Türkische Presse Europa

11.09.2009 – Özdemir, TGD, Wahlkampf

Die Europaausgaben türkischer Tageszeitungen berichten heute überwiegend über Wahlkampfveranstaltungen von Politikern und insbesondere von Cem Özdemir. Außerdem gibt es eine Reihe Artikel zu Integration und Migration sowie zu den Moscheekontrollen und zur Forderung der TGD, ein Ministerium für Partizipation und Migration zu schaffen.

Freitag, 11.09.2009, 15:03 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24.08.2010, 20:19 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

Was wollen Türkeistämmige Wähler von der Politik?
Unter dieser Schlagzeile fasst die SABAH ausführlich die für Türken wichtigsten Themen zusammen und lässt einzelne zu Wort kommen. So wolle der 28jährige selbstständige I.Ö., dass das Steuersystem geändert und die Lohnnebenkosten gesenkt werden müssten. Die 48jährige Hausfrau N.Z. wolle, dass die Politik eine Lösung gegen die Arbeitslosigkeit finden müsse. Für die G.V (38) hingegen sei Vertrauen wichtig. Politiker sollten nur glaubwürdige Versprechungen machen.

Es ist Zeit für ein Ministerium für Partizipation und Migration
Unter dieser Schlagzeile berichten SABAH und TÜRKIYE über die Forderung des Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Berlin, Kenan Kolat, ein Bundesministerium für Partizipation und Migration einzurichten (wir berichteten).

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Wahlempfehlung von Kenan Kolat
Über die Wahlempfehlung vom Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde Berlin (TGB) berichten heute mehrere Zeitungen (HÜRRIYET). Kolat habe alle wahlberechtigten dazu aufgefordert, wählen zu gehen. Dabei sollte jeder der Partei seine Stimme geben, die eine gute Integrations- und Migrationspolitik betreibe, den EU-Beitritt der Türkei unterstütze sowie Türken Vorteile auf dem Arbeitsmarkt in Aussicht stelle.

Ausländer müssen zu Inländern werden
Cem Özdemir habe an einer Integrationsveranstaltung in Aachen teilgenommen und dort gesagt, dass man vielmehr darüber nachdenken müsse, wie man aus Ausländern Inländer machen könne. In den 80ern, als klar wurde, dass die meisten Türken nicht mehr zurückkehren werden und spätestens beim Mauerfall hätte man den Migranten das Gefühl geben müssen, dazuzugehören – als sog. dritter Teil Deutschlands. Nach dem Brandfall in Solingen beispielsweise, sei es ein Fehler gewesen, dass der damalige Bundeskanzler nicht auf der Trauerfeier war.

Armin Laschet, NRW Integrationsminister, der ebenfalls an der Veranstaltung teilgenommen hat, habe hingegen gesagt, dass der größte Fehler nach der Gastarbeiteranwerbung gemacht worden sei. Spätesten dann hätte man sich mehr um die Gastarbeiterkinder bemühen müssen. (SABAH)

Cem Özdemir kritisiert deutsches Bildungssystem
Grünen Vorsitzender Cem Özdemir, so die MILLIYET, kritisierte in Duisburg das deutsche Bildungssystem und forderte Verbesserungen im Vorschulischen Bereich und Chancengleichheit. Die ZAMAN räumt der Veranstaltung mehr Raum ein und betont den Aufruf Cem Özdemirs an die Schüler der 13. Klasse. Er habe viel Arbeit gefordert und gesagt, dass sie Deutschland viel geben werden.

Wahlkampf der Grünen
Die HÜRRIYET berichtet über die Wahlkampftour Cem Özdemirs, dessen letzte Station Köln gewesen sei. Özdemir habe dort erklärt, dass die richtige Partei bei den Bundestagswahlen, die Grünen seien. Claudia Roth sei in Bremen gewesen und habe dort gesagt, dass trotz allen Problemen die Erfolg von Migranten nicht weggeredet werden können.

Die SABAH hingegen berichtet über ein Moscheebesuch von Grünen-Chefin Claudia Roth in Verden. Während des Besuchs der DITIB-Moschee habe sich Roth für die doppelte Staatsbürgerschaft und eine bessere Bildung ausgesprochen.

Mosscheekontrollen sind unglücklich
Der Delmenhorster Abgeordnete Murat Kalmis habe die in jüngster Zeit stattfindenden Moscheekontrollen als „unglücklich“ bezeichnet. Ein Polizeiwagen vor einer Moschee würde immer ein schlechtes Bild abgeben und den Integrationsprozess verlangsamen. Er halte es für nicht richtig, dass Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann Moscheekontrollen für Wahlkampfzwecke missbrauche. (TÜRKIYE und SABAH) Türkische Presse Europa

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  1. D. E. sagt:

    „Ausländer müssen zu Inländern werden“ verkündet dieser Cem Özdemir/Grüne-B90! Der Herr Özdemir ist voll auf Koalitionskurs mit der CDU ausgerichtet. Da sind wir mal darauf gespannt wie der Herr Özdemir es zustande bringt, die ca. 2,5 Millionen türkische Mitbürger/innen als deutsche Einbürgert!

    D. E.