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Krankenhaus © Wiesbaden112.de @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Pilotprojekt

Chinesische Pflegekräfte nehmen Arbeit in Deutschland auf

Mit der Unterstützung aus China soll in Deutschland dem Fachkräftemangel in der Pflege begegnet werden. Die ersten Pflegekräfte sind im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojekts bereits in Deutschland angekommen.

Montag, 16.02.2015, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 17.02.2015, 17:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Im Rahmen eines bundesweiten Pilotprojektes haben in Baden-Württemberg 27 chinesische Krankenschwestern ihre Arbeit in Pflegeheimen begonnen. Insgesamt sollen bis Ende dieses Jahres 150 Fachkräfte aus dem Reich der Mitte in deutschen Pflegeeinrichtungen eingesetzt werden. „Uns werden von den Chinesen die Türen eingerannt“, sagte Thomas Greiner, Präsident des Arbeitgeberverbandes Pflege, am Mittwoch in Stuttgart. „Deutschland ist sehr lukrativ für Chinesen – wegen der besseren Bezahlung und der Fortbildungsmöglichkeiten.“

Mit der Unterstützung aus China soll in Deutschland dem Fachkräftemangel in der Pflege begegnet werden. Schon heute fehlten rund 30.000 Pflegefachkräfte. Nach Prognosen werden im Jahr 2030 bundesweit 175.000 Pflegekräfte fehlen. „Wir müssen froh sein, wenn wir qualifizierte Pflegekräfte aus Asien herholen können“, sagte Greiner. China vermittle derzeit jedes Jahr mehr als 200.000 Krankenschwestern ins Ausland.

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Die neu angekommenen 27 Krankenschwestern aus China werden in baden-württembergischen Pflegeheimen eingesetzt. Das bundesweite Projekt, an dem sie teilnehmen, wurde von dem Arbeitgeberverband Pflege, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände sowie der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit ZAV in Zusammenarbeit mit der chinesischen Arbeitsverwaltung initiiert.

Die ersten 14 Pflegekräfte hatten bereits ihre Arbeit im Jahr 2014 in hessischen Senioreneinrichtungen aufgenommen. Alle besitzen einen chinesischen Bachelor-Abschluss in Pflege und haben schon mindestens ein Jahr in einem Krankenhaus in China gearbeitet. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft

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  1. FDP-Wählerin sagt:

    @Tei Fei Ich glaube Sie haben das falsch verstanden. Wieso soll ich als Biodeutsche gegen die Nachteile der Zuwanderung sein, wenn die Vorteile der Zuwanderung – wie überall behauptet wird – eindeutig überwiegen? Und wieso soll jemand, der über keine ausreichenden Qualifikationen verfügt, eigentlich gut bezahlt werden? Die Migranten müssen sich halt der Konkurrenz stellen, die sich selbst machen. Das ist freie Marktwirtschaft. Es ist nur gerecht, wenn jeder, der hierher kommt, mehr verdienen kann als in seiner Heimat. Da müssen die bereits ansässigen Migranten halt tolerant sein.
    Ich bin klar für die unbeschränkte Zuwanderung. Das ist weltoffen, sozial und somit demokratisch. Eine Beschränkung der Zuwanderung und der Freizügigkeit widerspricht völlig liberalen Prinzipien. Eine freie, offene Gesellschaft ist ein Ideal, das für alle Zeit angestrebt werden sollte. Je mehr Menschen kommen, umso mehr nützt uns das. Als selbständige Unternehmerin freue ich mich auf jede potenzielle Arbeitskraft. :)

  2. Sven sagt:

    1. China ist nicht ‚extrem arm‘.

    2. Arbeitskräfte aus Europa kann man hier nicht halten. Sobald es in Spanien etc. wieder bergauf geht, sind sie weg.

    3. Nur Idioten glauben, dass es keine Arbeitskraftmangel gibt. Anscheinend sind die rekordbrechenden niedrigen Geburtenraten seit 30 Jahren an manchen Leuten vorbei gegangen.

    Deutschland kann nur stark mit Einwanderung sein. Frankreich und England haben Deutschland bald überholt – mehr Bevölkerung und größere Wirtschaft.
    Man muss mal AUFWACHEN im Land. Her mit den Leuten. Wer in Deutschland Leben und arbeiten will sollte mit offenen Armen empfangen werden!

