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27.02.2012 – Erdoğan, Hocalı, Babacan, Türkei, Ägypten, Armenien, Völkermord

Die Themen des Tages sind: Nationaler Sicherheitsrat tagt; G20-Finanzminister und Notenbankchefs Treffen Babacan in Mexiko; Gedenken an die Opfer von Hocalı; Umfrage: „Die Türkei sollte ein Modell für den arabischen Frühling darstellen“; Massaker in Hocalı; Zweite Gesichtstransplantation der Türkei; Referendum beschattet von Massaker

Von BYEGM, TRT Montag, 27.02.2012, 16:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 27.02.2012, 16:25 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Nationaler Sicherheitsrat tagt
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan hat 17 Tage nach seiner zweiten Operation seine Arbeit aktiv aufgenommen. Erdoğan ist gestern Abend nach Ankara gekommen. Am Flughafen erwartete ihn eine Überraschung. Anlässlich seines 59.Geburtstages wurde er am Flughafen von einer großen Menge empfangen, die für ihn eine Geburtstagstorte aus roten Rosen vorbereitet hatte.

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Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan wird heute als erstes an dem Nationalen Sicherheitsrat (MGK) teilnehmen. Es wurde erläutert, dass beim Nationalen Sicherheitsrat vor allem über die Lage in Syrien gesprochen wird. Der Nationale Sicherheitsrat wird unter dem Sitz von Staatspräsident Abdullah Gül stattfinden.

Babacan in Mexiko
Stellvertretender Ministerpräsident Ali Babacan hat dieses Wochenende an dem Treffen der G20-Finanzminister und Notenbankchefs teilgenommen. Babacan warnte Europa wegen der Schuldenkriese und sagte, dass die beschlossenen Maßnahmen sobald wie möglich in Kraft treten müssen. Babacan betonte die Bedeutung der Strukturreformen und sagte, dass das globale wirtschaftliche Gleichgewicht nur mit diesen Reformen wieder erreicht werden kann.

Dabei lobte Babacan die türkische Wirtschaft und sagte, dass die Türkei im Jahr 2011 ein Wirtschaftswachstum von 8,5 Prozent erreicht hat.

Gedenken an die Opfer von Hocalı
Das Massaker von Hocalı ereignete sich am 25. Februar 1992 in der Stadt Hocalı. Im Zuge des bewaffneten Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach, in der sich die Stadt befindet, wurden dabei über hundert aserbaidschanische Zivilpersonen von armenischen Einheiten getötet.
Aus diesem Anlass wurde 20 Jahre nach dem Vorfall in der Türkei dem Massaker gedacht. In Taksim bei Istanbul kamen tausende von Menschen unter dem Motto „Schweige nicht zur armenischen Lüge“ zusammen und verurteilten das Massaker. An der Gedenkfeier nahmen sieben aserbaidschanische Abgeordnete teil. Im Namen der Türkei nahm Innenminister İdris Naim Şahin an der Gedenkfeier teil.

„Heute vor 20 Jahren haben sie eiskalt und erbarmungslos 613 Menschen in Hocalı getötet. Unter ihnen befanden sich auch Säuglinge, Frauen und ältere Menschen. Die Türkei ist ein Land, das mit ihrem Glauben, mit ihrer Tradition und ihrer Kultur immer gegen Grausamkeiten ist. Die Türkei nimmt immer Platz an der Seite der Unterdrückten. Das größte Vermögen der Türkei ist die Einheit und Solidarität.“ so Şahin.

Umfrage: „Die Türkei sollte ein Modell für den arabischen Frühling darstellen“
Laut einer Meinungsumfrage, die von der katarischen Stiftung „The Doha Debates“ in Auftrag gegeben wurde, glauben 72 Prozent des arabischen Volkes, dass die Türkei für Ägypten, Tunesien und Libyen ein wichtiges Modell darstellt. Die Umfrage wurde zwischen dem 29. Januar und 2.Februar mit Anteilnahme von 1.011 Personen verwirklicht.

