Studie

Migranten werden nach der Ausbildung häufiger übernommen

Junge Migranten werden nach der Ausbildung häufiger von ihrem Betrieb übernommen als Jugendliche ohne Migrationshintergrund. Größte Hürde für sie bleibt aber die Ausbildungsplatzsuche. Sie werden auch bei gleichen Leistungen seltener ausgebildet.

Mittwoch, 17.12.2014, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:44 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Junge Migranten haben nach wie vor große Probleme, nach ihrer Schulzeit einen Ausbildungsplatz zu finden. Das belegt eine Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung, die am Dienstag in Bonn veröffentlicht wurde. Haben Migranten eine Lehre absolviert, haben sie gute Chancen auf ein berufliches Fortkommen: Die Studie zeigt, dass die Azubis mit ausländischen Wurzeln öfter als ihre deutschen Altersgenossen von ihren Lehrbetrieben übernommen werden.

Nach bestandener Abschlussprüfung werden demnach 44 Prozent der Migranten unbefristet übernommen, 27 Prozent erhalten einen befristeten Arbeitsvertrag. Bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund liegen die Werte bei 35 und 26 Prozent.

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Schwierige Ausbildungsplatzsuche
Das Bundesinstitut verweist darauf, dass die Bedingungen für Migranten bei Beginn einer Lehre ungünstiger als für einheimische Jugendliche sind. So ist zum Beispiel ihr Schulabschluss häufiger eher zu niedrig für das Anspruchsniveau ihrer Ausbildung. Die Ergebnisse der Untersuchung deuteten aber darauf hin, dass die Betriebe mit der Leistung ihrer Auszubildenden mit Migrationshintergrund besonders zufrieden sind.

Die größte Hürde stellt für sie jedoch der Übergang von der Schule in eine duale Berufsausbildung dar. Nur 75 Prozent der Jugendlichen fremder Herkunft unterschreiben innerhalb von drei Jahren nach Ende ihrer Schulzeit einen Lehrvertrag. Bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund sind es dagegen 84 Prozent. Das heißt, für Migranten sind die Aussichten, eine Ausbildungsstelle zu finden, selbst unter gleichen schulischen Voraussetzungen vergleichsweise geringer.

Weiter fördern
Der Präsident des Bundesinstituts, Friedrich Hubert Esser, rief dazu auf, deren Potenziale weiter zu fördern. Der Zugang zu den Lehrstellen müsse noch verbessert werden. Vor allem müssten Migranten individueller und intensiver beraten werden, damit der Berufseinstieg gelingen kann.

Befragt wurden in der repräsentativen Erhebung rund 5.500 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 18 bis 24 Jahren. (epd/mig) Leitartikel Studien Wirtschaft

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  1. YaBa sagt:

    Die individuelle Beratung sollte sich doch eher laut Bericht auf die Betriebe beziehen.