Besorgniserregende Entwicklung
Übergriffe auf Asylbewerberheime verdoppelt
Laut Zahlen des Bundeskriminalamts haben sich die Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte im vergangenen Jahr auf 58 verdoppelt, die Dunkelziffer liegt weit darüber. Pro Asyl spricht von einer besorgniserregenden Entwicklung.
Dienstag, 04.03.2014, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 06.03.2014, 6:44 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Zahl der Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte ist im vergangenen Jahr drastisch angestiegen: zählten die Sicherheitsbehörde 2012 noch 24 Delikte, waren es 2013 bereits 58 – mehr als eine Verdoppelung. Das berichtet die taz unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA).
Beunruhigender ist die geschätzte Dunkelziffer. Flüchtlingsinitiativen sprechen von weiteren Anschlägen, die in der offiziellen Statistik gar nicht auftauchen, weil das BKA nur eindeutig rechtsextrem motivierten Straftaten erfasst. Das Internetportal „Monitoring Agitation Against Refugees in Germany“ hingegen zählt fast doppelt so viele Angriffe oder rassistische Aktionen gegen Asylbewerberheime als die offizielle BKA Statistik.
Flüchtlingsinitiativen beobachten die Angriffsserie mit wachsender Sorge. „Da ist etwas am Schwelen“, konstatiert Günter Burkhardt, Geschäftsführer von Pro Asyl, gegenüber der taz. Seine Organisation nennt seit Jahresbeginn bereits 20 Angriffe auf Asylunterkünfte, davon 12 Brandanschläge. „Das ist eine mehr als besorgniserregende Entwicklung“, so Burkhardt. (hs)
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