Nazi Verbrechen
ZdJ kritisiert Umgang mit Nazi-Verbrechern
Der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer, hat die Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit in der Bundesrepublik als «halbherzig und scheinheilig» kritisiert.
Dienstag, 13.04.2010, 8:05 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 09.02.2012, 7:14 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Fall von Massenmörder Martin Sandberger, der unbehelligt in einem deutschen Seniorenstift gelebt habe, mache erneut deutlich, «wie gering das Interesse an der Verfolgung von Nazi-Verbrechen in Deutschland in all den Jahren gewesen war», sagte er der «Rheinpfalz am Sonntag». Weder Politik noch Justiz seien ernsthaft Hinweisen nachgegangen, um die Täter von damals vor Gericht zu bringen. Sandberger sei ein Beispiel dafür.
Die Behauptung, die Bundesrepublik habe die Vergangenheit von Hitler-Deutschland mustergültig aufgearbeitet, spotte jeder Beschreibung. «Das betrifft sowohl die Verfolgung der Täter als auch die Entschädigung der Opfer», betonte Kramer. Es sei geradezu absurd, wenn hochbetagte Überlebende des Holocaust juristisch um ihre Entschädigung kämpfen müssen, «aber ihre Mörder in Deutschland gut versorgt ihren Lebensabend verbringen». Auch sei es in hohem Maße «unglaubwürdig», einerseits die Stasi-Täter zu verfolgen und bei Nazi-Verbrechen wegzuschauen.
Zugleich forderte Kramer von der Bundesregierung größere Anstrengung bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus. Es sei unverantwortlich, gegen Islamismus und Linksextremismus verstärkt vorzugehen zu wollen, die Gefahren von Rechts aber zu übersehen. Es gebe keinerlei Anlass, Entwarnung bei der Bekämpfung der Neonazis zu geben.
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Ich schlage vor, Herr Kramer sollte sich mal im Simon-Wiesenthal-Zentrum erkundigen, was dieses von der Aufarbeitung der Naziverbrechen in Deutschland hält:
Vorbildlich
wurde Deutschland gerade attestiert.