Türkische Presse Türkei

15.08.2011 – Gül, Erdoğan, PKK, Syrien, Aselsan, Somalia, Davutoğlu

Die Themen des Tages sind: Güls Saudi-Arabien Kontakte; Erdoğan: „Wegen Ramadan halten wir uns zurück“; Syrische Kriegsschiffe bombardieren Latakia; Papandreou soll Erdoğan als Beispiel nehmen; Somalia wird wieder lachen; Türkei bewirbt sich um die Olympischen Spiele 2020; Umwelt-Technologien auf der Izmir-Messe; Aselsan in der Liga der Giganten

Von BYEGM, TRT Montag, 15.08.2011, 12:53 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 15.08.2011, 12:53 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

Güls Saudi-Arabien Kontakte
Staatspräsident Abdullah Gül, der an der Delegiertentagung des „Oxford Zentrum für Islamische Studien“ (“Oxford Centre for Islamic Studies”, OCIS) in Dschidda teilnahm, kam im Rahmen seiner Kontakte mit dem saudi-arabischen König Abdullah zusammen. Auf der Tagesordnung standen die Bewertung der türkisch-arabischen Beziehungen und der Meinungsaustausch über die jüngsten regionalen- und internationalen Themen.

Während seines Besuchs kam Staatspräsident Gül auch mit dem saudi-arabischen Innenminister Prinz Naif zusammen. Beim Treffen wurden Sicherheitsthemen und die Zusammenarbeit bei der Terrorbekämpfung erörtert.

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Erdoğan: „Wegen Ramadan halten wir uns zurück“
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, der anlässlich des 10. Jahrestages der Gründung der AK Partei eine Rede hielt, sprach sinngemäß von einer Geduld, die während der Ramadan-Feiertage überstrapaziert werde. Erdogan forderte indirekt die BDP auf, sich von der Terrororganisation PKK zu distanzieren und sagte: „Wer in diesem Land einen Schatten auf den Frieden wirft, Blut vergießen lässt und dabei von Freiheit redet, Landräte, Soldaten und Pfleger entführt, sollte nicht erwarten, dass wir das Land einfach so aufgeben. Ich rede Klartext, das Messer ist am Knochen angelangt, was immer sie auch erklären, was immer sie auch machen, der Preis dafür wird hoch sein.“ Die Türkei werde nach dem Ramadan, also ab dem 29. August, die Schuldigen in Verantwortung ziehen, so Erdoğan in der Ansprache an die Delegierten der AK Partei.

Nach der Terrorattacke am Samstagabend, reagierte Ministerpräsident Erdoğan während einer Versammlung zum 10. Gründungsjahr der AK Partei in Ankara. Erdoğan erklärte, man habe die Geduld der Türkei im heiligen Monat Ramadan (Fastenmonat) überstrapaziert. Bis heute und darüber hinaus werde man sich wie in der Geschichte der Türkei, während des Ramadans nicht provozieren lassen und unendliche Geduld gegenüber den Anschlägen zeigen. Aber man solle vornherein Wissen, dass die Nation danach einen Kurs verfolgen werde, bei der die PKK und ihre politischen Ausläufer nur die Verlierer sein werden, so Erdogan gegenüber den Delegierten.

Syrische Kriegsschiffe bombardieren Latakia
Trotz der diplomatischen Initiative der Türkei führt Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad seine Militäroperationen mit Entschlossenheit weiter. Die syrische Armee, die am Donnerstag erste Panzer und schwere Artillerie aus Hama abzog, bombardiert seit gestern die Stadt Latakia. An der Operation, wobei mindestens 26 Menschen getötet wurden, nahmen diesmal auch zwei Kriegsschiffe teil.

