TV-Tipps des Tages

26.05.2011 – Afghanistan, Terror, Türken, Spanisch, Religion, Islam, Fasten

Die TV-Tipps des Tages sind: Bodybuilding in Afghanistan; Flirt English - Goodbye; Kinder Europas, Wir kommen aus der Türkei; Spanisch für Erwachsene; Religionen der Welt: Das Fastengebot im Islam gilt nur für die Erwachsenen, aber dieses Jahr macht auch Mustafa mit - zum ersten Mal

Von Donnerstag, 26.05.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 22.05.2011, 14:32 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

Bodybuilding in Afghanistan
Dokumentation – Im von Krieg und Terror verwüsteten Afghanistan entdecken junge Männer ihre Leidenschaft für Bodybuilding. Sie träumen von Muskeln, Ehre und Ruhm, von vollständiger Kontrolle über den eigenen Körper in einer vom Chaos geprägten Welt.

Riesige Plakate mit kraftstrotzenden, von Muskelmassen überquellenden Bodybuildern an jeder Straßenecke. Bodybuilding ist in der afghanischen Hauptstadt Kabul inzwischen zur beliebtesten Sportart aufgestiegen. Tausende von Afghanen versuchen, sich Muskeln anzutrainieren. Dabei geht es aber nicht nur um Kraft und Schönheit. Ein Bodybuildingwettkampf ist der Schlüssel zu Ruhm, sozialer Anerkennung und wirtschaftlichem Aufstieg. Und er bietet die Möglichkeit, den Namen des Vaters oder der Vorfahren in Ehren zu halten.

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So will auch Hamid Shirzai eines Tages afghanischer Meister werden, ganz nach dem Vorbild seines Bruders und seines Onkels. Beide gehörten dem legendären Bodybuildingteam an, das bei den Asienmeisterschaften Anfang der 90er Jahre zahlreiche Medaillen gewann. Kurz darauf kamen sie bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Während Mütter und Väter um ihre Kinder trauerten, begannen Brüder und Cousins zu trainieren. Heute ist nur noch Hamid dabei. Dieses Jahr wird er erstmals Wettkämpfe bestreiten. Die nationalen Meisterschaften sind eine gute Möglichkeit, wohlhabende Sponsoren auf sich aufmerksam zu machen. Und Hamid will sich für die Nationalmannschaft qualifizieren. Seit dem Unglück hat Afghanistan an keinem internationalen Wettkampf mehr teilgenommen, aber dieses Jahr tritt Hamid bei den Asienmeisterschaften in Dubai und Bahrain an.

Die Dokumentation unternimmt mit Hamid eine spannende Reise aus den Trümmern Kabuls und der Absturzstelle seiner Verwandten über Berge, Wüsten bis hin zur faszinierenden Skyline von Dubai. Eine Reise, bei der Hamid sowohl seine eigenen Träume als auch die seines Vaters zu verwirklichen sucht. Die Dokumentation stellt auch die üblichen Klischees von der muslimischen Identität und von Afghanistan infrage – einem Land, das man plötzlich mit ganz anderen Augen sieht. (08:00-08:45 • arte)

Flirt English – Goodbye
Die Folgen ranken sich um die Liebesgeschichte von Can, einem Kölner Deutschtürken, der sich in eine junge Britin, Julie aus London, verliebt. Sie spricht kaum Deutsch. Can muss daher sein spärliches Schulenglisch hervorkramen. Zum Glück hilft ihm sein bester Freund Alex, auch wenn dessen Tipps in Sachen Flirten schon mal nach hinten losgehen. Langsam lernen die Jugendlichen nicht nur sich, sondern auch die jeweilige Sprache und Kultur besser kennen – jede Menge Missverständnisse inklusive. Damit es für das junge Liebespaar ein Happy End gibt, muss sich Julies resolute Freundin Nina einiges einfallen lassen. Sie plant zum Beispiel eine Bollywood-Party. Die beiden Jungs müssen erleben wie schwierig es ist, in Köln englische Delikatessen einzukaufen. Gesprochen wird sowohl Deutsch als auch Englisch, je nachdem, wer mit wem spricht. So können auch Sprachanfänger der Geschichte gut folgen und ihren Wortschatz und ihr Grammatikwissen mit viel Witz und Romantik erweitern. (08:20-08:30 • WDR)

Kinder Europas
Wir kommen aus der Türkei. (11:45-12:00 • BR-alpha)

Spanisch für Erwachsene
Dokumentarfilm – Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte von Antonia, die in einer kleinen spanischen Provinzstadt Sprachkurse für Immigranten gibt. Doch Antonia ist nur im Alltag Lehrerin, in ihrer Traumwelt sieht sie sich als Schauspielerin und Poetin.

