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Neues EU-Projekt

Deutsch lernen – aber wo? Und wie?

Das Problem ist nicht neu. Einwanderer wollen Deutsch lernen, wissen aber nicht wohin. Ein neues EU- Projekt soll Abhilfe schaffen. Ziel: Aufbau von Zentren zur Sprachlernberatung für Migranten.

Von Hilde-Annedore Fischer Freitag, 27.02.2015, 8:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 02.03.2015, 9:19 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Migranten in Europa sehen sich bei der Suche nach geeigneten Sprachkursen einer Vielzahl von Möglichkeiten ausgesetzt: Kostenlose Integrationskurse, kostenpflichtige Sprachkurse, Selbstlernmaterialien, Tandems, Apps und vieles mehr. Die Möglichkeit zur Integration in ein fremdes Land steht und fällt jedoch mit der Beherrschung der Landessprache. Doch wie eine passende Sprachlernoption finden, wenn jeder Kursanbieter nur Beratung für seine eigenen Kurse anbietet?

Zur Lösung dieses Problems arbeitet die Sprachschule Iberika seit 2013 an dem von der Europäischen Kommission geförderten Projekt „L2 Paths“- Pathways to Host Country Languages for Migrants, welches Teil des Programmes für Lebenslanges Lernen der Europäischen Union ist. Zusammen mit den Partnern aus Italien, Irland und weiteren Ländern entwickelt Iberika ein standardisiertes System zur Sprachberatung.

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Die Sprachberatung
Die britischen Universitäten Hull, Newcastle und Leeds bieten schon seit den 90ern erfolgreich eine Sprachberatung für Studenten und Mitarbeiter an, die im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte internationale Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. In Anlehnung daran haben die fünf europäischen Partner nun pro Land einen Sprachberater ausgebildet, welcher im zweiten Zug weitere Sprachberater ausbilden wird.

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Wie wird die Sprachberatung aussehen? Der Migrant sucht das Sprachberatungszentum auf und erstellt dort gemeinsam mit dem Berater ein auf den Migranten und seine Situation zugeschnittenes Lernkonzept, welches individuelle Faktoren wie Kosten, Ort, Zeit, Sprachstand usw. mit einbezieht. In regelmäßigen Abständen sucht der Migrant danach auch weiterhin den Berater auf, um mit ihm gemeinsam das Lernkonzept auf Aktualität und Nutzen hin zu überprüfen. Ziel ist, in jedem der Projektländer fünf Zentren mit jeweils fünf Sprachberatern aufzubauen, welche voraussichtlich ab Frühjahr 2015 zur Verfügung stehen werden.

Das Path-finder online tool
Damit auch eine Sprachberatung aus der Ferne möglich ist, wurde das Path-finder online tool entwickelt: Nach dem Durchlaufen eines Fragebogens wird dort online ein erstes individuelles Sprachlernkonzept erstellt. Auch die Suche nach Kursanbietern und Sprachberatern in der Umgebung wird dort bald möglich sein, voraussichtlich wird die Plattform ebenfalls ab Frühjahr 2015 zur Verfügung stehen. Aktuell Feuilleton

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  1. Pastep sagt:

    In Sprachschulen werden es die möglicherweise gut beratenen Migranten mit hervorragend gut qualifizierten Lehrkräften zu tun haben, die allerdings wenig motiviert ihre gesellschaftlich so wichtige Arbeit ausüben, weil sie i.d.R. nicht festangestellt werden, sondern als Honorarkräfte (schein-)selbstständig beschäftigt werden mit einem Honorar, das dem eines Lehrlings im dritten Lehrjahr entspricht, also netto knapp über Hartz IV-Niveau – trotz ihrer hohen fachlichen und auch sozialen Kompetenz. Natürlich leidet die Unterrichtsqualität erheblich darunter, wenn gute Arbeit nicht aus der Armut herausführt und Altersarmut garantiert. Eine theoretische Vertragsfreiheit zwischen Auftraggeber (Schulträger) und Auftragnehmer (Lehrkraft) gibt es in der Realität gar nicht, weil die Träger die Mittel dafür gar nicht aus eigener Kraft von zumeist nahez mittellosen Migrant_innen erwirtschaften können.