Ausländer auf dem Stundenplan

Wie angehende Kriminalbeamte ausgebildet werden

Sind Kriminalbeamte auf dem rechten Auge blind oder ist das Auge nur schlecht geschult? Ein Blick auf den Stundenplan angehender Kriminalbeamte zeigt, dass vor allem Ausländerkriminalität gelehrt wird.

Montag, 04.11.2013, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 06.11.2013, 23:49 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Heute vor zwei Jahren entdecken Polizeibeamte in einem ausgebrannten Wohnmobil in Zwickau die Leichen von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Mit einem Gewehr hat Mundlos zunächst Böhnhardt und dann sich selbst getötet, heißt es im BKA-Bericht. Was danach zutage trat, übertraf das Vorstellungsvermögen: Über viele Jahre hatten Neonazis raubend und mordend eine breite Blutspur quer durch Deutschland gezogen, ohne gefasst zu werden. Sicherheitsbehörden hatten allen Hinweisen zum Trotz in Richtung Ausländer ermittelt.

Tatsächlich tut sich die Polizei seit vielen Jahren schwer damit, den rechtsextremen Gehalt bzw. die verschiedenen Codes rechter Straftaten bzw. hassmotivierte Delikte als solche wahrzunehmen bzw. richtig einzuordnen. Schon im Jahr 2000 hatte der damalige Vizepräsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Bernhard Falk, eingeräumt, es gäbe „beachtliche Hinweise auf die Verbreitung fremden- bzw. minderheitenfeindlicher Einstellungen“ innerhalb der Polizei und erkennbare „Defizite“ bei der entsprechenden polizeilichen „Meldedisziplin“.

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Ausbildung verbesserungswürdig
Auf der 72. Sitzung des NSU Untersuchungsausschusses am 16. Mai 2013 wurden unter anderem Reformen der polizeilichen Aus- und Fortbildung im Hinblick auf das bessere Erkennen Politisch motivierte Kriminalität rechts erörtert. Dabei schlug z. B. der Sachverständige Günter Schicht nicht nur eine Verbesserung der Ausbildung vor. Auch die polizeiliche Fortbildung hielt Günter Schicht für verbesserungswürdig. Denn die angebotenen Kurse zum Rechtsextremismus kämen „in der Masse nicht an“.

Ausländer auf dem Studenplan
Ursache dafür könnte die Polizeiausbildung sein, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Antwort der Grünen-Fraktion hervorgeht. Laut Bundesregierung bietet die Fachhochschule des Bundes im Rahmen des Bachelorstudiengangs Kriminalvollzugsdienst im BKA ein fünfwöchiges Hauptseminar zu politisch motivierter Kriminalität (PMK) an. Dieser Kurs besteht im Kern aus Lehrveranstaltungen zu folgenden Phänomenbereichen: PMK-links (38 Stunden), PMK-rechts (40 Stunden), PMK-Ausländerkriminalität/Internationaler Terrorismus (42 Stunden) und Islamischer Extremismus/Terrorismus (44 Stunden).

Allein vom Stundenumfang her ergibt sich daraus eine Schwerpunktsetzung (53 Prozent) in Richtung von PMK-Ausländer. Dies ist insofern beachtlich, als PMK-Ausländerdelikte regelmäßig nur ca. 5 Prozent des PMK Gesamtaufkommens in Deutschland ausmachen. (etb) Aktuell Politik

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  1. mo sagt:

    @Kritika
    Achso, wenn die Grauen Wölfe nicht zum NSU gehören, dann können sie also nicht rechts sein… soso.
    Posteo hat hier – im Gegensatz zu TaiFai und Kritika z.B. – nicht relativiert, sondern definiert – und zwar richtig, denn „rechts“ oder „rechtsextremistisch“ ist nicht zwingend durch die Eigenschaft „deutsch“ definiert, wohl aber z.B. durch die Eigenschaft nationalistisch.
    Und übel wird mir angesichts nationalistischer Gewalttäter, egal welcher Nationalität.

