeht, beantragten von Januar bis Ende Juni 179.037 Menschen in Deutschland Asyl. Davon waren knapp 160.000 Erstanträge. Rund 19.000 Menschen beantragten zum wiederholten Male Schutz in Deutschland. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg die Zahl der Asylantragsteller damit um 132 Prozent. (epd/mig) Aktuell Politik

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