  3. Rachel Bertrand sagt:

    @Sven Natürlich haben wir keinen Mangel an Arbeitskräften. Wir haben nur einen Mangel an geeigneten Arbeitskräften. Das ist ein fundamentaler Unterschied. Es stimmt, dass unsere Geburtenrate sinkt, das ist aber nicht das Hauptproblem des Arbeitsmarktes, Stichwort Akademikerschwemme. Eine Zuwanderung in den Niedriglohnsektor bringt uns gar nichts, das schadet vielmehr den Migranten, die schon hier sind und im Niedriglohnsektor arbeiten. Es ist hart, wenn man das sagt, aber lesen Sie doch mal die Kommentare hier. Selbst die Linke denkt so.
    Für eine Mittelschichten- und Oberschichtenzuwanderung sind die Steuern und Sozialabgaben zu hoch. Insofern halte ich Ihren Ansatz für verfehlt. Er wird der Realität nicht gerecht.

  4. Poser sagt:

    @Sven

    Mag sein dass England und Frankreich bald eine höhere Bevölkerung aufweisen, aber ist das wirklich ein Mehrwert? Wieso gibt es in Deutschland noch keine ähnliche Zustände wie in den berühmten Banlieues oder wie in Marseille? In England sieht es teilweise auch nicht besser aus.

    Mehr Bevölkerung ist keine Garantie für mehr Einfluss oder besserer Wirtschaft.

    Anstelle Einwanderung auf Teufel komm raus zu forcieren, könnte man genau so gut auch in Umschulungen investieren oder ausländische Abschlüsse leichter anerkennen. Das Wort „Fachkräftemangel“ ist eine nette Umschreibung für „wir wollen Sklavenarbeit“ und „Gewinnmaximierung“.

    PS: dass all diejenigen die nicht Ihrer Meinung sind „Idioten“ sein sollen zeugt nicht unbedingt von einer gepflegten Diskussionskultur ihrerseits und es wundert mich dass Ihr Beitrag hier veröffentlicht wurde, da er eigentlich gegen die Netiquette verstößt. Aber es zeigt wie aggressiv der Tunnelblick von den Fachkräftemangelpropagandisten ist. Bloß keine Diskussion zu dem Thema aufkommen lassen, da ansonsten vllt noch einer die Lüge entlarvt.

  5. Poser sagt:

    @Dorsthe

    Wenn Sie die Verantwortung für das Erstarken von Parteien wie AfD und Front National übernehmen, denn das ist die Konsequenz ihrer Ideologie, dann habe ich kein Problem mit Ihrer unbeschränkten Superzuwanderung. Nur dass die Demokratie Ihnen einen Strich durch die Rechnung machen wird, denn es ist nunmal nicht verboten Deutschland als Einwanderungsland abzulehnen.

  6. cleo sagt:

    Das Problem ist, dass die Pflegeausbildung in DE weltweit auch ein Sonderfall ist. Es wäre besser, DE würde endlich daraus ebenfalls ein Studium machen, damit es weltweit ein anerkannter Abschluss ist.

    Die Pflegerinnen aus China kommen nun mit Studium hier an und werden dann mit einer deutschen Ausbildung auf das deutsche Pflegeniveau heruntergeschraubt — Ziel ist es, zu vermitteln, wie Pflege in DE funktioniert, also wird es weniger medizinisch ausgerichtet, damit es zum deutschen Pflegealltag passt.

    ich kenne diese Geschichten von Spanierinnen – diese waren entsetzt über die pflege in DE — googelt mal “ Krankenpfleger sind in Deutschland nur Hilfskräfte — Deutschlandfunk“

    wenn die chinesischen Schwestern feststellen, dass sie in DE nicht mal richtig als Nurse arbeiten können, dannn werden sie irgendwann weiterziehen.

    in Australien, Neuseeland, Kanada, USA, Skandinavien, Holland verdienen sie mehr, der Beruf ist dort anerkannter und sie können als richtige Nurse arbeiten, nicht als Pflegehelfer.

    Damit wird die Flucht in ausländische Arbeitnehmer misslingen, weil grundsätzlich an der Pflege in DE nichts geändert wird.

    auch für Auslandspflegekräfte ist DE wg. folgenden Gründen NICHT attraktiv:

    1. Bezahlung relativ gering für die Tätigkeiten und in Relation zu Lebenshaltungskosten hier
    2. im Ausland höhere Anerkennung = Studium mit mehr medizinischen Kompetenzen und Tätigkeiten
    3. für einfachere Tätigkeiten gibt es im Ausland mehr Pflegehelfer und Servicekräfte bzw. mithelfende Angehörige (China) = andere Arbeitsbedingungen

    DE muss diese Berufe attraktiver machen — und zwar für hier bereits Lebende und ausländische Pfleger, sonst hauen die schnell ab in andere Länder.