Innenminister Gesprächsbereit
Neuausrichtung der Deutschen Islamkoferenz
Bundesinnenminister Thomas de Maizière möchte gemeinsam mit den islamischen Religionsgemeinschaften die Zukunft der Deutschen Islamkonferenz besprechen. Die Fortführung in der bisherigen Form werde es nicht geben.
Mittwoch, 22.01.2014, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 24.01.2014, 6:24 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Ob und Wie der Deutschen Islamkonferenz möchte Bundesinnenminister Thomas de Maizière mit den islamischen Religionsgemeinschaften erörtern. In ihrer bisherigen Form solle die Konferenz jedenfalls nicht fortbestehen, erklärte der Bundesinnenminister einer Meldung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zufolge.
„Eine reine Wiederholung angesichts der Debatten in den vergangenen Jahren halte ich nicht für sinnvoll“, wird de Maizière in der FAZ zitiert. Mit den islamischen Religionsgemeinschaften wolle das Ministerium noch im Januar Gespräche führen, ihre Vorstellungen und Themenwünschen erörtern. Selbst einer Umbenennung der Islamkonferenz stehe der Minister offen gegenüber.
Beck: Rechtliche Gleichstellung vorantreiben
Der innenpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag, Volker Beck, begrüßt diese Ankündigung: „Es ist zu begrüßen, dass der Innenminister den Weg der Konfrontation und Beleidigung seines Vorgängers verlässt und wieder den Dialog suchen möchte. Die Islamkonferenz muss unbedingt fortgesetzt werden.“
Die Islamkonferenz darf sich nach Beck nicht mehr um die entscheidende Frage herumdrücken: „Sie muss den Weg zu anerkannten und gleichberechtigten Religionsgemeinschaften innerhalb des geltenden Religionsverfassungsrechtes beschreiben. Deshalb sollten Bundestag und Länder daran beteiligt werden“, so der Grünen Politiker abschließend. (eb) Aktuell Politik
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Rheinland-Pfalz-Studie Jeder zweite Polizist lehnt muslimfeindliche…
- Der Fall Prof. Dr. Kenan Engin Diskriminierung an deutschen Hochschulen kein Einzelfall
- Drama im Mittelmeer Seenotretter bergen hunderte Geflüchtete
- Neue Integrationskursverordnung Bundesregierung will Integrationskurse verschlanken
- Prof. Heckmann im Gespräch Migrationspolitik, die von Sicherheitsthemen…
- „Menschenwürde verteidigen“ Zivilgesellschaftliche Kampagne fordert AfD-Verbot
Die Islamkonferenz sollte abgeschafft werden, ohne Wenn und Aber. Es besteht kein Bedarf in einer demokratischen Gesellschaft für die Verquickung von Religionspolitik und Sicherheitspolitik, die eine ganze Religionsgemeinschaft unter Terrorverdacht stellt.
Die Vielfalt des moslemischen Glaubens sollte nicht durch den Zwang sich zu zentralisieren zerstört werden, um mit den beiden christlichen Konfessionen gleichzuziehen. Das ist eine unsinnige Sicherheitspolitik.
Die Dezentralisierung der Religion in tausenden Vereinen gibt einem moralischen Gläubigen einen Angebotsmarkt von Überzeugungen. Moralische Gläubige sortieren sich auf diesen Religionsmarkt von selber ein. Da Glauben mit Gesetzestreue positiv korreliert ist, erhalten wir auch immer Wohlverhalten durch die Dezentralisierung des Islams.
Das Triggern von Zentralisierungstendenzen im Islam war kontraproduktiv- und half überhaupt nichts gegen die DITIB. Es hätte völlig ausgereicht eine islamische Theologie zu installieren, ohne die Islamverbände für den innderdeutschen Islam-Diskurs.
Wir leiden jetzt an diesem peinlichen Faux-Pax deutscher Identitätspolitik, dass mit ihrer Fremdzuschreibung völlig heterogene Gruppen aus dem arabischen und türkischsprachigen Raum auf das Merkwürdigste miteinander verquickt hat. Das bekommt man so leicht nicht mehr aus den Zeitungsdiskursen, Talkshow Diskursen und dem Alltagsbewußtsein heraus.
Als gelernter Jurist die Kapitel zur Religion aus Posner „Economic Analysis Of Law“ aufschlagen und lesen. Einfach nur lesen und erkennen, was alles bereits falsch gelaufen ist. Die Türkei ist ein Frontstaat der NATO. So kann man die türkische Diaspora eines Verbündeten nicht behandeln für innenpolitische Zwecke.