TV Soap

Produzent verteidigt Moscheestreit in der „Lindenstraße“

In der Lindenstraße soll eine Moschee gebaut werden. Die Gemeinde lädt alle Anwohner zu einem Informationsabend in das „Akropolis“ ein. Die Mehrheit steht dem Vorhaben kritisch gegenüber.

Von Amelie Tautor Mittwoch, 20.08.2014, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 21.08.2014, 22:21 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die „Lindenstraße“ beschäftigt sich in den nächsten Folgen mit dem Thema Moscheebau. Dieses Thema sei „die Realität in unserem Lande“, sagte Produzent Hans W. Geißendörfer im epd-Gespräch. In der Folge 1494 der WDR-Serie „Lindenstraße“ vom vergangenen Sonntag verbreitete sich unter den Bewohnern das Gerücht, dass eine Moschee in der fiktiven Münchner Straße gebaut werden soll. Die Mehrheit steht dem Vorhaben kritisch gegenüber.

In den folgenden Monaten soll das Thema weiter ausgeführt werden. „Die Integration des Fremden ist ein Kernthema der ‚Lindenstraße’“, begründete Produzent Geißendörfer diese Entscheidung. Er sei davon überzeugt, dass die Zuschauer an einem „derartigen interkulturellen Streitthema“ interessiert seien. Ausschlaggebend für die Wahl der „Lindenstraße“-Themen sei „immer die Notwendigkeit und dann erst der Unterhaltungswert“. Dass es notwendig sei, von Integration zu erzählen, bezweifle „ja wohl niemand“.

___STEADY_PAYWALL___

Auch auf Facebook und der Homepage der „Lindenstraße“ wird das Thema kontrovers diskutiert: Ein Nutzer schreibt: „Moschee, alles rosarot und soooo tolerant. Klingt nach Umerziehung und nicht nach meiner ‚Lindenstraße‘.“ Ein anderer: „Bei einer Moschee denke ich eher direkt an negative Sachen. Ich glaube der Islam hat ein Imageproblem.“ Viele Zuschauer kritisieren dagegen die negative Haltung der „Lindenstraße“-Bewohner gegenüber dem Moscheeprojekt: „Die Reaktion der Damen und Herren Lindenstraßenbewohner hat mich erschreckt und war beschämend. Soviel zum Thema Toleranz! Leider ist das, was (…) nur fiktiv gezeigt wurde (…) oft traurige Wahrheit“, schreibt ein Fan. (epd/mig)

Aktuell Feuilleton
Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. GEZ-Verweigerer sagt:

    So wird Islamophobie und Rassismus geschürt und wir sollen den Rassismus über die Zwangssteuer ‚Rundfungbeitrag‘ auch noch finanzieren und diejenigen, die meinen, die würden uns vertreten, reichen nicht mal eine Vefassungsklage ein. Beschämend.

  2. Mir gefällt der Plot zur Moscheebau-Geschichte in der Linderstraße außerordentlich gut. Sehr real werden die Sorgen/Ängste der Nachbarschaft durch die Mehrzahl der Lindenstraßen-Bewohner dargestellt. Ganz wunderbar wurde die Moschee-Architektin eingeführt als im ersten Kennenlernen einfach sympathische, weltgewandte Frau, die sich beim Stammtisch vorstellt und Info-Veranstaltungen der Moschee-Gemeinde ankündigt. – Eine solche Art der Darstellung erreicht ein sehr viel größeres Publikum als die schönsten Berichte vom gelungenen Entwicklungsprozess der Marxloh-Moschee. Die Darstellung kann aber auch Reflexions-Folie für Moschee-Gemeinden und ihre Strategie bei Moscheebau-Vorhaben werden. Ich bin jedenfalls mal gespannt auf die weitere Bearbeitung dieses Sujets in der Lindenstraße.

  3. Saadiya sagt:

    Den eigentlich immer vorprogrammierten Streit über den Bau einer Moschee auch in Serien oder Filmen in Szene zu setzen, empfinde ich nicht als Rassismus, noch halte ich es für islamophob. Es ist eher angenehm, wenn der tägliche Alltag in einer „Nachbarschaftsserie“ weitgehend realistisch darzustellen versucht wird. Letztlich entscheidet, wie das Ganze präsentiert wird. Ich bin kein Lindenstraßen-Seher, daher kann ich nichts zur Umsetzung dessen sagen.

  4. Destructor sagt:

    die mehrheitsgesellschaft kann sich keine eigene meinung bilden , sie brauchen bild , staatsfernsehn , und andere medien um ihnen zusagen was gut ist und was schlecht

    apriori wird festgelegt was richtig und was falsch sein soll , die mehrheit entscheidet was freiheit ist und was nicht .

    da wird auch ein kopftuch zur provokation , wenn man es sich denn zurecht biegen kann . denn die freiheit sich zu kleiden wie man mag ist in deutschland ein recht das nicht auf jede zutrifft .

    und was die lindenstraße betrifft , eine spießigere und langweiligere serie die klischees der mehrheit bedient , gibts eh nicht .

  5. Wolfgang sagt:

    Ich wusste nicht, dass das öffentliche Baurecht neuerdings einen solchen Unterhaltungswert hat. Oder geht es doch nur um Islamophobie?