Pro NRW & Salafisten in Bonn
Den Rechten in die Hände gespielt
Pro NRW hatte vor die Bonner König-Fahad-Akademie geladen. Die kleine Gruppe Rechtsextremer kam, um zu provozieren und genau das tat sie. Leider mit großem Erfolg.
Von K G Montag, 07.05.2012, 8:29 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 10.05.2012, 0:30 Uhr Lesedauer: 4 Minuten |
Bonn. Würden sich Hass und Intoleranz von Regen aufhalten lassen, wäre Bonn dieses unwürdige Spektakel am vergangen Samstag wohl erspart geblieben. Was eine friedliche Demonstration gegen die Kundgebung von Pro NRW werden sollte, endete in Gewalt und musste nach zwei Stunden vorzeitig beendet werden.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Zwei schwer verletzte Polizeibeamte, mehrere stark beschädigte private PKW sowie Einsatzwagen der Polizei und eine rechtspopulistische Splitterpartei, die erreicht hatte, wofür sie gekommen war.
Rechte Provokateure
Und dabei fing alles so ruhig an. Um 14 Uhr sollte die Kundgebung von Pro NRW sowie die Gegendemonstration, zu welcher der Rat der Muslime in Bonn eingeladen hatte, offiziell beginnen. Der von der Polizei weiträumig abgesperrte Abschnitt vor der saudischen König-Fahad-Akademie, die eine Schule und eine Moschee beherbergt, war schon lange zuvor gut gefüllt. 600 Demonstranten, größtenteils Muslime, waren gekommen um sich den Tiraden der Rechten entgegenzustellen. Um ein Zusammenprallen der beiden Lager zu verhindern, hatte die Polizei die Rechtsextremem 30 Meter entfernt platziert.
Eingezäunt in Absperrungen und Mannschaftswagen, bewacht von mehreren dutzend Polizisten. Gerade einmal mit 20 Anhängern waren die rechten Provokateure erschienen. Ihr Publikum bestand aus den Beamten und einigen Journalisten. Darüber hinaus wollte den Hasstiraden an diesem Tag niemand beiwohnen. Die Selbsteinschätzung von Pro NRW, „die ganze Bundesrepublik“ schaue heute auf sie, sorgte bei den wenigen Anwesenden für unfreiwilliges Lachen.
Islam als „Ausgeburt der Hölle“
Was danach passierte war weniger lustig. Auf der einen Seite der Absperrung nannte Pro NRW den Islam laut die „Ausgeburt der Hölle“ und Mohammed einen „Mörder“, auf der anderen Seite wurden die „Allahu Akbar“-Rufe immer aggressiver und die Stimmung deutlich gereizter. Dennoch war bis zu diesem Moment alles friedlich. Dann aber enthüllte die Kleinstpartei eine Mohammed-Karikatur des dänischen Zeichners Kurt Westergaard und hielt sie so hoch, dass auch die Gegendemonstranten hinter der Absperrung die Provokation sehen konnten. Kurz darauf flogen die ersten Steine. Die Fotografen, die sich zwischen den beiden Blöcken aufhielten, liefen weg oder versuchten sich hinter den Bussen der Polizei zu schützen. Mehrere Autos wurden stark beschädigt, auch Scheiben gingen unter den teilweise kiloschweren Steinen zu Bruch. Die mit Schildern geschützten Polizeibeamten versuchten die Situation aufzulösen und die Menge auseinanderzutreiben. Insgesamt 29 Polizisten wurden dabei „nicht unerheblich“ verletzt, wie Polizeisprecher Harry Kolbe sagte. Zwei Beamte wurden sogar durch Messerstiche schwer verwundet. Sie werden stationär im Krankenhaus behandelt.
Nach Polizeiangaben handelte es sich bei den Aggressoren um eine Gruppe von Salafisten. Konkrete Hinweise darauf, dass die Männer Anhänger der Salafiyya waren gibt es jedoch nicht. Auf Nachfrage bestätigte Kolbe, dass es sich dabei lediglich um eine „Annahme“ handelt. Auch woher die Steine kamen ist bislang noch nicht geklärt. Da die Demonstranten vor der Kundgebung kontrolliert wurden, schließt Kobe nicht aus, dass bereits am Tag zuvor Depots mit Steinen in dem Bereich der Gegendemonstration angelegt wurden. Dies würde bedeuten, dass der Gewaltausbruch bereits im Vorfeld geplant wurde, und die Situation nicht spontan eskalierte.
