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Produzent verteidigt Moscheestreit in der „Lindenstraße“

In der Lindenstraße soll eine Moschee gebaut werden. Die Gemeinde lädt alle Anwohner zu einem Informationsabend in das „Akropolis“ ein. Die Mehrheit steht dem Vorhaben kritisch gegenüber.

Die „Lindenstraße“ beschäftigt sich in den nächsten Folgen mit dem Thema Moscheebau. Dieses Thema sei „die Realität in unserem Lande“, sagte Produzent Hans W. Geißendörfer im epd-Gespräch. In der Folge 1494 der WDR-Serie „Lindenstraße“ vom vergangenen Sonntag verbreitete sich unter den Bewohnern das Gerücht, dass eine Moschee in der fiktiven Münchner Straße gebaut werden soll. Die Mehrheit steht dem Vorhaben kritisch gegenüber.

In den folgenden Monaten soll das Thema weiter ausgeführt werden. „Die Integration des Fremden ist ein Kernthema der ‚Lindenstraße’“, begründete Produzent Geißendörfer diese Entscheidung. Er sei davon überzeugt, dass die Zuschauer an einem „derartigen interkulturellen Streitthema“ interessiert seien. Ausschlaggebend für die Wahl der „Lindenstraße“-Themen sei „immer die Notwendigkeit und dann erst der Unterhaltungswert“. Dass es notwendig sei, von Integration zu erzählen, bezweifle „ja wohl niemand“.

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Auch auf Facebook und der Homepage der „Lindenstraße“ wird das Thema kontrovers diskutiert: Ein Nutzer schreibt: „Moschee, alles rosarot und soooo tolerant. Klingt nach Umerziehung und nicht nach meiner ‚Lindenstraße‘.“ Ein anderer: „Bei einer Moschee denke ich eher direkt an negative Sachen. Ich glaube der Islam hat ein Imageproblem.“ Viele Zuschauer kritisieren dagegen die negative Haltung der „Lindenstraße“-Bewohner gegenüber dem Moscheeprojekt: „Die Reaktion der Damen und Herren Lindenstraßenbewohner hat mich erschreckt und war beschämend. Soviel zum Thema Toleranz! Leider ist das, was (…) nur fiktiv gezeigt wurde (…) oft traurige Wahrheit“, schreibt ein Fan. (epd/mig)