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TV-Tipps des Tages

12.03.2012 – Syrien, Wanderung, NSU, Neonazi, Türken, Terror, Integration

TV-Tipps des Tages sind: Die Diktatoren von Damaskus: Wohin steuert Syrien? Die großen Wanderungen; Acht Türken, ein Grieche und eine Polizistin - Die Opfer der Rechtsterroristen. Die Nachrichten über die Morde der rechtsterroristischen Terrorzelle schockieren die Menschen; Jürgen Becker: Baustelle Deutschland; Durchgestartet; Deutsch-Türkinnen auf Erfolgskurs

Von Montag, 12.03.2012, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 12.03.2012, 12:27 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

Die Diktatoren von Damaskus
Dokumentation – Thema: Wohin steuert Syrien? – Hafis Al-Assad übernahm 1971 die Macht in Syrien. 30 Jahre später folgte ihm sein Sohn Baschar, der in London Medizin studierte, ins Amt. Die Dokumentation analysiert die Geschichte der Familie al-Assad und ihre Methoden der Machterhaltung.

Das Schicksal der Familie Assad ist eng mit dem Syriens verbunden. Als Hafis Al-Assad – der Vater des derzeitigen Präsidenten Baschar al-Assad – 1930 geboren wurde, war das Land ein französisches Protektorat. Die Assads waren arme Bauern, die den Alawiten, einer Minderheit der schiitischen Gemeinschaft, angehörten.

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Hafis Al-Assad war zunächst Zeuge, dann Protagonist sämtlicher Umbrüche seines Heimatlandes. Sowohl seine lange Amtszeit als auch die seines ihm auf den Präsidentenstuhl nachfolgenden Sohnes Baschar ist durch das konstante Anliegen geprägt, die Unabhängigkeit Syriens um jeden Preis zu wahren. Welches Erbe trat Baschar al-Assad im Jahr 2000 nach dem Tod seines Vaters Hafis an? Mit welchen Methoden hält sich die Familie Assad bis heute an der Macht?

Die Dokumentation schildert die Komplexität der syrischen Situation. Sie geht auf das aktuelle Geschehen ein, berücksichtigt aber auch die Geschichte des Landes. Dabei muss auch erörtert werden, warum sich das auf Erbfolge gestützte Regime nur noch unter Anwendung von Gewalt an der Macht halten kann. Beleuchtet wird außerdem das Wesen der unbarmherzigen syrischen Diktatur, in der Morden schon immer Teil der Politik war, die terroristische Bewegungen wie Hisbollah oder Hamas mit Geld und Waffen ausstattet und die von der Weltgemeinschaft für die Ermordung des früheren libanesischen Premierministers Rafik al-Hariri verantwortlich gemacht wird.

Hintergrundinformationen:
In Syrien herrscht ein erbarmungsloser Bürgerkrieg. Aber nicht rivalisierende Volksgruppen bekämpfen einander, sondern die Staatsmacht geht gewaltsam gegen die aufständische Bevölkerung vor, die nach demokratischen Reformen verlangt. Mehr als 2.000 Tote hat der Konflikt bereits gefordert. Tausende Menschen sind verhaftet worden, andere befinden sich auf der Flucht. Der Themenabend untersucht die Geschehnisse und fragt, warum Syriens Präsident Baschar al-Assad auf sein eigenes Volk schießen lässt.

Über 2.000 Tote haben die Auseinandersetzungen gekostet, die zwischen der aufständischen Bevölkerung Syriens und der Staatsmacht immer schärfere Formen annehmen. Zehntausende Verhaftungen wurden vorgenommen. Und eine unbekannte Zahl von Flüchtlingen hat das Land verlassen, hauptsächlich Richtung Türkei und Libanon.

