Hessen
Netzwerk gegen Diskriminierung gestartet
Mehr als sechzig Organisationen sagen Diskriminierung den Kampf an. Sie wollen gemeinsam Benachteiligung aufgrund der ethnischen Herkunft und der Religionszugehörigkeit abbauen und Hilfe anbieten.
Mittwoch, 25.07.2012, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 27.07.2012, 8:34 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Jamal kommt nicht in die Disco, weil er schwarz ist, Fatma muss trotz gutem Hochschulabschluss putzen gehen, weil sie ein Kopftuch trägt oder Nedim sucht seit Monaten vergeblich nach einer Wohnung. Das sind keine Einzelfälle. Das weiß auch die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS), Christine Lüders.
Deshalb hat sie gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte Hessen (agah) in Frankfurt am Main das neugegründete Netzwerk gegen Diskriminierung Hessen vorgestellt. Mehr als sechzig beteiligte Organisationen wollen gemeinsam Benachteiligungen aufgrund der ethnischen Herkunft und der Religionszugehörigkeit abbauen und Menschen Hilfe bei Diskriminierung anbieten.
Dazu baut die agah ein flächendeckendes Netzwerk in Hessen auf. Projektpartner sind neben Religionsgemeinschaften und Ausländerbeiräten auch Sportverbände oder der DGB Hessen-Thüringen. Gemeinsam wollen sie Beratungsangebote ausbauen, qualifizieren und einem breiten Publikum bekannt machen. Außerdem sind eine Beratungshotline und ein mobiles Beratungsangebot geplant.
„Wer in Beruf und Alltag in diskriminierender Weise beleidigt, beschimpft, übergangen oder unfair behandelt wird, der muss oft ganz alleine damit fertig werden“, sagte Christine Lüders. Es sei entscheidend, Menschen Beratung anzubieten. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes fördert deshalb deutschlandweit die Gründung von Netzwerken gegen Diskriminierung. Neben dem hessischen Netzwerk nehmen in diesen Wochen weitere neun Netzwerke ihre Arbeit auf.
Antidiskriminierung sei ein Thema, das Unverständnis hervorruft, so der Vorsitzende der agah, Corrado Di Benedetto bei der Vorstellung des Projekts am Montag. Diskriminierung sei jedoch nach wie vor fester Bestandteil des täglichen Miteinanders. Wer dies leugne, ignoriere die hessische Realität. „Wir brauchen eine neue Kultur des Umgangs und der Auseinandersetzung im Kampf gegen Diskriminierung“, so Di Benedetto abschließend. (hs) Aktuell Gesellschaft
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lol angesichts der Tatsache, dass nicht-europäische Migranten diskriminierendem Verhalten ständig ausgesetzt sind, werden diese Netzwerke die Hände voller Arbeit haben.
Endlich! Gerne auch in anderen Bundesländern!