Der Triebtäter
Trinkwasser ist ein Menschenrecht
Am 22. März war Weltwassertag. Nicht mitbekommen? Da sind Sie nicht allen. Bei rund 1.000.000.000 Menschen strömt das Wasser nicht aus dem Wasserhahn - apropos Armutszuwanderung.
Von Sven Bensmann Dienstag, 25.03.2014, 8:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 26.03.2014, 1:01 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Haben Sie es mitbekommen? Am Samstag, am 22. März, war Weltwassertag. Haben Sie nicht mitbekommen…?
Trinkwasser ist ein Menschenrecht.
Klingelt da vielleicht was…? Auch nicht…?
Da sind Sie nicht allein. Aber immerhin können Sie jederzeit den Wasserhahn anstellen und das kühle Nass sprudelt nur so heraus. Da braucht man ja auch keinen Wassertag.
Rund 1.000.000.000 Menschen auf dieser Welt geht es nicht so. Und dabei spreche ich nicht davon, dass diese Menschen den Weltwassertag nicht verpasst hätten, oder das Trinkwasser ein Menschenrecht sei.
Nein, ich spreche davon, dass rund eintausend Millionen Menschen noch immer keinen Zugang zu sicherem und sauberem Trinkwasser haben. Auf eine sanitäre Grundversorgung müssen weltweit mehr als doppelt so viele Menschen verzichten, insgesamt rund 2,5 Milliarden Menschen.
Gar 4 Milliarden Menschen sind es, die jedes Jahr hierdurch an vermeidbaren Durchfallerkrankungen erkranken – und fast 2 Millionen sterben daran. Darunter alle zwanzig Sekunden ein Kind unter 5 Jahren. So etwa 3 Kinder, seit Sie angefangen haben, diesen Text zu lesen.
Warum ich all diese langweiligen Fakten hier aufliste, statt in gewohnter Manier mit dem Vorschlaghammer den offenen Rassismus in diesem Lande anzugehen?
Weil am 22. März Weltwassertag war. Und Sie es verpasst haben.
Denken Sie daher einfach noch einmal über diese Zahlen nach, wenn Ihnen mal wieder jemand etwas von Armutseinwanderung erzählen will. Damit Sie gleich das passende Bild vor Augen haben.
Schließlich stehen die Europawahlen vor der Tür. Und nicht jeder Rassist will Einwanderer gleich bis zur letzten Patrone bekämpfen.
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