Integrationsgipfel
Das Problem heißt Diskriminierung
Die Verbesserung im Bereich Ausbildung ist Thema beim Integrationsgipfel am kommenden Montag, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einlädt. Dabei steh vor allem die nicht vorhandene Chancengleichheit von Jugendlichen mit Migrationshintergrund bei der Bewerbung um Ausbildungsplätze im Fokus.
Freitag, 28.11.2014, 7:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 30.11.2014, 20:04 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lädt für nächsten Montag zum 7. Integrationsgipfel. In diesem Jahr geht es um das Thema Ausbildung, wie die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz (SPD), am Mittwoch in Berlin sagte. Hintergrund ist die Tatsache, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund bei Bewerbungen um Ausbildungsplätze immer noch schlechtere Karten haben.
Besonders trifft das laut einer Studie des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration Jugendliche mit türkischen oder arabischen Namen. Sie fühlten sich nicht gleichwertig behandelt, sagte Özoğuz. „Das ist ein Problem, mit dem wir nicht leben können“, ergänzte sie.
Beim Gipfel am Montag werden neben Merkel auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und weitere Bundesminister sowie Vertreter von Ländern, Zivilgesellschaft und Unternehmen erwartet. Im Kanzleramt sollen Beispielprojekte gezeigt werden, bei denen eine hohe Beteiligung von jungen Menschen mit Migrationshintergrund gelingt.
Laut Berufsbildungsstatistik lag die Ausbildungsanfängerquote bei jungen Leuten mit Migrationshintergrund 2012 immer noch nur halb so hoch wie bei deutschen Jugendlichen ohne Einwanderungsgeschichte. Der Anteil junger Erwachsener mit ausländischem Pass ohne Berufsabschluss lag rund dreimal so hoch (rund 31 Prozent) wie bei jungen Deutschen (11 Prozent).
Özoğuz sagte, auch im öffentlichen Dienst müsse stärker darauf geachtet werden, Migranten einzubeziehen. Nach ihren Angaben startet demnächst in allen Bundesministerien auf freiwilliger Basis eine Evaluierung, wie viele Menschen mit Migrationshintergrund dort beschäftigt sind. Die Staatsministerin warb erneut für anonymisierte Bewerbungsverfahren, bei der Name, Geschlecht und Alter nicht genannt werden. In Verwaltungen und Unternehmen, die sich darauf bislang einließen, habe es damit gute Erfahrungen gegeben, sagte Özoğuz. (epd/mig)
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