„Ihr verhaltet Euch nicht wie Moslems…“
Während die 20 Rechtsextremen aus reichlich Sicherheitsabstand indes zufrieden „Abschieben, Abschieben!“ skandierten, forderte der Redner der Gegendemonstration seine „Brüder“ mehrfach auf friedlich zu sein und ging sie mit deutlichen Worten an: „Ihr verhaltet Euch nicht wie Moslems, das ist nicht mein Islam, den Ihr verkörpert!“. Andere Demonstranten versuchten die kleine Gruppe davon abzuhalten weiter Steine und andere Gegenstände zu werfen, was zu einer Schlägerei zwischen muslimischen Demonstranten führte. Bis zum Abend kam es zu über 100 Verhaftungen. Die Polizei hat zur Klärung der Ereignisse eine Mordkommission eingerichtet.
Pro NRW packte währenddessen zufrieden ein. Man hatte erreicht, wofür man gekommen war. Die Rechtsextremisten hatten ganz bewusst so lange provoziert, bis es zur Eskalation kam. Als es zu dieser kam, brüllte ihr Sprecher „diese Bilder gehen durch Deutschland“. Leider hatte er damit Recht.
Eine Handvoll gewaltbereiter Muslime hat dafür gesorgt, dass eine rechte Splitterpartei mediale Aufmerksamkeit genießt, die ihr nicht zusteht. Hunderte friedlich demonstrierende Muslime werden darüber vergessen werden. Der Regen auf den Straßen von Bonn ist mittlerweile wieder getrocknet, die Bilder dieses Tages werden nicht so schnell verschwinden. Aktuell Meinung
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Religion ist die Geißel der Menschheit. Ja, sicher…Kommen Sie sich selber intellektueller oder fähiger vor, nur weil Sie eine kritische Einstellung gegenüber Religionen vertreten?
„Die mit Schildern geschützten Polizeibeamten versuchten die Situation aufzulösen und die Menge auseinanderzutreiben. Insgesamt 29 Polizisten wurden dabei „nicht unerheblich“ verletzt….“
Ein 25-jähriger Türke aus Hessen sitzt nach den Ausschreitungen zwischen Salafisten und Rechten wegen dreifachem Mordversuch in U-Haft. Die Polizei wirft ihm vor, gezielt Beamte attackiert zu haben. Der Islamist soll so zugestochen haben, dass Lebensgefahr drohte.
Durch einen einzigen Muslim hat der Islam sein hässliches, gewaltbereites Gesicht gezeigt. Provokation erlaubt niemals einen Menschen umzubringen!
Pragmatikerin
@Pepe – ich komme mir nicht fähiger oder intellektueller vor, warum sollte ich? Ihr Post macht keinern Sinn.
Ich gehe einfach mal in die jüngste Vergangenheit und sehe Terroranschläge (erfolgreich oder versuchte…),.. noch früher war es die Inquisition.. die Kreuzzüge, die Hugenottenkriege, die Stürme der Muslime gegen Europa und so weiter und so weiter…
Jetzt könnte man sagen – das war gar nicht religiös motiviert, nur vorgeschoben. Sicher, kann man – aber da wir alle zu diesen Zeiten nicht gelebt haben ist ein Urteil darüber auch nicht endgültig möglich.
Was möglich ist – sich die Bilder von brennenden Kirchen, oder einstürzenden Türmen, oder explodierten Fahrzeugen im Irak anzuschauen, oder hängenden Homosexuellen, oder eingegrabenen Ehebrechern oder Konvertiten … oder oder oder…
Sie merken etwas?
@Pragmatikerin
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Durch einen einzigen Muslim hat der Islam sein hässliches, gewaltbereites Gesicht gezeigt. Provokation erlaubt niemals einen Menschen umzubringen!
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Durch die Zwickauer Zelle hat Deutschland und die christlich abendländliche Leitkultur ihr hässliches, rassistischen Nazigesicht gezeigt.
@Socke
die größten Verbrechen in der Menschengeschichte waren die Sklaverei, der Holocaust, die Ausrottung der Indianer usw. Da spielte Religion keine Rolle. Die größten Verbrecher waren Hitler, Stalin und Pol Pot. Alles keine heiligen Männer.
Die völkerrechtswidrigen Kriege der USA in der jüngsten Geschichte produzierten mehr Leichen unter den Zivilisten als alle islamischen Terrororganisationen zusammen.
