Pietätlos?
Bochum will Flüchtlinge auf Friedhofswiese unterbringen
Ist es pietätlos, wenn Flüchtlinge, die dem Tod entkommen sind, direkt an einem Friedhief untergebracht werden? Nein, sagt die Stadt Bochum. Dort sollen Flüchtlinge in Wohncontainern auf einer Friedhofs-Erweiterungsfläche untergrebracht werden.
Freitag, 10.07.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 13.07.2015, 16:31 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Stadt Bochum prüft derzeit eine Unterbringung von Flüchtlingen in Wohncontainern auf einer Friedhofs-Erweiterungsfläche. Stadtsprecher Thomas Sprenger sagte dem epd am Donnerstag auf Anfrage, diese Wiese „gehört zum Friedhof, war aber noch nie ein Gräberfeld“. Allerdings räumte er ein, dass von der Wiese im Stadtteil Weitmar „eine Sichtbeziehung“ auf die Gräber vorhanden sei.
Die Stadt sei mit der Unterbringung von bislang 1.800 Flüchtlingen an die Grenze der Möglichkeiten gekommen, sagte der Sprecher der Kommune. Einen entsprechenden Beschluss zur möglichen Unterbringung der Flüchtlinge auf der zum Friedhof gehörenden Wiese hatte der Rat der Stadt Bochum bereits am 25. Juni gefasst.
Sprenger betonte, der mögliche Standort für die Wohncontainer auf der Wiese sei durch einen Zaun und einen Weg vom Friedhof getrennt. Vorwürfe von Anwohnern, die Unterbringung von Flüchtlingen, die soeben dem Tod in ihrem Heimatland oder auf der Flucht entkommen seien, auf einer Wiese direkt an einem Friedhof sei „pietätlos“, wies der Stadtsprecher zurück. (epd/mig)
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Symbol der Abschottung Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete sofort stoppen!
- Umbruch in Syrien Was bedeutet der Sturz Assads – auch für Geflüchtete…
- Studie AfD ist Gefahr für jüdisches Leben
- Abschiebedebatte Ministerin rät Syrern von Heimreisen ab: können…
- Debatte über Rückkehr Bamf verhängt Entscheidungsstopp für Asylverfahren…
- „Wir wissen nicht, wohin“ Familie verliert ihr in der Nazizeit gekauftes Haus