Leos Wochenrückblick

Sarrazin, Pierre Vogel, Sıla Şahin, die Wahren Finnen

In meinem Wochenrückblick geht es diesmal um Sarrazins neueste Täuschungen, Vogels Auftritt in Frankfurt, Sıla Şahin Rechtfertigung in BILD - und um Finnlands Muslime und Schweden

Von Leo Brux Dienstag, 26.04.2011, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 27.04.2011, 1:44 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

Sarrazin macht, was er immer macht
– er täuscht.

Die SPD hat – aus Verzweiflung, nehme ich an – darauf verzichtet, sich ein monatelang hinziehendes Ausschlussverfahren gegen Sarrazin anzutun. Das Drittel der SPD-Anhänger, das mit Sarrazin geht, ist dadurch allerdings nicht versöhnt, das Drittel, das ihn verabscheut, ist darüber zurecht erbittert, die pragmatische Mitte dazwischen fragt sich wohl, womit sie dieses Fiasko verdient hat. Eine lose-lose-Situation. Sarrazin, der die SPD so, wie sie ist, verachtet, wird das nicht schmerzen.

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Im Gegenteil, er spielt damit. Seine Erklärung an die Schiedskommission hat es in sich. Drei Punkte nennt er: Im ersten behauptet er, nicht gefordert zu haben, sozialdarwinistische Forderungen politisch umzusetzen; im dritten Punkt erklärt er, er habe nicht die Absicht gehabt, sozialdemokratische Grundsätze zu verletzen.

Wer sein Buch gelesen hat, wird den Kopf schütteln und sich fragen, ob er denn beim Lesen alles falsch verstanden hat. Bei Punkt zwei der Erklärung fragt man sich das nicht mehr – man fühlt sich in die Newspeak-Welt von Orwells 1984 versetzt:

2. Mir lag es fern, in meinem Buch Gruppen, insbesondere Migranten, zu diskriminieren. Vielmehr sollten meine Thesen auch der Integration von Migrantengruppen dienen, die bislang aufgrund ihrer Herkunft, sozialen Zusammensetzung und Religion nicht bereit oder in der Lage waren, sich stärker zu integrieren. Es entspricht nicht meiner Vorstellung, dass diese Gruppen bei eigenen Anstrengungen und einer ergänzenden Bildungspolitik etwa aus genetischen Gründen nicht integriert werden könnten. Mir ging es also darum, schwerwiegende Defizite der Migration, Integration und Fehlentwicklungen der Demografie in Deutschland anzusprechen, eine fördernde Integrationspolitik und Demografiepolitik zu entwickeln und dafür insbesondere die vorhandenen Defizite des Bildungssystems zu überwinden.
Quelle

Die Millionen, die Sarrazin zugejubelt hatten, die gemeint hatten, endlich sagt „es“ mal jemand von der politischen Elite, wie „es“ mit den Muslimen in Deutschland steht, und dass man denen den Riegel vorschieben muss … sie alle haben Sarrazin missverstanden? Hat nicht Sarrazin selbst bei jeder öffentlichen Debatte das ressentimentgesattelte Pferd geritten, sich tragen lassen von der massiven öffentlichen Zustimmung zu seinem Muslim-bashing? Welche Vorschläge zur besseren Integration (!) meint er denn gemacht zu haben?

In seinem Buch und bei seinen Auftritten hat er von überwiegender Integrationsunfähigkeit gesprochen, die Muslime würden dazu beitragen, dass Deutschland verdumme, Deutschland islamisiere sich demographisch; er hat ein sozialdarwinistisches (!) Programm vorgeschlagen, das unter den Migranten die viele Spreu vom wenigen Weizen trennen soll.

Schon in der FAZ zu Weihnachten 2010 hat Sarrazin vorgeführt, wie er mit der Wahrheit spielt: „Die von mir genannten Statistiken und Fakten hat keiner bestritten.“ Angesichts der tausendfachen Widerlegung einiger seiner irreführenden Statistiken und zweifelhaften Fakten braucht man hier nicht mehr verwundert den Kopf zu schütteln. „Ist es auch Irrsinn, so hat es doch Methode“, heißt es im Hamlet – welche Methode steckt hinter Sarrazins provokanten Lügen? Das Bewusstsein der „höheren Wahrheit“ erlaubt es ihm, offen zu täuschen.

