Bayern

FDP fordert uneingeschränktes Bleiberecht für Ausländer nach Studium

Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch hat ein Bleiberecht für ausländische Hochschulabsolventen gefordert. Ausländer, die einen Abschluss an einer deutschen Hochschule erworben haben, müssten uneingeschränkt in Deutschland arbeiten können.

Donnerstag, 13.01.2011, 8:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 18.01.2011, 23:48 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) fordert, dass ausländische Hochschulabsolventen, die einen Abschluss an einer deutschen Hochschule erworben haben, in Deutschland uneingeschränkt tätig werden können. „Wir müssen ausländischen Nachwuchstalenten zeigen, dass sie bei uns willkommen sind“, betonte Heubisch am Dienstag. „Ausländische Spitzenkräfte erreichen wir nur mit einer weltoffenen Politik. Ein paar internationale Kindergärten oder Schulen mehr, reichen da nicht“, kritisierte Heubisch.

Aktuelle Rechtslage: § 16 Abs. 4 Aufenthaltsgesetz: Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums kann die Aufenthaltserlaubnis bis zu einem Jahr zur Suche eines diesem Abschluss angemessenen Arbeitsplatzes, sofern er nach den Bestimmungen der §§ 18, 19 und 21 von Ausländern besetzt werden darf, verlängert werden.

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Derzeit haben ausländische Studenten nach erfolgreichem Abschluss des Hochschulstudiums lediglich ein Jahr Zeit, sich einen Arbeitsplatz zu suchen. Bleibt die Sucher erfolglos, wird ihre Aufenthaltserlaubnis nicht verlängert und sie müssen Deutschland verlassen.

Der FPD-Politiker betonte, dass Bayerns Hochschulen in den letzten Jahren bereits erhebliche Anstrengungen unternommen haben, um sich international zu positionieren. So seien die internationalen Kooperationen seit 2004 um 50 Prozent gestiegen. Derzeit gebe es 3.882 Partnerschaften mit Hochschulen aus 123 Ländern. Der Freistaat unterstütze diese Bemühungen durch Mittel für den Ausbau von Kooperationen und die Vergabe von Stipendien.

Darüber hinaus habe der Freistaat für wichtige Zukunftsregionen Zentren eingerichtet, die als Dienstleister allen Hochschulen zur Verfügung stünden. Er sei der Überzeugung, dass Bayerns Spitzenposition in Forschung und Innovation nur durch eine starke internationale Ausrichtung der bayerischen Hochschulen langfristig gesichert werden könne.

Hierzu habe das Wissenschaftsministerium bereits im vergangenen Jahr ein umfassendes Konzeptpapier erarbeitet, das dem Kabinett zur Beschlussfassung vorliege. Eckpunkte sind unter anderem der Ausbau internationaler Hochschul- und Forschungskooperationen, mehr englischsprachige Studiengänge an bayerischen Hochschulen und Maßnahmen zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlern sowie zur Rückgewinnung von Spitzenwissenschaftlern aus dem Ausland. Ähnliche Überlegungen hat auch der Zukunftsrat der Staatsregierung in seinen jüngsten Empfehlungen zur Internationalisierung im Wissenschaftsbereich angestellt. (red.)
Politik

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  1. delice@ sagt:

    Da wird er in Bayern auf Granit und auf Taube Ohren stoßen!

    Die Anwendung und die Umsetzung des Ausländerrechts wird gerade im Freistaat Bayern erst recht enger und regrierder – als Ermessensgrundlage – angewendet, als in anderen Bundesländern, wobei ich das heute auch nicht mehr so unterschreiben würde. Ein rot-rotes Berlin wendet es manchmal sogar noch härter an, wie selbst die hier veröffentlichten Urteile dies zu genüge beweisen

    Wer etwas auf sich hält, wird als Jungakademiker ohnehin schnell das Weite suchen, wie dies eben auch Deutsche gerne tun, wobei sie natürlich nicht das deutsche Zuwanderungsrecht, sprich das Ausländerrecht im Genick spüren müssen! Von daher müsste man das ganze Ausländerrecht wesentlich freundlicher gestalten und fassen, was unter der heutigen Stimmung und Prämisse auf absehbarer Zeit und weitaus darüber hinaus wohl so nicht gehen wird – im heutigen Deutschland.

    Bestes Beispiel zeigen hierfür auch die Zahlen für Jungakademiker mit einem Hintergrund aus der Türkei, denn wenn die schon mehrheitlich aus Deutschland schon weggehen, selbst mit einem deutschen Pass flügge werden, was soll denn die anderen ausländischen Jungakademiker schon hier aufhalten?

    Es sind auch das hießige Umfeld und vor allem die Anti-Ausländer-Stimmung besser auch unter der Anti-Türken-Stimmung bekannt, die es hier Landauf Landab überall herrscht, noch zum Bleiben ermuntert. Die Sonntagsreden sind nur noch eine hohle und sinnleere Sprechblase. Und da sehe nunmal ziemlich alles schwarz!

    Deutschland ist weder willens noch fähig für diesen Schritt und diese grundlegende Veränderung!

    Außerdem ist an so einer Situation auch etwas auch Gutes zu sehen. Es ist eine gutangelegte Investition für viele Seien; und überdies auch eine große und gelungen(er)e Entwicklungshilfe für die betroffenen Staaten selbst und der dortigen Bevölkerung, denn diese direkte Investition in den Menschen selber ist die besssere Alternative.

    Aber auch Deutschland profitiert daran sehr gewaltig! Für Deutsche Unternehmen und damit auch deren Produkte öffnet sich so, so manch eine Türe im Ausland!

    Und ich behaupte, wenn die Visumfreiheit für türkischen Staatsbürger nicht mehr von Deutschland inbrünstig blockiert werden würden, könnte das auch für die deutsche Wirtschaft und damit auch für ganz Deutschland noch segensreicher sich erweisen. Man kann wirklich die vorbehalte die immer wieder und stur vorgebrach werden, fast schon gebetsmühlenartig, nicht mehr höhren! Weil sie einfach so nicht stimmen! Niemand verlässt seine Heimat grundlos und schon gar nicht für nur ein bisschen mehr an Wohlstand. Man kann doch auch so erkennen, dass so etwas nur die Unwahrheit sein kann. Die Jungakademiker mit Wurzeln aus der Türkei gehen bewusst für einen geringeren Verdienst in die Türkei, da spielen auch andere Gründe mit, z.B. dass man endlich auf gleicher Höhe akzeptiert wird und eine bessere und schönerer Lebensqualität hat u.v.m.! Das sollten die heimische deutsche Mehrheitsgessellschaft nun endlich doch einmal verstehen können!!!

  2. Pingback: Ihre Stimmen für den Integrator / Integrationsverweigerer des Monats! | Migration und Integration in Deutschland | MiGAZIN