TV-Tipps des Tages
16.08.2011 – Ausland, Kasachstan, Bildung, Propheten, Religion, Islam
TV-Tipps des Tages sind: Windrose: Das Auslandsmagazin des MDR; Zurückgekehrt nach Kasachstan: Wie Russlanddeutsche zu Hause Karriere machen - Thema "Russlanddeutsche"; Der Heilige Krieg (1) - Das Schwert des Propheten; Mehr Bildungschancen
Von Ümit Küçük Dienstag, 16.08.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 14.08.2011, 17:48 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Windrose
Das Auslandsmagazin des MDR – Die Windrose ist ein moderiertes Auslandsmagazin, das sich mit aktuellen politischen Themen und mit Hintergründen über Land und Leute beschäftigt. Im Auslandsmagazin „Windrose“ berichten Korrespondenten aus aller Welt über die Hintergründe aktueller Ereignisse und weisen auf politische und kulturelle Besonderheiten von Ländern und Regionen hin. (10:53-11:18 • MDR Sachsen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen)
Zurückgekehrt nach Kasachstan
Wie Russlanddeutsche zu Hause Karriere machen – Thema „Russlanddeutsche“ – Kasachstan hat eine lange Grenze zu China und Russland und wird immer mehr zum Wirtschaftsmotor Zentralasiens. Unbeschreiblicher Reichtum und schockierende Armut kennzeichnen den wirtschaftlichen Umbruch der ehemaligen sowjetischen Republik. Von hier wanderten Hunderttausende von Russlanddeutschen aus. Weil das Land aber nur 15 Millionen Einwohner hat, ist es für ideenreiche Unternehmer das neue „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Und: Sie sind gerne gesehen, die Heimkehrer aus Deutschland, die Know-how und Geld mitbringen. Hier sind sie jetzt wer – anders als in Deutschland, wo sie nur Russlanddeutsche waren. (19:30-20:00 • BR-alpha)
Der Heilige Krieg (1) Das Schwert des Propheten
Dokumentation (Kultur – Religion, Kirche) – Fünfteilige Dokumentarreihe – Kein anderer Begriff symbolisiert die Ängste vor der islamischen Welt mehr als das oft missverstandene und missbrauchte Wort „Dschihad“. Seit dem 11. September 2001 wird der bewaffnete Kampf im Namen Allahs als reale Bedrohung für die westliche Welt empfunden. Maßgebliche muslimische Rechtsgelehrte verurteilen den angeblich „Heiligen“ Krieg von Al-Kaida als Anmaßung und verbrecherischen Irrweg.
Dennoch sehen sich Muslime oft pauschal dem Vorwurf ausgesetzt, der Islam sei eine Religion der Gewalt. Dabei wurden so genannte „Heilige Kriege“ im Lauf der Geschichte immer wieder auch von Christen geführt. Die Erinnerungen an die „Kreuzzüge“ des Mittelalters sind noch immer lebendig. Nicht nur radikale Islamisten sehen darin eine Tradition, die bis in die Gegenwart reicht, ein Sinnbild für westliche Aggression, Besatzung und Unterdrückung.
Im September 2011 jährt sich der Anschlag auf das World Trade Center zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass reflektiert die fünfteilige Dokumentarreihe die Ursprünge so genannter „Heiliger Kriege“ – und spiegelt dabei beide Perspektiven. Die Filme führen vor Augen, wie im Lauf der Jahrhunderte auf christlicher und muslimischer Seite religiöse Gefühle für politische Zwecke mobilisiert und auch missbraucht wurden, wie dabei Denkmuster entstanden, die heute noch wirksam sind.
Spielszenen reflektieren die Rolle entscheidender historischer Protagonisten, Computeranimationen rekonstruieren historische Kulissen. Führende Experten erklären, wie sich das Verhältnis der Religionen und Kulturen vor dem Hintergrund der „Heiligen Kriege“ entwickelte. Sie benennen, was trennte, aber auch, was einte und welche Gemeinsamkeiten es im Kampf gegen den Extremismus heute gibt. Das Fazit heißt: Kein Krieg ist heilig!