  2. TaiFei sagt:

    posteo sagt: 6. November 2013 um 14:59
    „Wo haben sie denn diese Weisheit her?… Was zählt ist die Absicht, und sei es nur, mit einer nicht sprengfähigen Bombe Angst=Terror zu erzeugen.“
    Siehe Definition Wikipedia
    „Eine Bombe ist ein Behälter, der mit explosivem Material gefüllt ist, das durch einen Zünder, einen Sensor oder eine Fernbedienung zur Explosion gebracht werden kann, um Zerstörung anzurichten bzw. Menschen zu töten“

    Wenn eine Bombe also gar keinen Zünder hat, und somit nicht zur Explosion gebracht werden kann, wie kann es dann eine Bombe sein.

    Was zählt ist nicht nur die Absicht sondern auch die Möglichkeit und die Mittel und hier haben muslimische Terroristen in DE bisher komischerweise immer versagt, während es Rechtsextremen recht beeindruckend gelungen viele Menschen real zu töten. Also entweder sind die alle ziemlich blöd oder was? Letztendlich liegt die statistische Wahrscheinlichkeit höher, von einem rechtsextremistischen Anschlag erwischt zu werden als von einem durch muslimische Terroristen. Mir scheint damit der Focus der Polizei doch deutlich verschoben.

    Ich frage also noch mal, wie sollte es muslimischen Terroristen gelingen Angst/Terror zu erzeugen, wenn die Wahrscheinlichkeit höher liegt einen 6er im Lotto zu haben, als durch einen Anschlag zu sterben, denn Muslime verüben? Da sollten Sie mehr Angst haben die Straße zu überqueren. Von einem Auto werden Sie statistisch öfter überfahren. Ferner sind diese vereitelten Anschläge doch lediglich Medienereignisse. Wenn uns islamische Terroristen wirklich den Krieg erklärt hätten, warum gibt es dann keine Anschläge auf relevante Infrastrukturen?

  3. Pingback: Tokat: Wenn Bomberjacken auspacken - Ausländer, Frankfurt a.M., Integration, Jugendliche, Marcello Buzzanca, Migration, Tokat, Türken - MiGAZIN

  4. Kritika sagt:

    @ mo

    Sie haben meine Aussage überhaupt nicht verstanden. Es geht nicht darum, daß es Rechtsextreme in jeder Nation gibt. Es geht um uns hier in Deutschland und da sind sämtliche Vorkommnisse, die ich aufgelistet habe, von rechten DEUTSCHEN und NICHT von irgendwelchen Wölfen oder sonstwem begangen worden. Überhaupt macht der Hinweis auf die grauen Wölfe gar keinen Sinn, einfach die Überschrift nochmal durchlesen. Oder irre ich mich da und alles, was ich in meinem verherigen Kommentar aufgezählt habe, geht auf das Konto der grauen Wölfe?

    Ich verabscheue jeglichen Fanatismus sowie übertriebenen Nationalismus. Dies betrifft ebenso die grauen Wölfe. Dennoch ist der Hinweis von posteo total daneben und hat mit der Sache hier rein gar nichts zu tun. Daß Sie, mo, den Kommentar von posteo derart verteidigen, spricht Bände über Sie. Und überhaupt, was haben die grauen Wölfe mit Islam (posteo’s Link) oder der Ausbildung beim Kriminalamt usw zu tun? Ich sag ja, total überflüssiger und nichtssagender Kommentar, mit dem einzigen Ziel: „Seht her, ihr habt auch böse Jungs. Das ist keine Erfindung von uns“. Und das soll keine Ralativierung sein? Ohmannomann, aua…

  5. posteo sagt:

    An Kritika,
    haben Sie meinen link zu den grauen Wölfen überhaupt gelesen?
    Es geht um die Grauen Wölfe in Deutschland. Eine Gruppierung die uns in Deutschland sehr wohl etwas angeht.

    Aber nun zu dem von Tai Fei zitierten Sechser im Lotto:
    Laut: http://de.wikipedia.org/wiki/Lotto#Gewinnwahrscheinlichkeit_f
    beträgt die Wahrscheinlichkeit, einer Sechser im Lotto zu haben
    1 / 139.838.160 oder 0,000000715 %

    Die Wahrscheinlichkeit, seit 1990 ein Opfer deutscher Nazis geworden zu sein, beträgt:
    150rechtsextremistische Anschläge /80.000.000 Einwohner
    =1/500.000 oder 0,000.2%
    DieWahrscheinlichkeit, in Deutschland durch Mord oder Totschlag ums Leben zu kommen, beträgt pro Jahr:
    2.000/80.000.000
    =1/40.000 oder 0,0025%
    Über den Beobachtungszeitraum 1990-2013 beträgt diese Wahrscheinlichkeit 0,0625%.