Keiner der Sarrazin-Fans wird die Stirn runzeln wegen der Erklärung vor der Schiedskommission. Sie werden grinsen und mit den Augen zwinkern. Sarrazins Publikum versteht schon richtig …

Pierre Vogel und die „Islamkritiker“
Gilt bei uns gleiches Recht für alle?

Die Auflagen des Gerichts an die Frankfurter Salafisten-Veranstaltung sind berechtigt:

Die als Hassprediger kritisierten Redner dürfen nach den Auflagen der Gerichte „nur solche Reden, Sprechchöre und Transparente zulassen, die den öffentlichen Frieden wahren“, heißt es in der Mitteilung des Verwaltungsgerichts.
„Die Aufstachelung zum Hass gegen Bevölkerungsgruppen oder zu Gewalt oder Willkürmaßnahmen wird untersagt.“
Und: „Die Menschenwürde anderer darf nicht dadurch verletzt werden, dass Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich gemacht oder verleumdet werden.“
Quelle

Gelten solche Auflagen auch für „Islamkritiker“, wenn sie auf öffentlichem Grund eine Veranstaltung abhalten? Was würde das konkret bedeuten? Inwieweit müssten sie sich in ihren Attacken auf Islam und Muslime mäßigen?

BILD, Sex und Migranten
Sıla Şahin hat sich für den Playboy ausgezogen – BILD meinte, daran die bescheuerte Frage knüpfen zu müssen, ob denn Türken sowas dürfen …

Natürlich dürfen sie, nicht nur in Deutschland, auch in der Türkei dürfen sie. Interessant ist etwas anderes. Sıla Şahin rechtfertigt im BILD-Interview nämlich ihren Striptease als Befreiung aus dem kulturellen Mief der türkischen Tradition:

„Für mich sind diese Fotos eine Befreiung von den kulturellen Zwängen meiner Kindheit. Zu lange wollte ich es immer allen recht machen. Ich will mit diesen Fotos jungen Türkinnen zeigen, dass es okay ist, wenn man so lebt, wie man ist. Dass es nicht billig ist, wenn man Haut zeigt. Dass man seine Ziele verfolgt, anstatt sich unterzuordnen.“

Die ZEIT kommentiert dies kritisch:

Eine Migrantin bedient hier aktiv Klischees, um sie zu ihrem vermeintlichen Vorteil zu nutzen.
Die gesellschaftlichen Diskussionen über Migration, Islam und den Stellenwert der Frau in der Einwanderer-Community werden zur Kulisse einer PR-Strategie in eigener Sache.
Kein Hahn mit oder ohne türkischen Migrationshintergrund würde danach krähen, dass sich eine Schauspielerin auszieht.
Es sei denn, sie konstruiert daraus einen Konflikt – in diesem Fall ohne Halt zu machen vor der Privatsphäre ihrer Familie.

Gibt es in Finnland Muslime?
Rechtspopulisten waren nun auch in Finnland erfolgreich. Ihre Partei, die „Wahren Finnen“, so schreibt die Süddeutsche,

ist Sammelbecken für Nationalisten, Islamfeinde, Sozialromantiker. Die Mischung ist instabil; es kann gut sein, dass die Partei bald zerfällt und die finnischen Populisten wieder verschwinden.

Hoffentlich.
Islamfeindschaft soll tatsächlich ein Grund gewesen sein für den Wahlerfolg. – Gibt es in Finnland überhaupt Muslime? – Es sind ca. 20 000. Davon 15 000 Immigranten. Bei 5,3 Millionen Einwohnern. Macht keine 0,4 Prozent.
Es muss an den Muslimen liegen …

In Finnland gibt es eine finnlandschwedische Minderheitheit von ca. 5 Prozent. Manfred Bleskin kommentiert die „schwedisch-kritische“ Position der „Wahren Finnen“ bei n-tv:

Das Schwedische, in der Verfassung als zweite Amtssprache festgeschrieben, soll nicht mehr Pflichtfach sein. Das zeugt nicht nur von grobem Nationalismus gegen die Finnlandschweden mit ihrem knapp sechsprozentigen Anteil an der Gesamtbevölkerung, sondern auch von ziemlicher Dummheit: Das zur finno-ugrischen Sprachfamilie gehörige Finnisch wird außerhalb des Landes nicht verstanden. Das Schwedische hingegen ermöglicht eine problemlose Kommunikation mit allen anderen skandinavischen Ländern. Apropos: Den Löwenanteil am Zuwachs der „‚Wahren‘ Finnen“ geht auf das Konto wenig gebildeter, junger männlicher Wähler auf dem Lande.

Was sagt eigentlich die rechtspopulistische Partei in Schweden (die „Schwedendemokraten“) über die antischwedischen Forderungen der rechtspopulistischen Partei in Finnland („Die Wahren Finnen“)? Aktuell Meinung

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  1. Miro sagt:

    Das Verbleiben von Thilo Sarrazin in der SPD muss eine harte, schwere, persönliche Niederlage für sie sein Herr Brux und ich kann meine Freude darüber nicht verbergen. :D Unerhört! Wie kann ein Mann der in allererster Linie eine schonungslose und zutreffende Bestandsaufnahme, die notwenige Grundlange jeder Veränderung, liefert damit nur durchkommen. Das darf es in Deutschland nicht geben!!! Werft ihn auf den virtuellen Scheiterhaufen!!!

    Dann ihr immer wieder vorgebrachtes Argument das Islamkritker eigentlich die wahren Hetzer sind und diese sich mässigen sollen. Dabei ist aus ihrer Sicht angemessene Islamkritik natürlich faktisch keine Islamkritik. Glauben sie ernsthaft mit ihrer Wattebauschkritik an Islam und islamischen Gesellschaftszuständen würde sich irgendetwas verändern? Glauben sie z.B. Feministen wären ohne laute, provokative, fordernde Proteste erfolgreich gewesen? Wenn die Welt nur Leute im ihrer Kritikdefinition hervorgebracht hätte, würden es heute noch keine freien Gesellschaften, aufgebaut auf Menschenrechten, geben. Raten sie mal warum sich die islamische Welt seit ihrer Gründung quasi nicht mehr gesellschaftlch weiterentwickelt hat. Das muss wohl an zu vielen und zu angagierten Islamkritikern gelegen haben. Man man man sie und ihr Paralleluniversum.

    Das nackte, selbstbewusste und selbstbestimmte Auftreter einer Frau aus einem islamisch geprägten Kulturkreis ist ein Tabubruch, vielleicht nicht so sehr für Westtürken (meiste Aleviten) aber für alle anderen Muslime, vorallem auch Arabische, ganz sicher. Tabubrüche sind notwendig um gesellschaftliche Fesseln aufzusprengen.

    Ablehnung des Islams mag ein Aspekt für den Erfolg der Wahren Finnen gewesen sein, den auch in Finnland sieht man was in anderen europäischen Staaten los ist, aber es war sicher nicht der entscheidende Grund warum sie gewählt wurden. Noch ein letzter Hinweis, EUkritik ist nicht zwangsläufig Europakritik, aber das ist wohl eine Differenzierung die ihnen fremd ist.

    • Leo Brux sagt:

      Miro,
      da ich bei den Grünen aktiv bin, sehe ich eher einen Vorteil für mich und die Partei, die ich wähle … Es ist eine Niederlage für die SPD. Aus meiner Sicht eine unvermeidliche, denn eine Fortsetzung des Verfahrens wäre für sie ebenfalls kostspielig geworden.

      Zum Unterschied zwischen Kritik und Hetze hab ich schon vieles gesagt, das Sie und keton nicht zur Kenntnis nehmen. Mein Vorschlag, zum wiederholten Male:

      Versuchen Sie einmal den Unterschied zu beschreiben!

  2. keton sagt:

    @ Leo Brux
    Vor der Diskussion, die die SPD erfolglos mit dem Nichtausschluß Sarrazins hofft verhindert zu haben, werden sich auch die Grünen auf Dauer nicht drücken können.