In Syrien – sowohl in der Hauptstadt Damaskus, als auch in den Provinzstädten – herrscht die nackte Angst. Aber trotz der brutalen Niederschlagung der Volksaufstände bietet die Opposition dem Regime in Damaskus weiterhin entschlossen die Stirn. Sie verlangt den Rücktritt des Assad-Clans, der seine Macht mit allen Mitteln verteidigt, obwohl er wegen der brutalen Armeeeinsätze gegen die eigene Bevölkerung unter den Druck der internationalen Staatengemeinschaft geraten ist und auch von arabischen Ländern wie Saudi-Arabien kritisiert wird.

Wer ist Baschar al-Assad, dieser Präsident, der unter der eigenen Bevölkerung ein Blutbad anrichtet? Der Themenabend zeichnet nicht nur das Porträt eines skrupellosen Despoten, sondern schildert die Hintergründe der Auseinandersetzungen und wirft einen Blick auf die Geschichte Syriens. 14:15-15:30 • arte

Die großen Wanderungen
Erlebnis Erde – Der Sonne hinterher – Dreiteiliger Film von David Hamlin

Millionen von Tieren, Tausende von Kilometern, Hunderte von Geschichten – die faszinierende dreiteilige Serie zeigt in dramatischen Bildern die größten Wanderungen der Erde. Jedes Jahr nehmen überall auf dem Globus Tiere gewaltige Strapazen auf sich, um ihr eigenes Leben und den Fortbestand ihrer Art zu sichern. Eine abenteuerliche Reise voller Entbehrungen und Gefahren.

Gemeinsam legen sie riesige Strecken zurück. Artspezifische Navigationssysteme gekoppelt mit einer Art inneren Uhr, die den exakten Zeitplan der Reise bestimmt, steuern die Tiere über Kontinente und durch Ozeane. Oft gibt es einige wenige Leittiere, die ihr Rudel, ihre Herde oder ihren Schwarm auf Kurs halten und sicher ans Ziel führen. Doch was veranlasst sie, gemeinsam loszuziehen?

Der erste Teil der Reihe widmet sich den Wanderungen, die durch die Jahreszeiten ausgelöst werden. Ob Monarchfalter, die in ihre Überwinterungsgebiete nach Mexiko ziehen, Gabelböcke, die im Frühjahr in die Rocky Mountains wandern, Elefanten, die in der Trockenzeit die letzten Wasserlöcher Malis suchen oder Zugvögel, die am Mississippi ihre Reserven wieder auffüllen – jede dieser Wanderungen ist einzigartig und zählt zu den großen Wundern der Natur.

Manchmal zieht es Tiere aber nicht der Sonne hinterher, sie wird sogar ihr Feind. Walrosse schwimmen Hunderte von Kilometern dem Eis entgegen und verbringen den Sommer in den arktischen Gewässern Russlands. Allen Wanderungen gemein ist der Drang am bestmöglichen Platz zur bestmöglichen Zeit zu sein. 20:15-21:00 • Das Erste (ARD)

Acht Türken, ein Grieche und eine Polizistin – Die Opfer der Rechtsterroristen
Dokumentation – Aus der Reihe „die story“. Ein Film von Matthias Deiß, Eva Müller und Anne Kathrin Thüringer

Die Nachrichten über die Morde der rechtsterroristischen Terrorzelle schockieren die Menschen. Die Täter machen Schlagzeilen. Die Ermittlungsbehörden stehen am Pranger, dem Verfassungsschutz wird Versagen vorgeworfen. Die Bundeskanzlerin nennt die ausländerfeindlichen Taten eine „Schande für Deutschland“.

