Migrantenunternehmen
Ausbildungshemmnisse abbauen, Ausbildungspotenzial auszuschöpfen
Trotz hohes Interesse an einer Ausbildertätigkeit hinkt die die Ausbildungsbeteiligung von Migrantenunternehmen dem Durschnittswert aller Unternehmen hinterher. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung fordert Aufklärung und Abbau von Hemmnissen.
Mittwoch, 13.07.2011, 8:26 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 18.07.2011, 0:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Ausbildungsbeteiligungsquote von Migrantenunternehmen liegt je nach Herkunftsland zwischen 10 und 19 Prozent. Hingegen beträgt der Durchschnittswert aller Unternehmen in Deutschland 24,1 Prozent.
„Unternehmer aus Zuwandererfamilien haben grundsätzlich ein hohes Interesse an der Ausbildertätigkeit. Viele fühlen sich jedoch nicht ausreichend informiert oder fürchten zusätzlichen bürokratischen Aufwand“, erklärte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), bei einem Besuch der ZA-RA Supermärkte am Dienstag in Nürnberg. Der Betrieb beschäftigt zur Zeit 48 Arbeitnehmer und sechs Auszubildende.
„Das vorbildliche Engagement der ZA-RA Supermärkte ist ein Motivationsschub für andere Unternehmer aus Zuwandererfamilien, sich ebenfalls in der Ausbildung zu engagieren. Und für die Einheimischen wird deutlich: Vielfalt ist eine große Chance. Migranten engagieren sich für die Zukunft unseres Landes“, erklärte Böhmer.
Politik gefordert
Politik und Wirtschaft seien „intensiv gefordert, Ausbildungshemmnisse und Informationsdefizite abzubauen“. Initiativen wie vom DIHK und vom Zentralverband des Deutschen Handwerks, die ausbildungsunerfahrenen Betrieben beispielsweise mit Ausbildungsberatern zur Seite stehen, seien der richtige Weg.
Man müsse das Ausbildungspotenzial von Migrantenunternehmen auszuschöpfen. „Viele der mehr als 600.000 Unternehmer mit ausländischen Wurzeln schaffen Arbeitsplätze! Etwa jeder 20. Arbeitsplatz in Deutschland wird von einem Migrantenunternehmen gestellt. Damit leisten die Unternehmer aus Zuwandererfamilien einen wichtigen Beitrag zum Wohlstand unseres Landes. Jetzt gilt es, verstärkt das Engagement und die Wirtschaftskraft der Migrantenunternehmen für die Ausbildung zu gewinnen. Damit sichern sich die Unternehmen und unser Land die Fachkräfte von morgen“, betonte die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung. (hs)
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