  3. lynx sagt:

    Die Bezeichnung „Islamkritiker“ ist in den meisten Fällen ein Euphemismus, da diese Leute größtenteils vom Islam keine Ahnung haben und als Kritiker unqualifiziert sind. Es handelt sich bei ihnen vielmehr um bloße Islamhasser. Die Schreiberlinge und Reporter der gleichgeschalteten Massenmedien und zahlreiche Politiker betreiben unbehelligt Volksverhetzung gegen den Islam und dessen Anhänger; sie sind die wirklichen Haßprediger.
    Thilo Sarrazin ist ein Abbild des typischen „bösen“ Deutschen. Noch schändlicher als seine Thesen sind aber all jene Leute, die sich ihn als Bundespräsidenten oder gar Kanzler wünschen. Vielleicht wäre dies die beste Lösung; dann würde er mit seinen Gesinnungsgenossen durch seine politische Unfähigkeit Deutschland in kürzester Zeit „abschaffen“, bzw. zugrunde richten, und die Nachkommen der Migranten könnten zusammen mit den deutschstämmigen Muslimen und allen, die bereit sind, mit ihnen zusammenzuarbeiten, ein neues und besseres Deutschland aufbauen. Deutschland braucht eine grundlegende Systemänderung.

  4. Leo Brux sagt:

    Gerhard,
    wegen Beleidigungen hab ich Ihren Artikel nicht freigeschaltet. Sie können ja mal versuchen, Ihre Argumente ohne persönlich giftig zu werden rüberzubringen.

    Was meine Widerlegung von Sarrazin betrifft: Die finden Sie ausführlichst auf meinem Blog. Auf zig Seiten. Gehen Sie einfach auf Sarrazin-Debatte und schauen Sie vor allem die 7 Sarrazin-Zitate-Beiträge an. Da zitiere ich das Buch ausführlich – und antworte dann knapp Zitat für Zitat. Weitere Artikel beschäftigen sich ausführlicher mit den wesentlichen Kritikpunkten. Viel Vergnügen bei der Lektüre!

  5. Leo Brux sagt:

    keton,
    nachdem Sie – an anderer Stelle – den Faktenbezug als Unterschied zwischen Hetze und Kritik bezeichnen:

    Ich erinnere mich an einige Hetze gegen “Neger”, die – da waren die Hetzer überzeugt – ganz auf Fakten basiert hat.

    Aus den Geschichtsbüchern können wir lernen, dass der Antisemitismus sehr wohl harte Fakten benannt hat – etwa die ganz und gar überproportionale Beteiligung von Juden an Revolutionen (Oktoberrevolution, oder denen in Berlin und München), an Fakten über die Kriminalität im Berliner Scheunenviertel, an Fakten bezüglich der Vorherrschaft “DER” Juden im Bankensektor und bei den Warenhäusern, etcetera. Auch dass da eine Verschwörung dahinter sein musste, war den Antisemiten schlicht ein Faktum.

    Es kommt also darauf an, was man zum Faktum erklärt, bzw. wie man damit umgeht.

    Die Grünen profitieren von der Debatte um Sarrazin und von der Hetze gegen Muslime, weil sie das Drittel der Bevölkerung ansprechen, dass eine solche Hetze nicht mag. Ich konnte das in München direkt erleben, als es um die Sendlinger Moschee ging. Die Grünen sind nach Umfragen die einzige der fünf Bundestagsparteien, in denen negative Urteile über Muslime klar in der Minderheit sind. Es gibt sie auch, aber vergleichsweise sehr viel weniger als bei den anderen vieren. Am stärksten scheinen die Vorurteile bei den Wählern der Linken zu sein …

  6. lynx sagt:

    Die Bezeichnung „Islamkritiker“ ist in den meisten Fällen ein Euphemismus, da diese Leute größtenteils vom Islam keine Ahnung haben und als Kritiker unqualifiziert sind. Es handelt sich bei ihnen vielmehr um bloße Islamhasser. Die Schreiberlinge und Reporter der gleichgeschalteten Massenmedien und zahlreiche Politiker betreiben unbehelligt Volksverhetzung gegen den Islam und dessen Anhänger; sie sind die wirklichen Haßprediger.
    Thilo Sarrazin ist ein Abbild des typischen „bösen“ Deutschen. Noch schändlicher als seine Thesen sind aber all jene Leute, die sich ihn als Bundespräsidenten oder gar Kanzler wünschen.

