PISA 2009
Türkische Eltern sind besorgt um ihre Kinder
Die Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland zeigt sich nach den PISA Ergebnissen 2009 besorgt um Migrantenkinder. Sie fordert eine grundlegende Reform, „des stark und zu früh selektierenden Schulsystems in allen Bundesländern“.
Donnerstag, 09.12.2010, 8:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 14.12.2010, 10:24 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland e.V (FÖTED) zeigt sich nach dem Bekanntwerden der PISA-Studie 2009 besorgt. Die Ergebnisse machten deutlich, dass viele Schüler „gleich doppelt benachteiligt sind“. Und besonders betroffen von den Mängeln des deutschen Bildungssystems seien Kinder mit Migrationshintergrund.
„Die Daten zeigen, dass inzwischen fast 26 Prozent der fünfzehnjährigen Schülerinnen und Schüler in Deutschland aus eingewanderten Familien stammen. Allerdings bleibt Deutschland bei den Maßnahmen zur sprachlichen Förderung von Schülerinnen und Schülern mit anderer Herkunftssprache hinter den anderen OECD-Staaten zurück“, so die Bundesvorsitzende der FÖTED, Berrin Alpbek.
Gleiche Bildungschancen = gute Leistungen
Ein zentraler Befund der Untersuchung ist: Wenn allen Schülern möglichst lange gleiche Bildungschancen geboten werden, schneiden sie im Durchschnitt besser ab und ihre Leistungen hängen vergleichsweise wenig von sozialer Herkunft ab. Alpek: „Besorgnis erregend aus unserer Sicht ist, dass immer noch in keiner vergleichbaren Industrienation die Abhängigkeit von Bildungserfolg und sozialer Herkunft so ausgeprägt ist wie in Deutschland.“
FÖTED blickt mittlerweile auf eine 15 jährige Geschichte zurück und versteht sich als Sprachrohr der Eltern mit türkischer Herkunft. Sie setzen sich für die Verbesserung der Chancen türkischstämmiger Kinder im Erziehungs-, Bildungs- und Berufsbildungsbereich bundesweit mit mehr als 60 Mitgliedsvereinen ein.
So besucht in Deutschland nur etwa ein Drittel der fünfzehnjährigen Schüler mit Migrationshintergrund Schulen im Sekundarbereich, in denen zusätzlicher Förderunterricht in der Landessprache angeboten wird. Im OECD-Durchschnitt liegt dieser Prozentsatz fast doppelt so hoch. Gezielte Sprachförderung ist demnach auch in weiterführenden Schulen nötig, einschließlich des Gymnasiums, und in höheren Jahrgangsstufen.
Selektierendes Schulsystem abschaffen
„Wir unterstützen die Forderungen der Staatsministerin für Integration und Migration Frau Prof. Dr. Böhmer, dass für mehr individuelle Förderung der Kinder mit Migrationshintergrund mehr Geld, Zeit und interkulturell ausgebildete Lehrkräfte sowie Schulpsychologen und Sozialarbeiter in den Schulen notwendig seien aber wünschen uns von Frau Böhmer mehr Unterstützung bei unseren Forderung nach einer grundlegenden Reform, des stark und zu früh selektierenden Schulsystems in allen Bundesländern“, so die FÖTED Bundesvorsitzende.
Diese Reform müsse neben Deutsch auch die Mehrsprachigkeit und den Wert sprachlicher und kultureller Vielfalt im Einwanderungsland Deutschland anerkennen und sie fördern.
Alpek abschließend: „Wir als Elternverband nehmen unsere Verantwortung wahr und leisten Informations- und Bildungsarbeit, indem wir Eltern durch verschiedene Angebote wie Elternseminare über das Bildungswesen und Mitwirkungsmöglichkeiten in den Bildungseinrichtungen unterrichten und deren Erziehungskompetenzen erweitern.“ (sb) Aktuell Gesellschaft
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@ meergans
Wie lautet denn dieses türkische Sprichwort auf Türkisch?
