V-Mann Felten
Endlich! Staatsbürgerschaftstest als Sammelalbum!
Staatsbürgerschaftstest gibt’s seit Neuestem bei Penny und geistreiche Justizreformvorschläge kommen vom türkischstämmigen Romanautor Akif Pirinçci. Nur rassistische Übergriffe gibt es nicht, meint das Innenministerium.
Von Werner Felten Freitag, 26.04.2013, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 30.04.2013, 2:42 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Jetzt gibt es den Staatsbürgerschaftest für einen Penny als Sammelalbum „Unser Deutschland“ bei Penny. Zur Begrüßung lacht der Gartenzwerg und man weiß, es ist Deutschland, das Land der Zwerge, in dem Plätze für Journalisten bei Prozessen verlost werden und sich Bundespräsidenten in Niedersachsen Südstaatenvillen bauen. Man erfährt Erstaunliches in diesem für Deutschland überaus repräsentativen Sammelspiel.
Konrad Adenauer hat die erste vegetarische Bratwurst erfunden und die Dülmener Wildpferde sind für Deutschland so wichtig, dass es gleich drei Sticker für sie gibt. Goethe hat es nur auf zwei Sticker gebracht. Sie wissen nicht, wo Dülmen liegt? Nein, dann sind sie bestimmt ein Migrant. Irgendwie hat es auch Albert Einstein in die Auswahl, zwischen Rotfuchs, Edelweiß und Eichhörnchen geschafft. Merkwürdig, der wurde doch aus Deutschland raus emigriert.
Leider fehlen die Sticker für Beate Zäschpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt. Auch der sehr beliebte deutsche Beruf des V-Manns war den Machern des Albums keinen Penny wert. Thilo Sarrazin gibt es auch nicht, aber dafür eine Karte für den Rattenfänger von Hammeln. Sehr raffiniert, die Leute von Penny. Auch der Verfassungsschutz taucht im Kuriosenkabinett von Penny nicht auf. Oder versteckt er sich hinter dem Sticker für die Augsburger Puppenkiste?
Das Dumme am Internet ist, das jeder mit machen darf. So auch der türkischstämmige Autor Akif Pirinçci, der auf der Seite „die Achse des Guten“, ja die gibt es wirklich, den Bösen das Fürchten lehren will. Und Akif Pirinçci ist schon so in Deutschland integriert, dass er empfiehlt, dass sich deutsche Jungmänner so verhalten sollen, wir ihre Kollegen in Türkei. Einfach draufhauen, wenn es mal nicht so passt, wie es nach Ansicht der Schläger sein soll. Das hat dem sogenannten Nachrichtenmagazin Focus zu gut gefallen, dass Pirinçci dort gleich mal empfiehlt, doch türkische Richter für den NSU Prozess zu nehmen. Denn für ihn ist Deutschland so türkisch unterwandert, dass sie deutsche Justiz eh nicht mehr zu richten hat. Mit dem Nobelpreis wird es aber für Akif Pirinçci nix werden, da hätte er seine kruden Gedanken mal als Gedicht verfassen müssen.
Die NSU-Morde würden in der Türkei eigentlich keinen interessieren, so vermeldet es die Springer Presse. Na wenn das so ist, dann kann ja auch der Prozess in München, in einem Raum stattfinden, der so groß ist, wie ein Toilettenhäuschen.
Rassistische Übergriffe durch deutsche Behörden finden nicht statt, denn über sie wird keine Statistik geführt, so eine Meldung des Innenministeriums. Herzlich willkommen im Land der Gartenzwerge. Aktuell Meinung
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Wie immer eine lesenswerte Kolumne! Diesmal aber mit Tippfehler: Der Rattenfänger kommt aus Hameln.
Dieses Fotoalbum ist fürchterlich, da kommen die 20% der Deutschen mit Migrationshintergrund nur in einem Nebensatz vor (noch nicht mal der Dönertasche, die immerhin in China als deutsche Spezialität gefeiert wird, hat ihren Platz) und allgemein ist es eher ein Spießer 50er-Jahre Deutschland was da präsentiert wird. Ich hätte am liebsten in das Heft reingekotzt.
Danke an glamorama. Stimmt es heißt Hameln. Ich wollte das Tier nicht beleidigen ;-)
Herr Pirincci ist verdammt wichtig für diesen Diskurs. In Anlehnung an Theodor Lessing (Der jüdische Selbsthass) stellt er die Assimilierten dar, die den „verdeckten“ Hetzern auf den Leim gegangen sind. Vielleicht tut er aber auch nur so, um die wahren „V-Männer“ hervorzulocken.
München schaut hin – Marcus H. Rosenmüller und viele andere für Lichterkette e.V.
https://www.youtube.com/watch?v=msfQW6dxYoQ
Naja, auch in Multikulti-Spots geht es nicht gerade „bunt“ zu. Muß wohl ein München in einem Paralleluniversum sein. Es ist wohl eher die linksgrüne Parallelwelt Münchens.
Unser Deutschland: Monica Seles
http://www.express.de/sportmix/tennis-drama-vor-20-jahren–messer-angriff-auf-monica-seles,3204,22615564.html
Vor genau 20 Jahren wurde am Hamburger Rothenbaum die damalige Nummer 1 im Tennis, Monica Seles, mit einem Messer angegriffen und am Rücken verletzt. Täter war ein fanatischer Steffi-Graf-Fan aus Thüringen. Das Turnier wurde ohne Seles fortgesetzt und der Mann später nur zu einer Strafe auf Bewährung verurteilt. Nach Deutschland kam Monica Seles nie wieder.
Wenn man diese Stickeralben betrachtet, dann ist Deutschland weiß. Tja, an der Realität vorbei. Und ein Schlag ins Gesicht, die nicht weiß sind.