  7. Erdling sagt:

    Danke Herr Brux für diesen Artikel, denn es ist Abstrakt differenziert und in einem sachlichen Niveau gehalten. Leider kann ich während meinem Studium nicht all zu viel Zeit mit diesen Themen verbringen. Tja bin auch deutscher und war mal Rechtsgerichtet, wie diese anderen Kommentatoren hier, die versuchen Sie(Herr Leo Brux) bisschen zu diffamieren oder in ihrer Unsachlichkeit verhaaren.
    Es fiel mir schwer fremde Menschen kennen zulernen, da mir der Kontakt aus der eigenen Selbstkritik und der Emanzipierten Selbstkritik fremd war. Auch hatte ich mal in den Foren geschrieben:
    “ Ich habe nicht deutsch Freund und Menschen islamischen( oder jüdischen oder etc.) Glaubens, diese sind ganz so, wie man sie immer umschreibt!“
    Es hatte wirklich zeit gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass ich vor Fremden eigentlich eine(,in meiner eigenen Wahrnehmung) Rationale Paranoide besitze. Somit habe ich Schluss letztendlich erkannt, dass der Fremde in mir, diese Ängste hervorholt. Es ist schon komisch…bin ja katholischen Glauben, aber der Satz der Person Mohammed, hat mich zum Studium geführt:
    Es ist die Pflicht nach Wissen zu streben( und das noch im 7.Jahrhundert)!!!
    Schon interessant, dass gerade ein Katholischer Gläubiger, von einem Islamischen Pflichtbewusstsein zum Wissen geleitet wird. Oder doch nicht? Immerhin gibt es unendlich viele Historische Ereignisse und Beweise, dass es damals viel zu lernen gab und ist vielleicht jetzt noch viel zu lernen. Bestimmt kommt noch vieles mehr, wenn man mit Vorurteile und Misstrauen, die Islamischen Weisheiten differenzierter betrachtet. Da ist aber das Problem, das man von dem Fremden in sich loslassen kann, um die eigene Wahrnehmung(also besonders das untere Bewusstsein) nicht indirekt zu beeinflussen. Auch glaube ich gebe es wohl eine Lösung, wenn man Debatten Etappen weise vorgeht bzw. wie bei einem Staffel Lauf, statt dem ganzen Lauf auf einmal. Naja was Olympische Läufer nicht mit dem Tempo schaffen können, sollte wir auch nicht versuchen. Daher mal einige Themen weglassen, ganz nach dem Motto:
    Aus den Augen, aus den Sinnen!
    Und damit meine ich, diese immer wiederkehrende Sinnlose politische Debatte auf immer mehr Echtzeit Performance. Man darf eins nicht vergessen es sind nur 5% aus den Orientalischen Nationen und nur 0,5% sind praktizierende muslimische Mitmenschen. Ca.70% sind Christlich praktizierende Menschen und der Rest ergibt sich aus den Atheisten, usw. Falls jemand denkt, dass wenn man die Feiertage über Ostern genießt oder Weihnachten oder nur 1 im Jahr in die Kirche geht bzw. betet, somit nicht ein praktizierender Mensch christlichen Glaubens ist. Diesem lade ich ein zu unserer Kirchen Messe und dann zu einer Moschee, um wirklich zu verstehen was die Bedeutung des christlichen-islamischen ist. Ohne Symbiose wären wir wohl noch Einzeller, daher bin für eine Symbiose dieses Tums.
    Also nochmals danke Herr Leo Brux, Bitte weitermachen. An die anderen Kommentatoren:
    Also eure angenommene Sachlichkeit ist schon eine Anekdote wert, mit einer wirklich Selbstkritischen Pointe. Friede sei Amen mit Euch !!!