Kein Mensch auf der ganzen Welt, hat sich sein Elternhaus, seine Herkunft oder seine Hautfarbe ausgesucht.
Überqualifizierte hochintelligente Kinder gibt es in allen Schichten der Bevölkerung. Es ist Sache der Lehrer, diese Kinder auch zu entdecken und entsprechend zu fördern. Pädagogen, die Vorurteile gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen hegen, ob nun Migranten oder Harz IV Empfänger ect.pp, haben in eine Schule nichts zu suchen.
Wer solche Lehrer schützt, der verharmlost, verdrängt und sieht weg!
Überall auf dieser Welt gibt es Menschen mit höherer Schulbildung. Das ist auch nicht von der Hautfarbe abhängig. Selbst der Staatspräsident der USA, der als mächtigster Mann der Welt gilt, ist ein Mensch mit dunkler Hautfarbe.
Bildung hat auch nichts mit Religion zu tun. Unter den 1,3 Milliarden Muslemen auf der Welt gibt es auch viele Ärzte, Rechtsanwälte, Lehrer und Wissenschaftler.
Es ist mittlerweile unbestritten, dass viele qualifizierte Deutsche, gut bezahlte Jobs im Ausland annehmen und der BRD den Rücken kehren.
Will Deutschland in Zukunft wirtschaftsfähig bleiben, muß in Sachen Bildungspolitik an den Schulen sich einiges ändern. Vor allem Chancengleichheit für alle bildungswillige Schüler und Schülerinnen. Und zwar für Deutsche und Migranten.
Wenn man Vorurteile und Rassismus nicht energisch bekämpft, kann sich Deutschland in Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes abschreiben.
Ghostrider
Rassismus ist die extremste Form von Intoleranz!
……….Selektierendes Schulsystem abschaffen……………….
das wäre der total falsche Weg für Deutschland. Um es mit einem ganz einfachen Beispiel zu erklären:
Eine Schule kann nicht ein Kind eines bildungsfernen anatolischen Bergbauern genauso fördern und unterrichten, wie ein deutsches Kind, das die deutsche Sprache beherrscht und begabt ist.
Dieser Unterricht würde das eine Kind über- und das andere Kind unterfordern.
Dieses würde in der Zukunft das Niveau in Deutschland weiter sinken lassen.
Der total falsche Weg in Deutschland ist z.Zt. das marode Schulsystem ansich. Hier ein umfassender Bericht:
http://community.zeit.de/user/responsum/beitrag/2009/01/29/bildungsferne-versuch-einer-definition
Das beim Prekariat durchaus auch Kinder aufwachsen, die über ausreichende Intelligenz verfügen, dürfte unbestritten sein. Nur diese Kinder haben es sehr schwer, weil sie Bildungsunterstützung seitens der Eltern nicht erwarten können.
Aber auch wohlbehütete Kind/er aus gutsituierten Familien können zum sogenannten schwarzen Schaf der Familie mutieren. (keine Seltenheit)
Dann gibt es berühmte Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, die in ihrer Biographie gestehen, dass sie ein Schuljahr wiederholen mußten.
http://www.wissen.de/wde/generator/substanzen/flash/trainer/allgemeinbildung/at49a/index,page=4444186.html
Jedes intelligente Kind hat ein Recht auf ausreichende Bildungsförderung. Egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund!
Wünschenswert wäre ein getrenntes 1. Schuljahr für Kinder aus Migrantenfamilien zum Erlernen der deutschen Sprache. Ich kann nur etwas lernen, wenn ich auch meine Lehrer verstehe. Danach verfügen diese Kinder über ausreichende Deutschkenntnisse um am allgemeinen deutschen Unterricht ab dem 2. Schuljahr teilzunehmen. Dadurch würde sich die Schulzeit zwar um 1 Jahr velängern, dafür wäre die Bildungsqualität auch deutlich besser.
Statt Steuergelder für fragwürdige Projekte wie z.B. Stuttgart21 auszugeben, wäre eine Investition in Sachen Bildung mehr als angebracht.
