FÖTED

Böhmer sollte Diskriminierung zum Business-Case machen

Die für Integration zuständige Staatsministerin Maria Böhmer erntete Kritik von der Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland (FÖTED) anlässlich ihrer Erklärung am bundesweiten Aktionstag Ausbildung. Sie hatte an die Arbeitgeber appelliert, mehr Jugendlichen aus Zuwandererfamilien eine Chance zu geben (wir berichteten).

Dienstag, 23.06.2009, 7:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 04.09.2010, 1:27 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Außerdem hatte Maria Böhmer gesagt, dass die Jugendlichen „nicht von den Eltern aufgefordert werden“ sollten, „auf eine qualifizierte Ausbildung zu verzichten, um schnellstmöglich Geld verdienen zu können.“ Das sei garantiert der Falsche Weg. Eine gründliche Ausbildung sei die bessere Lösung- und verspreche langfristig auch größere Verdienstchancen.

Diese Belehrung Maria Böhmers habe die FÖTED mit „Befremden“ zur Kenntnis genommen. Die Behauptung, zugewanderte Eltern seien mit dem hohen Stellenwert der Bildung in Deutschland nicht vertraut, sei nicht belegbar. Tatsache sei vielmehr, dass Eltern mit Migrationshintergrund die Zukunft der Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, sehr am Herzen liege, wie es aus dem Bildungsbericht 2006 hervorgehe.

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„Wir fordern Frau Staatsministerin Maria Böhmer auf, statt Eltern zu stigmatisieren, indem Sie die ethnische Herkunft als Ausbildungsbarriere darstellt, den Aspekt der Diskriminierung im Bereich Bildung und auf dem Ausbildungsmarkt zum business case zu machen! Unsere Kinder hätten mehr davon.“, so die Bundesvorsitzende der FÖTED, Berrin Alpbek.

Gesellschaft
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  1. Krause sagt:

    Na, ja irgendwas werden unsere türkischen Eltern schon falsch machen, wenn ich mir die Schulabbrecherquote türkischer Kinder anschaue. Selbst bei schlimmster Diskriminierung sollte man einen passablen Hauptschulabschluss schon schaffen.