Ausstellung

Tür an Tür. Polen und Deutschland

"Tür an Tür. Polen und Deutschland. 1000 Jahre Kunst und Geschichte im Berliner Martin-Gropius-Bau". So heißt die Ausstellung, die Bundespräsident Christian Wulff zusammen mit dem polnischen Staatspräsidenten Bronisław Komorowski gestern in Berlin eröffnete.

Donnerstag, 22.09.2011, 8:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 26.09.2011, 0:00 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Deutschland und Polen sind seit Jahrhunderten durch enge Beziehungen miteinander verbunden. Eine Ausstellung in Berlin lädt jetzt zu einer Reise durch 1000 Jahre gemeinsamer Kunst und Geschichte ein. Bundespräsident Christian Wulff und der polnische Staatspräsident Bronisław Komorowski haben sie eröffnet. Die Ausstellung werde helfen, die gemeinsame kulturelle und geistige Geschichte besser zu begreifen und wichtige Impulse für die Zukunft zu geben, erklärte Wulff.

Ermutigung und Verpflichtung für die Zukunft
Erst durch die Überwindung der Teilung Europas sei es möglich geworden, die Wurzeln der geistigen und kulturellen Dialoge, ja der tiefen Zusammengehörigkeit beider Länder so darzustellen, betonte Wulff.

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Es seien Polen gewesen, fuhr der Bundespräsident fort, die den Anfang gesetzt hätten zur Niederringung der kommunistischen Diktatur, zur Vereinigung Europas und damit auch zu einem Neuanfang der Geschichte zwischen Deutschland und Polen.

Ausdruck von Versöhnung und Freundschaft
Kulturstaatsminister Bernd Neumann hob in seiner Rede den Willen zur Vergebung auf polnischer Seite hervor. Ohne ihn wäre letztlich auch diese Ausstellung nicht denkbar. „Wir sind all jenen zu tiefster Dankbarkeit verpflichtet, die die Hand zur Versöhnung ausgestreckt haben.“

Wir Deutsche würden nie vergessen, dass das nationalsozialistische Deutschland Verantwortung für die grausamsten Ereignisse der polnischen Geschichte trage, versicherte Neumann.

Rückblick auf 1000 Jahre Kunst und Geschichte
Die Ausstellung lässt in 22 Kapiteln ein Panorama der wechselseitigen kulturellen und historischen Beziehungen beider Länder entstehen. Rund 800 Ausstellungsstücke erzählen ihre Geschichte vom frühen 11. Jahrhundert bis in die Gegenwart.

Die Verbindung des polnischen Königshauses mit anderen Adelshäusern ist dabei ebenso Thema wie der Deutsche Orden, die Internationale Gotik oder die „Polenbegeisterung“ von 1831. Ein eigenes Kapitel ist dem Zweiten Weltkrieg gewidmet. In der jüngeren Vergangenheit spielen zum Beispiel die Geschichte der polnischen Solidarność-Bewegung und der EU-Beitritt eine wichtige Rolle.

Dank der Unterstützung durch deutsche, polnische und internationale Leihgeber kann die Ausstellung viele herausragende Ausstellungsstücke zeigen. Unter ihnen sind Porträts von Lucas Cranach d.Ä. oder Hans Maler zu Schwaz, aber auch Teile des legendären Brautschatzes der polnischen Prinzessin Anna Katharina Konstanze und wertvolle Erstausgaben.

Zeugnisse enger Kulturbeziehungen
Einen besonderen Höhepunkt in der Ausstellung bilden die Kupferstiche und Zeichnungen von Veit Stoß. Der Bildschnitzer, der Bürger Nürnbergs ebenso wie Krakaus war, ist in der Ausstellung außerdem mit Skulpturen aus deutschen und polnischen Schaffensphasen vertreten.

Aktuelle Bezüge stellen in der Ausstellung immer wieder Arbeiten politisch motivierter, zeitgenössischer Künstler her wie Gerhard Richter, Mirosław Bałka, Gregor Schneider, Günther Uecker, Piotr Uklanski, Luc Tuymans und Andrzej Wróblewski.

Deutsch-polnisches Gemeinschaftsprojekt
Erarbeitet wurde die Ausstellung vom Martin-Gropius-Bau Berlin und dem Königsschloss in Warschau. Sie entstand im Rahmen des internationalen Kulturprogramms der polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2011.

Das Projekt wurde von einem wissenschaftlichen Beirat unter der Leitung von Władysław Bartoszewski inhaltlich begleitet. Chefkuratorin der Ausstellung ist die polnische Kunsthistorikerin Anda Rottenberg.

Die Ausstellung, die unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Christian Wulff und des Staatspräsidenten der Republik Polen Bronisław Komorowski steht, wurde aus dem Haushalt des Kulturstaatsministers mit einer Million Euro gefördert. (ms) Aktuell Feuilleton

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