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Flüchtlinge

Eine Welle der Hilfsbereitschaft

Mit einer beispiellosen Welle der Hilfsbereitschaft haben viele Menschen auf die skandalösen Zustände der Flüchtlinge in der Bayernkaserne reagiert. Solidaritätsbekundungen statt Widerstand hat Günther Bauer von der Inneren Mission München in den letzten Tagen vermehrt festgestellt.

Von Daniel Wenisch Mittwoch, 22.10.2014, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 22.10.2014, 17:46 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die katastrophale Situation der Flüchtlinge in der Münchener Bayernkaserne hat in der Bevölkerung eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. „Es gibt zahllose Unterstützungsangebote und viele Spenden. In diesem Umfang habe ich das noch nicht erlebt“, sagte der Vorstand der Inneren Mission München, Günther Bauer. Die Innere Mission ist in der überfüllten Erstaufnahmeeinrichtung federführend für die Asylsozialberatung verantwortlich.

Auch habe es in der Nachbarschaft in den vergangenen Wochen so gut wie keinen Widerstand gegeben, sondern Solidaritätsbekundungen für die Flüchtlinge, sagte Bauer. Der Vorstand des diakonischen Hilfswerks rief die Menschen vor allem zu weiteren Geldspenden auf. Diese könnten in Form von Gutscheinen oder MVV-Tickets schnell an die Betroffenen weitergeleitet werden. Die Verteilung von Sachspenden sei dagegen immer mit einem großen Personalaufwand verbunden.

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Derzeit ist die Innere Mission München in der Bayernkaserne mit zwölf Vollzeitstellen vertreten. „Bis zum Jahresende wollen wir die Unterstützung auf 18 Sozialpädagogen ausbauen“, kündigte Bauer an. Die Berater sind im Moment für rund 2.500 erwachsene Flüchtlinge verantwortlich. Seit der vergangenen Woche ist die Münchner Erstaufnahmeeinrichtung wegen Überfüllung geschlossen.

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Lob für die Flüchtlinge, Kritik an der bayrischen Staatsregierung
Zugleich lobte der Vorstand der Inneren Mission die Flüchtlinge. Diese seien trotz der angespannten Verhältnisse sehr diszipliniert. Eine Eskalation der Situation drohe aus seiner Sicht nicht.

Der bayerischen Staatsregierung warf Bauer vor, das Problem monatelang ignoriert zu haben. „Die Situation war vor einem Jahr vor allem bei den unbegleiteten Minderjährigen schon einmal ähnlich, dennoch hat die Staatsregierung nicht gehandelt“, kritisierte er. Auch der Bayerische Oberste Rechnungshof trage eine Mitschuld: „Vor Jahren standen nach den Jugoslawien-Kriegen viele Flüchtlingsunterkünfte leer. Das wurde gleich als Verschwendung von Steuergeld gebrandmarkt. Man hat die Objekte dann abgestoßen und bräuchte sie jetzt dringend.“ Nun sei eine „große Lösung“ notwendig. Sowohl der Bund als auch der Freistaat müssten möglichst bald Liegenschaften zur Verfügung stellen.

Der bevorstehende Winter macht Bauer allerdings keine Sorgen. „Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wird niemand draußen schlafen müssen“, betonte er. Zum einen sollten die Flüchtlinge möglichst bald auf andere Unterkünfte verteilt werden „und außerdem gibt es ja notfalls sehr viele hilfsbereite Menschen“. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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