Laut der Umfrage wird das türkische Modell unterstützt, weil die Türkei im kulturellen, religiösen und traditionellen Sinne der arabischen Welt sehr nahe steht und ein Land geworden ist, dass sehr großen Respekt sieht.

Zweite Gesichtstransplantation der Türkei
Die zweite Gesichtstransplantation der Türkei ist in Ankara verwirklicht worden. Während einer 20-stündigen Operation mit über 50 Medizinern in der Universitätsklinik Hacettepe in Ankara, wurden einem jungen Mann zwei Arme und zwei Beine transplantiert.

In einer weiteren Operation am Freitag hat das Team zudem ein Gesicht transplantiert. Dabei handelte es sich um die zweite derartige Operation in diesem Jahr in der Türkei. Cengiz Gül, der sich mit zwei Jahren sein Gesicht verbrannte, wird ein neues Gesicht bekommen und dem 27-jährigen Şevket Çavdar aus Nevşehir wurden Arme und Beine transplantiert. Doch wegen mancher Komplikationen musste dem Patienten nach der Operation ein Bein wieder entfernt werden.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Der Ministerpräsident ist nach 17 Tagen wieder in Ankara
In der Zeitung Star lesen wir unter der Schlagzeile: „Der Ministerpräsident ist nach 17 Tagen wieder in Ankara“, Erdogan sei gestern von Istanbul nach Ankara zurückgekehrt um den Amtsgeschäften nachzugehen. Bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Esenboga sei der Ministerpräsident, der seinen 59. Geburtstag gefeiert hat, von einer jubelnden Menge begrüßt worden.

Referendum beschattet von Massaker
In der Zeitung Zaman lesen wir einen Artikel über die Lage in Syrien. Darin heißt es unter der Schlagzeile „Referendum beschattet von Massaker“, in Syrien seien die Wähler an die Wahlurnen gegangen um für die neue Verfassung zu stimmen, die das Machtmonopol der regierenden Baas Partei beenden soll. Die Opposition sei fest davon überzeugt, dass das Referendum eine Täuschung ist. Die Opposition rief die Bevölkerung zum Boykott des Referendums auf. Auch in der neuen Verfassung verfüge Staatspräsident Assad über die Alleinherrschaft in Syrien und werde bis 2028 an der Macht bleiben.

Zwei Billionen Dollar für die globale Rettung
Unter der Schlagzeile „Zwei Billionen Dollar für die globale Rettung“ schreibt die Zeitung Sabah, beim G-20 Treffen in Mexico City sei die Bilanz für die globale Rettung veröffentlicht worden. G-20 Staaten rechneten mit einem 2. Globalen Rettungspaket in Höhe von 2 Billionen Dollar. Vize-Prämier Ali Babacan und der Präsident der Türkischen Zentralbank, Erdem Basci hätten in Mexico City die Türkei vertreten.

Massaker in Hocalı
Die Zeitung Yeni Safak veröffentlicht einen Artikel über das Massaker in Hocalı. Das Tagesblatt erinnert daran, dass beim Massaker vor 20 Jahren 613 Zivilisten getötet worden sind. Auf dem Taksim Platz in Istanbul hätten sich Tausende von Menschen versammelt, um an das Massaker zu erinnern und an die getöteten Menschen zu gedenken. Viele Vereine und Nichtregierungsorganisationen hätten die Demonstration unterstützt. Auch Innenminister Idris Naim Sahin habe an der Demonstration teilgenommen. Sahin habe in seiner Rede darauf hingewiesen, dass das türkische Volk eine Garantie des Friedens, der Liebe und humanitären Werte auf der Welt ist. Die Zeitung erinnert daran, dass am 26. Februar 1992 in der Kreisstadt Hocalı, in Berg-Karabach, in der aserbaidschanischen Republik Armenier 613 aserbaidschanische Zivilisten massakriert haben. Bei dem Massaker seien, nach offiziellen Angaben, 106 Frauen, 83 Kinder, insgesamt 613 Menschen getötet worden. Türkische Presse Türkei

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