Türkische Presse Europa

08. und 09.11.2009 – Moscheebau, Berliner Mauer, Schweinegrippe

Die Europaausgaben der türkischen Tageszeitungen berichten ausführlich über den Fall der Berliner Mauer, die Grundsteinlegung für die Kölner Moschee und über den Besuch des türkischen EU-Verhandlungsführers Egemen Bagis.

Dienstag, 10.11.2009, 8:14 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 23:19 Uhr Lesedauer: 6 Minuten  |  

08.09.2009

Apartheid in der Schule
Unter dieser reißerischen Schlagzeile berichtet die MILLIYET über die Berliner Gustav Falke Grundschule und meint, dass nun auch in Schulen diskriminiert werde (wir berichteten). An der Schule sei der Anteil von Migrantenkindern sehr hoch und die Schulleitung habe beschlossen, Deutsche Kinder in eine eigene Schulklasse zu sammeln. Die Begründung sei, dass das Bildungsniveau von ausländischen Kindern niedrig sei. Die MILLIYET teilt weiter mit, dass dieses Vorhaben auf Kritik gestoßen sei und führt aus, dass eine andere Schule in Nordrhein-Westfalen ähnliche Praktiken bereits vor 15 Jahren aufgegeben haben weil es der Integration schade.

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Das Fundament für Integration ist in Köln gelegt worden
titelt die MILLIYET und weißt darauf hin, dass die Moschee in zwei Jahren fertiggestellt sein wird und rund 25 Millionen Euro kosten soll.

Die HÜRRIYET hingegen macht auf Moscheegegner Pro-Köln aufmerksam, die „wie immer protestiert“ hätten. Mit zwei Tausend Teilnehmern und einer großen Feier sei der Grundstein gelegt worden. Der türkische Minister Faruk Celik, habe in seiner Rede gesagt, dass die Moschee innen wie außen offen sein werde. Der türkische DITIB-Vorsitzender Prof. Dr. Ali Bardakoglu habe betont, dass sie für den Dialog seien und auch gegenüber den Moscheegegnern offen sein und sie „umarmen“ müssen.

Die SABAH hebt die Grußbotschaft Angela Merkels hervor, die gesagt habe, dass mit dem Bau der Kölner Moschee feststehe, dass Muslime in Deutschland zu Hause seien.

Zusammenhalt stärkt
Der türkische EU-Verhandlungsführer Egemen Bagis hat während seines Aufenthaltes in Berlin Türken dazu aufgerufen, zusammenzuhalten. Aus Zusammenhalt werde Stärke, ist in der HÜRRIYET zu lesen. Bagis habe darauf hingewiesen, dass rund drei Millionen Türken in Europa leben. Türkische Unternehmer würden 350.000 Menschen Arbeit geben und hätten ein jährliches Giro von 30 Milliarden Euro.

„Deutschland wird auch weiterhin unser Verbündeter bleiben“, titelt die TÜRKIYE und berichtet über das Treffen von Egemen Bagis und Außenminister Guido Westerwelle. Bagis habe Westerwelle eine Einladung des türkischen Premiers Recep Tayyip Erdogan übermittelt und gesagt, dass die Vereinbarungen der schwarz-gelben Regierung im Koalitionsvertrag in Bezug auf die EU-Beitrittsverhandlungen der Türkei, positiv seien.

Ganzseitig berichtet auch die SABAH über den Berlinaufenthalt des türkischen EU-Verhandlungsführers Egemen Bagis. Er habe in einem Treffen mit Vertretern von Migrantenorganisationen an die Anwesenden appelliert, Antreiber der Europäischen Union zu werden.

Familiendrama
Ausführlich berichtet die HÜRRIYET über ein türkisches Familiendrama. Der in Deutschland lebende Vater von vier Kindern, F.Ö. , versuche seit Jahren seine Ehefrau nach Deutschland zu holen. Weil die Ehefrau aber Analphabetin sei, könne sie die Sprachtests nicht bestehen. Nun kämpfe die Familie auch noch mit einem weiteres Hindernis: Der Ehemann sitze seit einem Verkehrsunfall vor vier Jahren im Rollstuhl und lebe von staatlicher Hilfe. Dies sei ein Ausschlussgrund für die Erteilung eines Visums.

Wenn Du Türke bist, stirb zu Hause
Unter dieser Schlagzeile berichtet die TÜRKIYE über eine türkische Familie, bei denen die Schweinegrippe festgestellt worden sei. Die Familie sei in ein Krankenhaus gegangen, um sich behandeln zu lassen. Allerdings, so die TÜRKIYE, seien sie nach fünf Stunden Wartezeit und nach einer Spritze wieder nach Hause geschickt worden, obwohl die Familie unter Beobachtung stehen müsse. Selbst die Spritze habe man vergessen, abzunehmen.

WDR opfert türkisch
Die HÜRRIYET kritisiert das Westdeutsche-Rundfunk wegen den geplanten Kürzungen der türkischsprachigen Sendungen. Das WDR, so die HÜRRIYET, habe lediglich Geld im Sinn und wolle dafür die türkischen Sendungen opfern. Türkische Presse Europa

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