So sind die Menschen nun einmal, das hat mit Religion oder nicht-Religion nichts zu tun.
@aloo masala
„Durch die Zwickauer Zelle hat Deutschland und die christlich abendländliche Leitkultur ihr hässliches, rassistischen Nazigesicht gezeigt.“
Kommen Sie nicht vom Thema ab, der Thread heisst „Den Rechten in die Hände gespielt“ und handelt von Salafisten, die im 21. Jahrhundert Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen. Ich weiss, dass hier einige Kommentatioren, auch Sie, gerne die Nazikeule schwingen. Tut mir nicht leid, diese Art „Auge um Auge“ steht zwar im Alten Testament, diese Meinung tangiert mich aber nicht, denn ich bin eine stolze Ungläubige und kein Nationalsozialistin (Ich wähle übrigens schon seit Jahren die Piraten ;-) )
Pragmatikerin
@Pragmatikerin
vielleicht hilft es Ihnen weiter, dass ich mit der Aussage
“Durch die Zwickauer Zelle hat Deutschland und die christlich abendländliche Leitkultur ihr hässliches, rassistischen Nazigesicht gezeigt.”
nicht meine tatsächliche Meinung wiedergegeben habe, sondern lediglich verdeutlichen wollte, mit welcher Unlogik Sie argumentieren.
Beste Grüße
samosa
Weder die Aussage von Prakmatikerin, noch die von allo masala kann man so stehen lassen.
Denn ich sage ja auch nicht „Durch die Taten der RAF zeigte die Bundesrepublik ihre häßliche kommunistische Fratze“.
Ich schließe ja auch nicht aus den Taten einiger Afghanen daraus, dass die alle den Islam oder die Taliban gut finden. Es gibt oftmals nur keine Möglichkeit dort zu sagen was einem nicht gefällt (ohne gleich gefahr zu laufen gehängt/geköpt/gesteinigt) zu werden.
Wir leben hier in einer demokratie – keiner Diktatur. Das bedeutet die Leute dürfen gerne glauben was sie wollen (oder eben auch ncihts). Sie dürfen aber ihren Glauben nicht versuchen anderen aufzuzwingen.
Das funktioniert bei uns -noch- ganz gut, allerdings nehmen die religionen in letzter Zeit -gefühlt- an Einfluß zu. Verzicht auf Schweinefleisch in der Mensa, Gebetsräume an Schulen, Papst im Bundestag usw.
Das ist nicht in Ordnung denn damit schwächt der Staat seine Position der Demokratie gegenüber der Religion.
Ich meine – nur weil 99% der Menschen im Iran „islamischen Glaubens“ sind bedeutet das ja auch nicht, dass alle dies gerne sind.
Ganz im Gegenteil! Die Menschen sind in ihrer Weise viel zu komplex und verschieden, als das man glauben könnte nahezu jeder vertritt die gleiche Meinung. Das funktioniert nur in Diktaturen, in diesem Fall eine religiöse.
Ich denke wenn man den Menschen sagen würde – ohne den Islam gehe es Euch, euren Kindern und den kommenden Generationen deutlich besser – was glauben sie würden die Menschen tun?
Ich hätte nicht gedacht, dass man meine Antwort (Zwickauer Zelle) an Pragmatikerin so missverstehen kann.
Man stelle sich vor, eine Person, nennen wir sie Otto, schreibt:
Otto: „Durch einen einzigen Chinesen hat die Menschheit ihr gelbes Gesicht gezeigt.“
Dann stelle man sich vor, eine andere Person, nennen wir sie Ahmet, antwortet Otto:
Ahmet: „Durch einen einzigen Afrikaner hat die Menschheit ihr schwarzes Gesicht gezeigt.“
Otto belehrt dann Ahmet, dass das Thema Chinesen und nicht Afrikaner seien. Eine andere Person, nennen wie sie Rudi, belehrt uns, dass man beide Aussagen so nicht stehen lassen kann, weil wir ja in einer Demokratie leben.
Soll Ahmet jetzt erklären, was er eigentlich sagen wollte oder verstehen das Otto und Rudi jetzt auch so?
@ aloo masala
@ Socke
Ich habe mich vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt, richtiger wäre es wohl gewesen ich hätte geschrieben:
„durch einen einzigen mordbereiten Muslim wurde – wieder einmal – gezeigt, dass der Islam nicht nur eine friedliche Religion ist und dadurch auch ein hässliches und rassischtiges Gesicht zeigt“
Zufrieden fragt
Pragmatikerin