  8. Realist sagt:

    @lynx
    „Die Bezeichnung „Islamkritiker“ ist in den meisten Fällen ein Euphemismus, da diese Leute größtenteils vom Islam keine Ahnung haben und als Kritiker unqualifiziert sind.“

    Du hast gleich zwei mal das gleiche gepostet, aber dadurch wird es auch nicht richtiger.
    Glauben Sie mir wenn ich ihnen sage, dass es mittlerweile unmöglich sein sollte, nicht zu wissen, was der Islam ist, dadurch dass es in den letzten Monaten nur noch das eine Thema zu besprechen gab.
    Sie sollten verstehen, dass die Muslime mit ihrer Religion so umgehn müssen, dass die Menschen um sie herum nicht mitkriegen was für eine Religion sie ausüben, dann wird auch nicht darüber geredet und dann wird auch nicht kritisiert. Wenn man aber möglichst auffällig mit Burka und Kopftuch durch eine deutsche Stadt udn Schulen laufen muss, dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn man auch mal kritisiert wird. Jeder Mensch hat doch das Recht zu sagen, dass ihm das Kopftuch nicht gefällt und als rückständig empfindet. Ist doch legitim.

    Ich habe mir gestern den neuesten Spiegel gekauft und das Hauptthema ist :“Der Rebell Gottes – Als Jesus Rom herausforderte“.
    In dem Artikel wird der gute Jesus auch nicht gerade immer so beschrieben wie es der Kriche gefallen würde und das auch noch zur Osterzeit und trotzdem hat man doch tatsächlich keinen einzigen Christen gehört, der sich über den Spiegel aufregt. Das ist meiner Meinung nach das was eine zivilisierte Religion ausmacht. Viele Muslime müssen ein derartiges Verhalten noch lernen. Das steht ausser Frage und so lange man das nicht gelernt hat, sind Kommentare wie die von Ihnen, absolut nur Pixelverschwendung.

    • Leo Brux sagt:

      „Realist“,
      Sie schreiben:
      Sie sollten verstehen, dass die Muslime mit ihrer Religion so umgehn müssen, dass die Menschen um sie herum nicht mitkriegen was für eine Religion sie ausüben, dann wird auch nicht darüber geredet und dann wird auch nicht kritisiert.

      Fordern Sie das auch von der katholischen Kirche?
      Sollen wir die Kirchen jetzt alle verschwinden lassen, damit niemand was von der katholischen Religionsausübung merkt, sollen die Bischöfe un die Pfarrer sich nicht mehr in Amtstracht zeigen, soll die Fronleichnamsprozession und sollen die öffentlichen Feierlichkeiten zu Ostern und Weihnachten verschwinden? Sollen die Christen keine sichtbaren Kreuze mehr tragen dürfen? Müssen Nonnen aus dem Stadtbild total verschwinden? Stellen wir die Passionsfestspiele in Oberammergau ein? Müssen die Kreuze an den Feldwegen verschwinden, aus den Klassenzimmern sowieso?

      Was hindert Sie oder irgend jemanden, Mohammed zu verunglimpfen? Es geschieht jeden Tag tausendfach, und öffentlich, nicht wahr? Wie viele Bücher sind auf dem Büchermarkt, die beleidigend über Mohammed und den Koran schreiben? Und auf wie viele Buchhandlungen wurden deshalb irgendwelche Angriffe unternommen?

      Wenn Sie doch nur Realist wären, „Realist“!

      Ihrer Antwort an MoBo entnehme ich, dass Sie eigentlich vor allem antireligiös und eine Mimose sind und mit dem bundesrepublikanischen Pluralismus nicht viel anfangen können. Ein schlecht integrierter Mensch also.

  9. MoBo sagt:

    @ Realist: ich finde auch viele aktuelle Modeerscheinungen sch….e und trotzdem renn ich nicht durch Berlin und sage: „Fashionvictim“ zu jeder zweiten Person. Ich entscheide mich nur dafür, mich selbst nicht so anzuziehen. Dasselbe sollte für das Kopftuch gelten. Burkas habe ich in Deutschland noch nie gesehen und Niqabs sehe ich vielleicht drei vier mal im Jahr (dabei bin ich doch jede zweite Woche in Berlin Wedding oder Neukölln etc.).

