TV-Tipps des Tages

03.07.2015 – JVA, Imame, Muslime, Salafisten, Ausländer, Rassismus

TV-Tipps des Tages sind: Imame für die JVA: Wie kann man verhindern, dass sich muslimische Straftäter im Gefängnis radikalisieren? Nach den Anschlägen von Paris haben die Justizminister die Gefahr erkannt; Zu schwarz, um Französisch zu sein? Frankreich, das Mutterland der Menschenrechte?

Von Freitag, 03.07.2015, 8:09 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 28.06.2015, 12:05 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Imame für die JVA
Wie kann man verhindern, dass sich muslimische Straftäter im Gefängnis radikalisieren? Nach den Anschlägen von Paris haben die Justizminister die Gefahr erkannt. Und sie haben erkannt, dass Imame und Seelsorger dringend benötigt werden. Wie sieht die Situation momentan aus?

In Wuppertal-Ronsdorf begleiten wir jugendliche Insassen dabei, wie sie einen Moscheeraum bauen. Sie sind motiviert, denn der Glaube wird vor allem in der Haft zu einem großen Thema. Zu diesem Zeitpunkt kommt noch gelegentlich ein ehrenamtlicher Imam. Doch der kann mittlerweile nicht mehr kommen. Deshalb steht der Raum nun leer – nach Monaten ungenutzt.

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Für die christlichen Jugendlichen gibt es vom Land bezahlte Pastore und Seelsorger. Ein solches Angebot für muslimische Insassen fehlt – nicht nur Wuppertal. Das muss sich ändern, findet Husamuddin Meyer aus Wiesbaden. Er ist einer von ganz wenigen – vom Land bezahlten – Gefängnis-Imamen. Er sieht seit Jahren, wie sich die Lage weiter zuspitzt. Besonders gefährlich sei, dass orientierungslose Jugendliche niemanden hätten, der sie in religiösen Fragen berät und sie vor radikalen Insassen warnt. Husamuddin Meyer betet mit den Häftlingen der JVA Wiesbaden – und hat in vielen Einzelgesprächen schon junge Muslime vom Salafismus weggebracht, erzählt er uns. Andere sind nach der Haft abgefangen worden und nun in Syrien. Reporterin Mareike Wilms begleitet ihn bei seiner Arbeit und zeigt, was ein Imam und Seelsorger im Gefängnis bewirken kann. Fr, 3. Jul · 17:15-17:30 · PHOENIX

Zu schwarz, um Französisch zu sein?
Die Regisseurin Isabelle Boni-Claverie ist schwarz. Sie wuchs in einem behüteten, in keiner Weise sozial benachteiligten Umfeld auf und müsste eigentlich vollständig in die französische Gesellschaft integriert sein. Dennoch wird sie regelmäßig Opfer von Diskriminierung. Wo sind die republikanischen Ideale von Gleichheit und Brüderlichkeit geblieben? Und warum gibt es in unserer Zeit immer noch rassistische Vorurteile? Unterstützt von Politologen und Historikern geht sie diesen Frage in ihrer Dokumentation nach.

Frankreich, das Mutterland der Menschenrechte? Die Wirklichkeit sieht weniger rosig aus. Eine schlecht bewältigte koloniale Vergangenheit, Rückzug auf die nationale Identität, Erstarken des Front National und fest im kollektiven Unbewussten verankerte Vorurteile sorgen dafür, dass der Rassismus im Land auf dem Vormarsch ist. Die Regisseurin Isabelle Boni-Claverie ist schwarz. Sie wuchs in einem behüteten, in keiner Weise sozial benachteiligten Umfeld auf und müsste eigentlich vollständig in die französische Gesellschaft integriert sein. Dennoch wird sie regelmäßig Opfer von Diskriminierung. Wo sind die republikanischen Ideale von Gleichheit und Brüderlichkeit geblieben? Fr, 3. Jul · 22:30-23:23 · arte TV-Tipps

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