Oft schon sah sich die muslimische Welt pauschal dem Vorwurf ausgesetzt, die Ausbreitung ihrer Religion sei von Anfang an eine Geschichte der Gewalt gewesen. Verdankt der Islam seine rasante Verbreitung tatsächlich nur dem militärischen Erfolg seiner Glaubenskrieger? Historiker verweisen auf eine Vielzahl begünstigender Umstände, die dem Propheten und seinen Nachfolgern in die Hände spielten – auch jenseits von Waffengewalt. Denn mit dem neuen Glauben ging auch eine neue und – an damaligen Verhältnissen gemessen – gerechtere Ordnung der Gesellschaft einher. Muslimisch beherrschte Regionen erlebten in den ersten Jahrhunderten des Islam wirtschaftlichen Aufschwung und kulturelle Blüte.
Als Mohammed, ein Kaufmann aus Mekka, Anfang des 7. Jahrhunderts begann, den Islam, die „Hingabe an Gott“ zu predigen, verließ er sich zunächst ausschließlich auf die Überzeugungskraft seiner Worte. Die Forderung nach der Durchsetzung eines radikalen Eingottglaubens musste aber in seiner Heimatstadt Mekka auf Ablehnung stoßen.
Wirtschaftlich war das alte Pilgerzentrum von den Einnahmen abhängig, die ihr durch die Verehrung vieler Gottheiten am Heiligtum der Kaaba zuflossen. Die Flucht Mohammeds und seiner Anhänger nach Medina im Jahre 622 markiert nicht nur den Beginn der islamischen Zeitrechnung, sondern auch einen Wendepunkt bei den Mitteln, mit denen der Islam fortan verbreitet werden sollte. Zum Wort gesellte sich nun auch das „Schwert des Propheten“, mit dessen Hilfe nicht nur Mekka erobert werden konnte. Innerhalb weniger Jahrzehnte gelang es den Muslimen, die arabische Halbinsel zu unterwerfen. Das persische Sassanidenreich ging bei ihrem Ansturm unter, und Byzanz verlor seine Herrschaft über Syrien, Palästina und Ägypten. Nur zwei Generationen dauerte es, bis muslimische Herrscher über Gebiete regierten, die sich vom Atlantik bis an den Indus erstreckten.
Längst hatte sich der Islam zu einer Religion entfaltet, die wie das Christentum einen Anspruch auf universelle Geltung verfocht. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die beiden monotheistischen Weltreligionen auch im Westen Europas aufeinandertreffen würden. Nach der Landung an der Südküste Spaniens im Frühsommer des Jahres 711 dauerte es nur acht Jahre, bis die Mauren über die Pyrenäen auch nach Nordeuropa vorstießen. Ende Oktober 732 erreichte ein breit angelegter Beutezug der Muslime sogar die Grenze des Frankenreichs bei Tours. Zweihundert Kilometer südlich von Paris war es Karl Martell, der Stammvater der Karolinger, der sich, gemeinsam mit Verbänden aus dem südfranzösischen Aquitanien und der norditalienischen Langobarden, den muslimischen Eindringlingen entgegenstellte. Die Koalition christlicher Kräfte konnte den Vorstoß der Mauren stoppen.
War das Gefecht tatsächlich jene Entscheidungsschlacht um Europa, zu der es später stilisiert wurde? Anhand zeitgenössischer Quellen aus beiden Lagern, allen voran der so genannten „Mozarabischen Chronik von 754“, rekonstruiert die erste Folge der Reihe den Verlauf der Ereignisse. „Geburtsstunde des christlichen Europas“, „Endpunkt der islamischen Expansion im Westen“ – welche Bedeutung hatte der Ausgang der Schlacht von Tours und Poitiers am 25. Oktober 732 wirklich?
Vier weitere Folgen werden – sonntags um 19.30 Uhr und dienstags um 20.15 Uhr – zu sehen sein. (20:15-21:00 • ZDF)
Mehr Bildungschancen
Die Eltern- und Mütterkurse der Berliner Volkshochschulen sind ein praktisches Beispiel für eine erfolgreiche Integrationsarbeit. Der Film begleitete Mütter und ihre Kinder in die Volkshochschulkurse in Wedding und Kreuzberg. (23:00-23:30 • BR-alpha) TV-Tipps
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