Ghostrider
Rassismus ist die extremste Form von Intoleranz!
seldschuk, die Jungs in Istanbul welche mir diese Volksweisheit rüberbrachten, taten dies nicht in der Sprache der seldschuken, sie sprachen englisch.
Um Deutsch zu lernen, ist es in der ersten Klasse zu spät. Das Kind muss Deutsch können, wenn es in die Schule kommt.
Deutsch lernt das Kind nicht, wenn es mit dem Vater in die Moschee geht, sondern wenn es auf den Spielplatz geht und dort mit deutschen Kindern spielt.
Nur die Hände in den Schoß legen und immer nur jammern :“Deutschland mach‘ was“ ist zu wenig.
Und weil ich diese Wahrheiten anspreche, bin ich kein Rassist, sondern ein Realist.
@ meergans
Es gibt ein Sprichwort bzw. eine Redewendung, das Ihrer Wiedergabe ähnlich ist:
[dä] En fisk og en gjæst lugter ilde den tredie dag.
[de] Der Gast ist wie der Fisch, er bleibt nicht lange frisch.
[en] Fresh fish and new-come guests smell by that they are three days old.
[en] Fresh fish and strangers stink in three days.
[fr] Le poisson et l’hoste deviennent puants, passé trois jours, et les faut jetter hors de la maison.
[fr] L’hôte et le poisson, en trois jours sont poison.
[ho] Een gast is gelijk de visch, hij stinkt op den derden dag.
[la] Hospes nullus tam in amici hospitium devosti potest, quin, ubi triduum continuum fuerit, jam odiosus fiet. Plautus
[pl] Gosc i ryba trzeciego dnia cuchnie.
[sp] El huesped y el pece a tres dias hiede.
[tr] Balık ile misafir, üç gün sonra kokmaya başlar.
Noch eine Literaturempfehlung von mir:
„Die sprichwörter und sprichwörtlichen redensarten der Deutschen“
Link: http://books.google.de/books?id=k-vTAAAAMAAJ&printsec=frontcover&source=gbs_ge_summary_r&cad=0
Schauen Sie sich das Sprichwort mit der Nummer 1776 auf der Seite 131 mal an. Die Schriftart wird Ihnen sehr gefallen. ;-)
@Islamkritiker,
Ich habe in Deutsch nach der zweiten Klasse richtig gute Noten bekommen, konnte vorher nur gebrochen Deutsch und war nie in einem Kindergarten, geschweige denn mit meinen Eltern auf einem Spielplatz. Unser Spielplatz war die Strasse und jede Menge Kinder aus verschiedenen Nationen warfen sich Worte um die Ohren, die ihre Eltern nicht kannten.
Keep it easy, Kinder lernen schneller als wir es uns noch vorstellen können. Deshalb lernen inzwischen schon Erstklässler Englisch und Fünftklässler Latein, jede weitere Sprache, die unsere Kinder beherrschen, sollten eine willkommene Berreicherung sein. ;-).
@ meergans
Ach noch etwas: Ich konnte leider keine Literatur über Sprichwörter und sprichwörtlichen Redensarten der Seldschuken finden. Auch in den Nachschlagewerken der Institut für die türkische Sprache konnte ich dieses Sprichwort (oder doch eine Redensart?) finden, die derzeit insgesamt 2.396 Sprichwörter und 11.209 Redensarten enthalten.
Die Quelle für mein letztes Kommentar habe ich noch vergessen: http://www.operone.de/spruch/zirespsearch.php?search=Der+Gast+ist+wie+der+Fisch%2C+er+bleibt+nicht+lange+frisch.&operator=and
Die türkische Übersetzung, die ich mit in die Liste aufgenommen habe, fand ich in einer pdf-Datei im Internet.
Seldschuk Du bist ja der reinste Linguistik-Computer, Chapeau! , von Dir kann man was lernen. Von den Seldschuken ist auch nicht sehr viel Schriftliches überliefert. Braucht man auch nicht, wenn man den Hanschar gut zu führen weis.