Außenminister Ahmet Davutoğlu sagte bezüglich der anhaltenden Lage in Syrien: „Assad soll die betreffenden Themen, die wir während des Gesprächs vereinbart haben in die Tat umsetzen. In den ersten Tagen kamen positive Schritte, wie der Abzug der Panzer aus der besetzten Stadt Hama und der Zugang der internationalen Medienvertreter in die syrischen Städte. Jedoch dauern seit Freitag die Operationen weiter an, wobei zahlreiche Zivilisten getötet wurden. Das kann nicht akzeptiert werden. Wir hatten die Beendigung der Operationen gefordert.“

Unteranderem läuft die Frist für Assad heute ab. Die USA bereitet sich nun vor die Sanktionen gegen Syrien in den UN-Sicherheitsrat zu bringen. Nach Angaben wird Ankara, den Beschluss des UN-Sicherheitsrates abwarten.

Telefongespräch zwischen Davutoğlu und Clinton
Nach Angaben haben Außenminister Ahmet Davutoğlu und seine Amtskollegin Hillary Clinton ein Telefongespräch geführt. Berichten zufolge wurden Themen wie Syrien und die Gesamtlage im Nahen Osten besprochen. Unteranderem führte Davutoğlu auch ein Telefongespräch mit dem französischen Außenminister Alain Juppe. Davutoğlu teilte seinem Amtskollegen seinen Eindruck über Syrien mit.

Papandreou soll Erdoğan als Beispiel nehmen
Laut Angaben der griechischen Zeitung Eleftherotypia, forderten manche Regierungsbeamten und Parteimitglieder, wegen der schwachen Leistung des Wirtschaftsprogrames Ministerpräsident Giorgos Papandreou auf, den türkischen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan als Beispiel zu nehmen. In der Regierenden Partei Pasok, sind einige hochrangige Regierungsvertreter und Partei Mitglieder der Meinung, dass Papandreou seine politische Linie ändern sollte. Sie halten Papandreou davon verantwortlich, die Kabinettsminister nicht kontrollieren zu können und bewundern den Regierungstil von Erdoğan. Sie behaupten das Erdoğan den Kampf für den Wandel durchsetzten konnte, weil er gezielt geplant sei und die Gesellschaft hinter sich nahm.

Somalia wird wieder lachen
In dem türkischen Hafen Ambarlı sind die Vorbereitungen des Hilfsschiffs getroffen worden. 11 Tage soll die Reise nach Somalia dauern. Das mit 5 tausend Tonnen Hilfsgüter beladenes Schiff soll am Mittwoch auslaufen. Zwei Wochen nach dem Anfang der Hilfskampagne für die in Hungersnot lebenden Menschen in Somalia, sind insgesamt 150 millionen Lira eingesammelt worden. Während der Beladungs-Zeremonie des Schiffes sagte der stellvertretende Ministerpräsident Bekir Bozdağ: „Keiner hat das Recht zu sagen, dass dieser Ort zu weit entfernt ist, um Hilfe zu leisten. Das Drama in Somalia ist eine Schande für die ganze Welt.“ Bozdağ erklärte, dass die Türkei bisher oftmals seine Hilfsbereitschaft für die Menschen in Not bewiesen hat und betonte, dass nicht alle die gleiche Empfindlichkeit zeigen. Unteranderem betonte Bozdağ: „Ich hoffe das alle Menschen und Nationen der Welt, dieselbe Hilfsbereitschaft zeigen. Nur somit können wir dieses Problem lösen.“

Türkei bewirbt sich um die Olympischen Spiele 2020
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan verkündete am Samstag, dass die Türkei sich mit Istanbul, um die Ausrichtung der Olympischen Sommerspiele 2020 bewerbe. „Wir bewerben uns, weil wir die sportlichen Werte und den Olympischen Geist als extrem wichtig erachten. Sie haben einen großen Anteil an der Herstellung von Frieden in der Welt.“, so Erdogan. Neben Istanbul hatten bereits Rom, Tokio und Madrid ihre Kandidaturen für 2020 angekündigt.