Filmemacher Tomas Tamosaitis folgt in seinem Dokumentarfilm einem Sprachkurs für Einwanderer in einer kleinen Schule in der spanischen Provinz. Maria Antonia heißt die ungewöhnliche Lehrerin, die sechsmal in der Woche Menschen aus aller Welt unterrichtet.

Wo auch immer sie herkommen, ob aus Marokko, Rumänien, Nigeria, der Ukraine oder dem Senegal, Antonia spricht in ihren täglichen Lektionen ausschließlich Spanisch mit ihnen, und auch wenn ihre Schüler absolut nichts verstehen, man unterhält sich gut. Denn Antonia träumt davon, eine große Schauspielerin zu sein, und führt, so Regisseur Tomas Tamosaitis, mit „einer guten Dosis charmanten Wahnsinns“ ihr „Publikum“ in eine surrealistische Welt ein, in der alle nur Spanisch sprechen und ihren Katzen abends die Zähne putzen, bevor sie ihnen einen Gute-Nacht-Kuss geben.

Für die Immigranten ist die Welt, die Antonia ihnen vermittelt, meist der erste direkte Kontakt mit Spanien, dem Land, in dem sie ein neues Leben beginnen wollen. Sie sind allein, getrennt von ihrer Familie, krank vor Heimweh und im wahrsten Sinne des Wortes sprachlos in der Fremde. Also spielen sie Antonias Spiel mit und entwerfen eigene „Parallelwelten“ im verzweifelten Bemühen, in dieser seltsamen Klasse wenigstens ein bisschen brauchbares Spanisch zu lernen. Oft empfinden sie durchaus großes Vergnügen in ihrem Kurs, denn in den hier entworfenen Welten können sie sein und tun, was sie sich wünschen und was sonst nicht möglich ist.

Acht Monate hat Filmemacher Tomas Tamosaitis in Antonias Klasse und Antonias Welt verbracht, und Antonia ist das ,,Herz“ seines Films. Über ihre persönliche, ungewöhnliche Geschichte und ihren Traum, eine berühmte Schauspielerin zu werden, entwickelte sich „fast eine Liebesgeschichte“. Wie Satelliten sind einige der Schüler der exzentrischen Hauptfigur zugeordnet, ihnen folgt der Filmemacher nach Hause, hört ihre Geschichten und erfährt, was sie antreibt. Als Immigrant und Schüler wie die anderen auch war Tomas Tamosaitis Teil des Dialogs, den diese Menschen aus den unterschiedlichsten Kulturen in Gang zu bringen versuchten. Und als einer von ihnen hatte er einen ungewöhnlich nahen Zugang.

Tomas Tamosaitis hat in Litauen Musik und am European Film College in Dänemark und der Andrzej Wajda Master School in Polen Filmregie studiert und unter anderem auch ein Stipendium im Rahmen des europäischen Austauschprogramms für junge Künstler „Pépinières européennes pour jeunes artistes“ erhalten. Seit 2002 macht er Dokumentar-, Spiel- und Kurzspielfilme, von denen viele auf internationalen Festivals gezeigt wurden. (05:00-05:55 • arte)

Religionen der Welt
Das Fastengebot im Islam gilt nur für die Erwachsenen, aber dieses Jahr macht auch Mustafa mit – zum ersten Mal.

Die Archäologiestudentin Jasmin findet die „Schahada“, das muslimische Glaubensbekenntnis, und erfährt eine Menge über die Geschichte des Islam. Ebru Shikh Ahmad ist Karatemeisterin. Weil sie Muslimin ist, durfte sie als junges Mädchen nicht im Verein schwimmen. Sie erzählt davon, wie der Islam ihr Leben beeinflusst hat und welche Rolle die Religion in ihrem Alltag spielt. (06:30-07:00 • BR) TV-Tipps

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