Integrationspolitik

Koch und Hahn werben in der Türkei um Unterstützung

Der Hessische Ministerpräsident Roland Koch und Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn haben eine positive Bilanz ihrer Türkeireise gezogen. Die Beziehungen zwischen Hessen und der Türkei seien sowohl auf politischer als auch auf wirtschaftlicher Ebene entscheidend vertieft worden, sagte Koch. Und auf der Suche nach einer türkischen Partnerregion für Hessen sei man einen großen Schritt vorangekommen, ergänzte Hahn.

Dienstag, 17.11.2009, 8:12 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 23.08.2010, 6:53 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Der Ministerpräsident hatte auf seiner ersten Station in Ankara hochrangige Vertreter der türkischen Regierung, des Parlaments und der Opposition getroffen, darunter Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan, Außenminister Ahmet Davutoğlu, Wirtschaftsminister Ali Babacan und Oppositionsführer Deniz Baykal.

Integrationspolitik
Der türkische Ministerpräsident habe ein großes Interesse an der hessischen Integrationspolitik gezeigt und ihn gebeten, eine Einladung zu einem Besuch in der Türkei an Bundeskanzlerin Angela Merkel zu übermitteln, erklärte Koch. „Genauso wie wir hat Erdogan die große Bedeutung von Sprache und dem Umgang mit Religion für die Integration der in Deutschland lebenden Türken betont.“ Gute Beziehungen zwischen beiden Ländern seien von entscheidender Bedeutung für das gegenseitige politische und kulturelle Verständnis und eine vertiefte Zusammenarbeit.

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Auf der zweiten Station seiner Reise traf Koch in Istanbul mit Repräsentanten der führenden Wirtschafts- und Medienkonzerne zusammen. Themen der Gespräche mit Vertretern der Zeitung Zaman, der Dogan-Gruppe und der Sabah-Gruppe waren eine Vertiefung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, aber auch das Deutschland-Bild in türkischen Medien und das Türkei-Bild in deutschen Medien.

Christen in der Türkei
Abschließender Höhepunkt des Besuchs von Ministerpräsident Koch in Istanbul war am Samstag das Gespräch mit Bartholomäus I., dem Patriarchen der Griechisch-Orthodoxen Kirche, der auch die orthodoxe Christenheit insgesamt repräsentiert. „Wir Deutschen stehen an der Seite der orthodoxen Christen in der Türkei, deshalb habe ich unsere Unterstützung für deren berechtigte Anliegen zugesagt“, betonte Koch, der die schwierige Lage der Christen zuvor auch gegenüber Regierungsvertretern zum Thema gemacht hatte. Seit 37 Jahren warten beispielsweise die Orthodoxen auf die Wiedereröffnung ihres Priesterseminars, das 1971 von der damaligen Regierung geschlossen worden war. „Wir sind nach den Gesprächen nicht ohne Hoffnung, dass sich die Lage der der Christen in der Türkei bessert.“

Partnerschaft mit Izmir
Vor dem Treffen in Ankara hatte Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn bereits die westtürkische Stadt Izmir besucht. Er habe sich in beiden Regionen davon überzeugen können, dass hier wirtschaftliches Wachstum und ein hohes Niveau in den Bereichen Wissenschaft und Kunst vertreten seien. „Mein Ziel ist es, durch eine Partnerschaft mit einer türkischen Region die Wertschätzung unseres Landes für die hier lebenden Türken aber auch für die türkischstämmigen Deutschen auszudrücken. Ferner wollen wir den Deutschen in Hessen ein reichhaltiges, differenziertes Bild der heutigen Türkei vermitteln“, sagte Hahn.

Der Minister wies daraufhin, dass vor allem in Izmir der Oberbürgermeister, Journalisten und Bürger von der hessischen Partnerschaftsidee begeistert gewesen waren. Die Hauptstadt der Region Ägäis sei wegen ihrer aufstrebenden Wirtschaft – vor allem im Bereich der erneuerbaren Energien – vorgeschlagen worden. Gleichzeitig sei mit der antiken kulturellen Tradition der Ägäis, deren Weltoffenheit auch heute noch prägend sei, geworben worden, erinnerte sich der Minister. Politik

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  1. TU sagt:

    Mich würde interessieren ob Herr Koch die Unterschriftenliste von 1999 und die Abschiebehäftlinge von 2008
    mitgenommen hat damit er zeigen kann was er über Türkei bzw. Türken denkt…

  2. elimu sagt:

    Ohooo Herr Koch! Woher der riesen Optimismus wohl auf einmal herkommt… ??? :)

  3. Arab3:16 sagt:

    Selten so gelacht ;)
    Kann eigentlich nur noch von der Schlagzeile „NPD-Chef wirbt um die Stimmen türkischstämmiger“ getoppt werden.

  4. Otto Fuchs sagt:

    Sehr geehrter Herr Koch und Herr Hahn,

    Der Wendehals ist ein Vogel. Auch in der Politik ist Er zu Hause. Ich vergesse nicht 1999 und Ihre Aussagen vor einem Jahr.

    Liebe Grüße

  5. joachim sagt:

    Ob Hahn auch in Torbalı (in der Nähe von Izmir) war, wo viele Hessen jetzt leben, nachdem sie aus der Türkei abeschoben wurden. Familien, die mehr als 10 Jahren hier (integriert) gelebt haben.

  6. Boli sagt:

    Koch kann man absolut nicht ernst nehmen. Er ist ein Schwächling der nur jeweils dieses oder das tut um wieder gewählt zu werden.

    Ob Hahn auch in Torbalı (in der Nähe von Izmir) war, wo viele Hessen jetzt leben, nachdem sie aus der Türkei abeschoben wurden. Familien, die mehr als 10 Jahren hier (integriert) gelebt haben.

    Wieso viele Hessen? Ich habe noch nichts davon gehört das Deutschland Menschen der eigenen Ethnie ausgewiesen hat. Wie aus der Türkei abgeschoben wurden? Sie meinen denke ich in die Türkei oder? Ob diese gut integriert waren diese Frage ist von Fall zu Fall zu sehen und pauschal wie Sie es ausdrücken nicht beantwortbar. Außerdem wird man normalerweise nur abgeschoben wenn man das Aufenthaltsrecht verloren hat, extrem kriminell ist oder von vorneherein illegal nach Deutschland gekommen ist, Asyl beantragt hat und dieses nicht genehmigt wurde. Die Vorgehensweise richtet sich nach den Gesetzen.