    Wenn anti-muslimische Meinungen im Spiegel stehen gibt es auch keine Demos oder Selbstmordattentate von Muslimen. Nur Diskussionen in Internetforen – also eine zivilisierte Auseinandersetzung (in christlichen Foren wurde der Spiegel bestimmt auch diskutiert).

    • Leo Brux sagt:

      MoBo,
      eigentlich Niqabs, sieht man in München in den warmen Monaten sehr sehr viele … im Zentrum der Stadt: München ist eines der beliebtesten Reiseziele für „betuchte“ Golfstaaten-Touristen! Es sind, glaube ich, ca. 20 000 pro Jahr, und sie bringen pro Nase (sichtbar oder nicht sichtbar) der Stadt ca. 600 Euro pro Tag (Hotels, Restaurants, Geschäfte) – das sind im Jahr zig Millionen. Ich glaube, die Münchner Geschäftswelt würde Sturm laufen gegen ein Burka-Verbot in Deutschland.
      Es soll aber Münchner geben, die immer wieder fürchterlich erschrecken und glauben, diese Verhüllten wäre alle Einheimische …

  10. Realist sagt:

    @MoBo
    „Wenn anti-muslimische Meinungen im Spiegel stehen gibt es auch keine Demos oder Selbstmordattentate von Muslimen. Nur Diskussionen in Internetforen – also eine zivilisierte Auseinandersetzung (in christlichen Foren wurde der Spiegel bestimmt auch diskutiert).“

    Ich habe ja auch nicht behauptet, dass die Muslime Menschen in die Luft jagen oder Demos veranstalten, aber alleine wie man sich schon verbal ausdrückt, sagt doch meist viel über die Menschen und ihr Gedankengut aus. „Kollektives beleidigt sein“ und Menschen direkt als Rassist darzustellen sind halt keine christlichen Eigenschaften sondern muslimische. Damit würgt man jede Diskussion schlagartig ab und ich finde dass die Muslime oft genug schon versucht haben ihren Kopf auf die Art und Weise aus der Schlinge zu ziehn und ich find das einfach nur noch nervend.

    „ich finde auch viele aktuelle Modeerscheinungen sch….e und trotzdem renn ich nicht durch Berlin und sage: “Fashionvictim” zu jeder zweiten Person. Ich entscheide mich nur dafür, mich selbst nicht so anzuziehen. Dasselbe sollte für das Kopftuch gelten.“

    Sie haben mich wahrscheinlich in ihrem Schubladendenken, wieder falsch einsortiert. Ich bin nicht der Typ der auf der Straße Frauen mit Kopftücher blöd anmacht oder als minderwertig ansieht. Ich spreche mit den Menschen genauso wenig wie mit den anderen fremden Menschen die ich auf der Strasse sehe, aber ich darf mir vom Kopftuch genauso eine Meinung machen wie von einer Röhrenjeans und ich darf meine Meinung dazu auch veröffenlichen, ohne dass jemand annehmen darf/soll dass ich ein Rassist wäre. Wenn ich mich hier im Forum über das Kopftuch äussere, dann meistens aus dem Grund, weil manche Menschen sich hier im Forum immer wieder Fragen, warum die Muslime nicht so akzeptiert sind wie die Juden und Christen. Und die logischste und naheliegendste Antwort ist doch ganz klar die, dass man sie in der Öffentlichkeit nicht erkennt, weil Sie kein Erkennungssymbol (Kopftuch, Burka, Niqab) haben. Der Islam ist visuell Omnipräsent und das Christentum und das Judentum nicht. Wenn die Muslime an dieser visuellen Präsenz nichts ändern wollen, dann ist das ihr Recht, aber man kann nicht von allen Menschen verlangen sich dazu keine Meinung machen zu dürfen.
    Ich verlange auch dass das Zöllibat für Priester abgeschafft wird, obwohl es mit Sicherheit der Kirche zuwieder ist, aber der Gesellschaft erbringt es mit sicherheit ein Mehrwert. Und ich kann mich doch auch jetzt schon festlegen, dass ich die katholische Kirche für Sch***se empfinde und dass das solange bleibt bis sich was geändert hat. Und so ist das bei mir auch mit dem Islam, wenn sich nichts ändert.