JOB POINT Berlin Mitte

Kampf gegen die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen

Auszubildende werden händeringend gesucht – auch in Berlin. Und doch liegt die Arbeitslosenquote hier von 15 bis 25-Jährigen mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Der vom „JOB POINT Berlin Mitte“ organisierte Ausbildungsparcours will Abhilfe leisten und bringt Arbeitgeber und künftige Auszubildende zusammen.

Von Donnerstag, 06.03.2014, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 10.03.2014, 9:00 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Etwa 60 Stände – von der Polizei bis zum Konzern Siemens – bietet der Ausbildungsparcours an diesem Freitag (14.2.2014) im Rathaus Berlin-Mitte. Jugendliche drängen sich durch die engen Gänge, um sich über Ausbildungsberufe zu informieren. Manche haben bereits eine Bewerbung formuliert und wollen diese direkt den Vertretern der verschiedenen Unternehmen in die Hand drücken.

Asuman Jakupovic ist bereits seit 6 Uhr morgens auf den Beinen. Die Beraterin arbeitet für den Job Point Berlin-Mitte, der den Ausbildungsparcours unter der Schirmherrschaft des Bezirksbürgermeisters Christian Hanke verwirklicht hat. An diesem Tag kommen in regelmäßigen Abständen Jugendliche zu ihr, mal schüchtern, mal selbstbewusst. „Was für eine Ausbildung möchtest Du machen“, fragt sie dann immerzu. Und je nach Antwort vermittelt sie die Jugendlichen zu den entsprechenden Unternehmensvertretern an den Ständen. „Es gibt sehr viele Ausbildungsstellen, erklärt sie, „aber teilweise nicht die passenden Auszubildenden.“ Es blieben daher auch viele Ausbildungsplätze unbesetzt. Die 19-jährige Gamze, die sich für eine Ausbildung als Erzieherin interessiert, bestätigt das. „Viele Ausbildungsbetriebe haben zu hohe Ansprüche“, sagt sie.

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Pflegeberufe gefragt
Ob das der Grund ist, dass die Arbeitslosenrate in Berlin zwischen den 15- bis 25-Jährigen (10,7 %) mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt ist?

Entgegen der Erwartung interessieren sich an diesem Tag viele Jugendliche für den Pflegeberuf. Eine kleine Schlange hat sich vor dem Stand von Karola Miowsky-Jenensch gebildet. Die Qualitätsmanagementbeauftragte einer Berliner Pflegestation zeigt glücklich auf einen dicken Stapel voller Bewerbungen, die heute eingereicht worden sind. „Es haben sich bislang fast nur Männer beworben und viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund“, sagt sie. Den großen Andrang erklärt sie mit dem „Wandel des Denkens“ im Hinblick auf den Pflegeberuf. Der Beruf sei nicht mehr so stark negativ behaftet wie früher.

Nachahmungswert
Doch nicht immer genießen die Ausbildungsbetriebe so viel Aufmerksamkeit der Jugendlichen: Viele Betriebe schildern, dass sie mit Vorbehalten zu kämpfen hätten, vor allem, wenn es um niedrigschwellige Berufe geht. Auch Frank Doss, Projektleiter der Mikro Partner GmbH, beobachtet diese Vorbehalte. Dabei sei die Bezahlung in der Gebäudereinigung sehr gut und man könne das Ergebnis der eigenen Arbeit sehen. „Das erfreut“, sagt Doss.

Der Ausbildungsparcours sorgte jedenfalls dafür, dass sich Arbeitgeber und potenzielle Auszubildende besser kennenlernen konnten und hier und da sprang bereits eine Zusage für einen Ausbildungsplatz heraus. Deshalb ist diese Form der Arbeitsvermittlung ausdrücklich nachahmungswert. Aktuell Wirtschaft

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