    Nochmal alle genannten Wahrscheinlichkeiten auf einen Blick:
    Lottogewinn: 0,000.000.715 %
    Todesopfer deutscher Nazis seit 1990: 0,000.2%
    Todesopfer von Mord- und Totschlag in Deutschland seit 1990: 0,062.5%
    Man sieht, mit Zahlen lässt sich prima spielen.

  6. Cengiz K sagt:

    Wäre mal gut, wenn die BRD sich trauen würde, die Verwicklungen von staatlichen Stellen über zivile Vereine und Vereinigungen bis zu den politischen Parteien, aus denen erstere sich rekrutieren, in terroristische Aktivitäten und medialer Panikmache „auf zu arbeiten“.. Eher aber wird das „dritte Reich“ aufgearbeitet, als dass das geschieht..

    …Allein vom Stundenumfang her ergibt sich daraus eine Schwerpunktsetzung (53 Prozent) in Richtung von PMK-Ausländer. …
    Der Fehler steckt im System oder wird verursacht durch diejenigen, die das Sagen haben..

  7. posteo sagt:

    Und noch ne Zahl:
    Deutsche Todesopfer islamistischen Terrors seit 2001: 42
    42/70.000.000 =1/1.600.000 oder 0,000.07%
    Wahrscheinlichkeit 6er im Lotto: 0,000.000.715 %

  8. TaiFei sagt:

    posteo sagt:8. November 2013 um 20:42
    „Die Wahrscheinlichkeit, seit 1990 ein Opfer deutscher Nazis geworden zu sein, beträgt:150rechtsextremistische Anschläge /80.000.000 Einwohner
    =1/500.000 oder 0,000.2%“
    Selbst die „Welt“, die nun wirklich nicht im Verdacht steht links zu sein, zählt hier mehr. Außerdem frage ich mich woher Sie
    posteo sagt:10. November 2013 um 02:51
    „Und noch ne Zahl:
    Deutsche Todesopfer islamistischen Terrors seit 2001: 42“ diese Zahl haben? Wo sind den in DE sein 2001 42 Menschen aufgrund von Islamistischem Terror umgekommen?

  9. posteo sagt:

    TaiFei sagt:…
    „posteo sagt:8. November 2013 um 20:42
    “Die Wahrscheinlichkeit, seit 1990 ein Opfer deutscher Nazis geworden zu sein, beträgt:150rechtsextremistische Anschläge. Selbst die “Welt”..zählt hier mehr.“

    Ich beziehe mich auf die Antonio-Amadeu-Studie mit 183 Opfern und ziehe die Mordfälle ab, die zwar von Neonazis begangen wurden, aber keine rechtsextremistischen Taten waren, wie z.B.tödlche Auseinandersetzungen ZWISCHEN Neonazis, Raubmorde und ein Sexualmord und komme so auf (gerundet) auf 150 Morde.

    „Wo sind denn in DE sein 2001 42 Menschen aufgrund von Islamistischem Terror umgekommen?“

    Gegenfrage: Sind Deutsche, die im Ausland getötet werden, etwa weniger tot?

  10. posteo sagt:

    Zurück zum Lotto:
    Als Nicht-Lottospielerin habe ich einen eklatanten Denkfehler gemacht.
    Da man jede Woche Lotto spielen kann und dabei bis zu 12 Felder ankreuzen kann, erhöht sich die jährliche Höchst-Chance auf einen 6er im Lotto auf 0,000.62%. Über den Zeitraum seit 1990 = (gerundet) 24 Jahre erhöht sich die Chance auf 0,015%.
    Die Wahrscheinlichkeit, seit 1990 ein Opfer deutscher Nazis geworden zu sein, beträgt 0,000.2%.
    So gesehen stimmt der oben geäußerte Einwand, dass ein 6er im Lotto viel wahrscheinlicher sei, als ein tödlicher Terrorakt.