Türkische Presse Türkei
30.03.2010 – Merkel, Gül, Verfassung, Integration
Im Rahmen der Bearbeitungen für die Verfassungsänderung empfing Staatspräsident Abdullah Gül gestern Juristen und politische Wissenschaftler. Des Weiteren startete die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gestern ihre Kontakte in der Türkei.
Von GastautorIn Dienstag, 30.03.2010, 10:56 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 19.08.2010, 0:10 Uhr Lesedauer: 9 Minuten |
Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)
Merkel besucht Türkei
Die Tagszeitung Zaman schreibt, die deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel habe bei ihrem Ankara-Besuch nach vier Jahren positive Signale gegeben. Die deutsche Bundeskanzlerin in Begleitung der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung Staatsministerin Maria Böhmer und mehreren Geschäftsmännern kam am ersten Tag ihrer Türkei-Reise mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zusammen. Anschließend wurde sie von Staatspräsident Abdullah Gül empfangen. Bei dem Treffen habe Gül gesagt, Ziel der Türkei sei eine EU-Vollmitgliedschaft. Er mahnte die deutsche Bundeskanzlerin, dass Berlin nicht den Weg der Türkei in die EU versperren und demotivierende Hindernisse unterlassen soll.
In Sabah lesen wir, die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel habe bei der gemeinsamen Pressekonferenz im Anschluss an das Gespräch mit Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan grünes Licht für die Öffnung von türkischen Schulen in Deutschland geben, die sie im Vorfeld der Reise noch abgelehnt hatte.
Auch Hürriyet schreibt über die Kontakte der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Dem Zeitungsbericht zufolge habe sie bei der Bewertung der EU-Beitrittsverhandlungen der Türkei das Prinzip „pacta sunt servanda“ (Verträge sind einzuhalten) betont. Merkel sagte, für sie sei vor allem die Umsetzung der Ankara-Protokolle von besonderer Bedeutung, denn das Zypern-Problem müsse gelöst werden. Neben der Bewertung der EU-Vollmitgliedschaft der Türkei sei auch die Bewertung der Zypern-Angelegenheit zum Nutzen aller. Auf eine Frage zu den Kritiken der EU-Mitgliedsländer, die die Türkei unterstützen, bezüglich der privilegierten Partnerschaft, antwortete Merkel, Ankara und die EU verbinde eine lange Vergangenheit. In dieser Zeitspanne habe sich sowohl in der Türkei als auch in der Europäischen Union vieles verändert.
Telefonat zwischen Clinton und Davutoglu
Yeni Safak berichtet über das einstündige Telefonat zwischen US-Außenministerin Hillary Clinton und Außenminister Ahmet Davutoglu. In dem Artikel hei?t es, dass der Schwerpunkt auf der Annahme der Resolution zu den Vorfällen von 1915 durch das Auswärtige Komitee des US-Repräsentantenhauses lag. Clinton habe betont, sie sei dagegen, dass die Resolution der Vollversammlung eingereicht wird. Sie habe gegenüber Davutoglu gesagt, dass sie Ministerpräsident Erdogan in Washington erwarte. Ferner unterstrich sie die Bedeutung der US-Reise von Erdogan vom 12. bis 13. April.
Doppelanschlag in der Moskau
Milliyet schreibt über den gestrigen Doppelanschlag in der Moskauer Metro durch zwei Selbstmordattentäterinnen im Morgenverkehr. Bei den Anschlägen seien 38 Menschen ums Leben gekommen und etwa 100 weitere verletzt worden. Demnach explodierte ein Sprengsatz in der Nähe der Zentrale des Inlandsgeheimdienstes FSB an der Haltestelle Lubjanka. Dabei seien 26 Menschen ums Leben gekommen. Nur 44 Minuten später detonierte die zweite Bombe an der U-Bahn-Station Park Kultury und riss zwölf Menschen in den Tod.
Türkei erhöht ihren Anteil an der europäischen Wirtschaft
In Hürriyet lesen wir, die Türkei habe ihren Anteil an der europäischen Wirtschaft in 18 Jahren um 1,15 Punkte erhöht. Der Unterschied zwischen der Türkei und den europäischen Ländern werde immer geringer. Während die europäische Wirtschaftsmacht Deutschland in 1985 eine um 5,49-fach größere Wirtschaft als Türkei besessen habe, habe dieser Wert in 1992 nur noch 4,96-fach und in 2009 nur noch 3,23 betragen. Nach dem aktuellen Stand beziehe die Türkei unter den 41 europäischen Ländern den siebten Platz.
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