Auch Doha/Katar liebäugelt mit einer erneuten Bewerbung. Die Bewerbungsunterlagen müssen bis zum 1. September beim Internationalen Olympischen Komitee IOC eingereicht werden. Verkündet wird die Entscheidung am 7. September 2013 in Buenos Aires.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Türkische Bevölkerung mobilisiert sich für das Menschheitsdrama in Afrika
Zaman berichtet, die türkische Bevölkerung habe sich für das Menschheitsdrama in Afrika mobilisiert. Die Hilfen würden unvermindert anhalten und im Rahmen der Kampagne des Amtes für Religionsangelegenheiten gesammelten Hilfen seien in Somalia angekommen. Nach dem die Hilfen des Türkischen Roten Halbmondes, des Amtes für Religionsangelegenheiten und der Agentur für Zusammenarbeit und Entwicklung TIKA in der vergangenen Woche mit Frachtflugzeugen ins Krisengebiet entsandt worden seien, werde nun das erste Hilfsschiff nach Somalia aufbrechen. Das Schiff mit 5000 Tonnen humanitären Hilfsgütern an Bord werde voraussichtlich am morgigen Dienstag in See stechen. Zu diesem Anlass habe Vizepremier Bekir Bozdag gesagt, die Leiden in Somalia würden mit einem Hilfsschiff kein Ende finden. Deshalb sei die Türkei um eine dauerhafte Lösung für die Menschen in der Region bemüht. Zudem meldet das Blatt, ein verlassenes und verwahrlostes Krankenhaus in Somalia sei von Ärzten einer türkischen Nichtregierungsorganisation wieder in intakt gestellt worden.

Assad versucht Latakia mit Gewalt zu unterdrücken
In Sabah lesen wir, das syrische Regime unter Baschar al-Assad versuche den Aufstand in der Küstenstadt Latakia mit Gewalt zu unterdrücken. Die syrische Armee habe die Stadt vom Meer und vom Land belagert. Schon am Samstag seien in die Stadt Panzer eingerückt und gestern hätten Kriegsschiffe der syrischen Armee Latkiye bombardiert. Bisher seien mindestens 23 Menschen getötet worden. Der UN-Sicherheitsrat plane für Donnerstag eine Sondersitzung über die Lage in Syrien. Es werde vermutet, dass seit Beginn des Aufstands vor fünf Monaten 2150 Menschen ums Leben gekommen sind, davon 1744 Zivilisten.

Aselsan in der Liga der Giganten
Yeni Safak meldet unter der Schlagzeile „Aselsan in der Liga der Giganten“, das größte türkische Unternehmen in der Verteidigungsindustrie ASELSAN habe seinen Ansturm auf die vorderen Plätze in der Liste der weltweit größten Unternehmen in der Verteidigungsindustrie fortgesetzt. Aselsan befinde sich seit fünf Jahren in der Top-100 Liste des US-Magazins Defense News. In diesem Jahr sei das türkische Verteidigungsunternehmen auf Platz 80 vorgerückt. Ziel von Aselsan sei es, in naher Zukunft zu den besten 50 Verteidigungsunternehmen der Welt zu gehören, so Yeni Safak.

Umwelt-Technologien auf der Izmir-Messe
Aus Star erfahren wir unter der Schlagzeile „Umwelt-Technologien auf der Izmir-Messe“, die internationale Messe von Izmir werde zwischen dem 8. und 18. September zum 80. Mal ihre Tore öffnen. Die teilnehmenden Firmen würden in diesem Jahr vor allem Produkte aus dem Sektor für Umwelt und Umwelt-Technologien, wie zum Beispiel Solarpaneele, Geräte zum Sparen vom Trinkwasser und Wasseraufbereitung sowie Recycling-Produkte und Dienste vorstellen. Am Rande der Messe werde zudem auch eine Umwelt-Konferenz stattfinden, auf der Wege für eine zukunftsfähige Entwicklung sowie nachhaltige Stadtentwicklung gesucht werden soll. Türkische Presse Türkei

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