Die Dokumentation fahndet nicht nach den Tätern, deckt nicht auf, was Behörden falsch gemacht haben. Sie fragt: Wer waren die Opfer? Was wissen wir über sie? Wie lebten sie unter uns? Der Film gibt den Opfern einen Namen, ein Gesicht, eine Geschichte. Und erzählt von den Angehörigen. Wie die mörderische Tat ihr Leben veränderte, wie die lange, ergebnislose Ermittlung sie deprimierte und was sie in diesen Tagen durchmachen. 22:00-22:45 • WDR

Jürgen Becker: Baustelle Deutschland
Internationale Kabarett- und Comedy-Show mit Jürgen Becker sowie mit Özgür Cebe, John Doyle, Margie Kinsky, Steffen Möller, Robbi Pawlik alias Bademeister Schaluppke und Katja Solange Wiesner „Jede Jeck is von woanders“, ein Motto, das Jürgen Becker sehr gefällt und ihn nun schon zum vierten Male zu einem Brauchtums- und Kulturvergleich der besonders lustigen Art veranlasst. Das Rheinland nach dem Karneval, Deutschland und Griechenland in recht unterschiedlicher Fastenzeit, Polen vor der Fußball-Europameisterschaft – es gibt wieder mal genügend Themen, die sich für Satiriker lohnen. Und weil dabei nichts in Stein gemeißelt ist, sondern alles rutscht und fließt, kann es für Jürgen Beckers Gesprächsrunde nur einen Ort geben – jedenfalls in Köln: eine Baustelle. Hier trifft er sich also mit – dem in Bielefeld geborenen Özgür Cebe, einem Sohn von türkisch-kurdischen Migranten, – dem in Deutschland lebenden Amerikaner John Doyle, – der in Bonn wohnenden Margie Kinsky, die als Tochter einer böhmischen Gräfin und eines Italieners in Rom zur Welt kam und mit ihrem Mann, dem aus Kanada stammenden Bill Mockridge, sechs gemeinsame Söhne groß zog, – dem deutschen Kabarettisten Steffen Möller, der in Polen weltberühmt ist, – dem ehemaligen Schwarzwaldkind Robbi Pawlik sowie – Katja Solange Wiesner, der Präsidentin der Kölner Immi-Sitzung, einem kölschen Mädchen mit afrikanischen Wurzeln. Eine Produktion der Pro TV Produktion GmbH im Auftrag des WDR. 00:15-01:00 • WDR

Durchgestartet
Deutsch-Türkinnen auf Erfolgskurs – Eine Rechtsanwältin, eine Gymnasiallehrerin und eine Managerin: drei Frauen, die es in ihrem Beruf geschafft haben. Alle drei tragen türkische Namen? Sibel, Nermin und Dilek. Die Eltern stammen aus der Türkei, sie oder die Großeltern kamen als Gastarbeiter nach Deutschland. Als Kind und als Jugendliche haben die drei Frauen oft spüren müssen: Erfolg in der Schule oder gar im Studium, das trauten ihnen viele nicht richtig zu.

Obwohl sie gute Noten hatte, bekam Nermin Erdogan zum Beispiel keine Empfehlung fürs Gymnasium? heute ist sie selbst Lehrerin an einem Sportgymnasium.

Ausgrenzung und Diskriminierung hat die junge Deutsch-Türkin häufig erfahren? an der Uni und später im Referendariat. ? Aber das hat mich stark gemacht? , sagt sie heute.

Geschafft hat es auch Dilek Yogurtcu. Das Motto der IBM-Managerin: ? Wenn sie mich vorne rausschmeißen, komme ich hinten wieder rein?. Deutsch und Geschichte hat sie an der Universität Tübingen studiert und landete bei dem international aufgestellten Unternehmen. ? Hier fühle ich mich wohl, denn ? diversity?, Vielfalt, gehört zum Konzept der Firma?. Ihre Identität, beheimatet in beiden Welten, ist hier ein Schlüssel ihres Erfolgs.

So sieht es auch Sibel Yüksel. Als Rechtsanwältin ist sie auf Familienrecht spezialisiert, und betreut sowohl deutsche als auch türkische Klienten. Ehrenamtlich liest sie jeden Freitag Kinderbücher in einem Kindergarten vor. Damit die Einwandererkinder in der Klasse besser Deutsch lernen – aus eigener Erfahrung weiß sie, wie wichtig das ist. 01:30-02:00 • PHOENIX TV-Tipps

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