Flüchtlingsunterkunft
Frühere KZ-Außenstelle soll Asylbewerberheim werden
Nach Schwerte plant nun auch die Stadt Augsburg, Flüchtlinge auf dem Gelände eines ehemaligen Konzentrationslagers unterzubringen. Bis Ende des Jahres sollen rund 90 Flüchtlinge in die "Halle 116" ziehen.
Freitag, 30.01.2015, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 01.02.2015, 18:00 Uhr Lesedauer: 1 Minuten | Drucken
In Augsburg soll auf dem Gelände einer ehemaligen Außenstelle des Konzentrationslagers Dachau eine Unterkunft für Asylbewerber entstehen. Der Sozialausschuss des Stadtrates beschloss jetzt, die Einrichtung des Asylbewerberheims finanziell und baurechtlich prüfen zu lassen. Der Beschluss sei einstimmig über alle Fraktionen hinweg gefallen, sagte Augsburgs Sozialreferent Stefan Kiefer am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst. „Alle haben das für richtig empfunden.“
Nach Kiefers Angaben könnten demnach bis Ende des Jahres rund 90 Flüchtlinge in die „Halle 116“ auf dem Gelände einer ehemaligen US-Kaserne ziehen. Während der Zeit des Nationalsozialismus diente das Gebäude als Außenlager des KZs Dachau. In dem Bau waren von 1944 an bis zu 2.000 Zwangsarbeiter der Messerschmittwerke untergebracht.
Gemischte Gefühle
Die Asylbewerberunterkunft soll laut Kiefer im Obergeschoss der Halle entstehen. Im unteren Teil plant die Stadt einen Gedenk- und Begegnungsort. Ein Museum soll dabei an die Vergangenheit des Ortes erinnern. Die Halle solle künftig ein „Gedenkort, gleichzeitig aber auch ein belebter Ort werden“, so Kiefer.
Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Augsburg, Alexander Mazo, sagte, er sehe die Unterbringung der Asylbewerber an diesem Ort „mit gemischten Gefühlen“. Es sei jedoch wichtig, dass die Stadt Menschen in Not helfe: „Wenn es keine andere Möglichkeit gibt, Flüchtlinge unterzubringen, muss man es dort tun.“
Die nordrhein-westfälische Stadt Schwerte war bereits in Kritik geraten nachdem bekannt wurde, dass Flüchtlinge in einer ehemaligen Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald untergebracht werden sollten. Das Vorhaben stieß beim Flüchtlingsrat und in der Politik auf heftige Kritik. (epd/mig)
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