Projekt MOQA

Partizipation durch Elternbildung

In Deutschland leben rund 2.8 Millionen Menschen mit türkischem Migrationshintergrund (MH). Gegenwärtig besuchen mehr als 400.000 Schüler/innen mit türkischem Pass die allgemeinbildende Schule. Acht Prozent aller Jugendlichen in Deutschland verlassen die Schule ohne Abschluss.

Freitag, 19.06.2009, 7:10 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 04.09.2010, 1:25 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Unter Jugendlichen türkischer Herkunft liegt die Quote mehr als doppelt so hoch. Jeder Fünfte bricht die Schule ohne Abschluss ab: Dabei verschlechtert sich die Ausbildungssituation dieser Jugendlichen weiter: 40 Prozent machen keine Berufsausbildung.

Im März 2009 hat die Türkische Gemeinde in Deutschland ein neues Projekt gestartet. Das Projekt wird an drei Standorten in Deutschland (Berlin, Wuppertal, Stuttgart) gemeinsam mit den Landesverbänden vor Ort und in Kooperation mit der Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland, dem Bundesverband Türkischer Studierendenvereine, dem Bund der Türkischen Lehrervereine in Deutschland sowie den regionalen bildungspolitischen Akteuren durchgeführt.

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Kenan Kolat, Vorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), erklärt: „Die Erziehungs-, Bildungs- und außerschulischen Probleme Kinder und Jugendlicher mit Migrationshintergrund gehören immer noch zu den vordringlichsten gesamtgesellschaftlichen Aufgaben in Deutschland.“

Hauptziel des MOQA Projektes ist es Eltern zu aktivieren, zu motivieren und zu qualifizieren, damit sie für die Bildung ihrer Kinder aktiv werden und sich kompetent für den Bildungserfolg ihrer Kinder einsetzen. „Für eine gleichberechtigte Partizipation müssen nicht nur die Bildungseinrichtungen interkulturell geöffnet werden sondern gleichzeitig die Erziehungsverantwortung der Eltern gefordert und unterstützt werden“ erklärt Frau Berrin Alpbek, Vorsitzende der Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland.

In Workshops und Wochenendseminaren werden türkischstämmige Eltern über das deutsche Schulsystem sowie ihre Mitwirkungsmöglichkeiten, Rechte und Pflichten aufgeklärt. Ferner werden sie in die Lage versetzt als „Bildungsbotschafter/innen der TGD“ andere Eltern in ihrer Region zu unterstützen. „Wir möchten einen Beitrag zur Verbesserung der Berufs- und Bildungschancen der nächsten Generationen leisten“, so Kenan Kolat. Gesellschaft

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  1. G.Keldermann sagt:

    Der gute Herr Kolat. Fordert mal dies,mal das, aber fordert eigentlich immer.

    Gerade hat er gefordert

    Zitat

    das Wort „Integration“ aus seinem Wortschatz zu streichen. Dieses Wort sei „nicht definiert“ und unbestimmt. Konkreter sei der von ihm angestrebte Begriff der „Partizipation“ und die Forderung nach gleichen Rechten.

    Zitat Ende
    Quelle: TGD

    Diese neue Initiative ist ja noch nicht einmal falsch, und eigentlich unterstützenswert.

    Aber wenn ich den Text lese,lese ich immer auch den „seperaten Weg“, Abgrenzung.

    Warum beteiligen sich die türkischen Eltern nicht bei Elternabenden in der Schule,
    bei vorhandenen Initiativen und Möglichkeiten !

    Warum immer ein SONDERWEG ? Parallel ?

  2. Krause sagt:

    @Keldermann

    Jetzt sind Sie ungerecht. Die TDG ist nun einmal ein Verein der türkischen Gemeinde und wendet sich daher vornehmlich an türkische bzw. türkischstämmige Mitbürger. Dies ist bei der spanischen bzw. der italienischen Gemeinde auch nicht anders. Das ist doch in Ordnung. Im übrigen finde ich diese Iniative ausgezeichnet und sie sollte jegliche staatliche Unterstützung erfahren. Denn es handelt sich hier um ein sehr drängendes Problem für die betroffenen Kinder wie auch für die Gesellschaft.

    • G.Keldermann sagt:

      @ Krause

      Sorry, aber ich kann mich nicht erinnern, irgendwann und irgendwo etwas von FORDERUNGEN spanischer oder italienischer Verbände oder Vereine gehört zu haben.

      • Ozan sagt:

        Ein Bombenvergleich… Es leben ja auch genauso viele Spanier wie Türken in Deutschland.. Selbst wenn der Vergleich möglich wäre: Wenn sich Spanier kollektiv aus den Fenstern schmeissen, sollen es ihnen die Türken gleichtun?

        • G.Keldermann sagt:

          @ Ozan

          Sie betrachte eine vernüftige und weitgehend problemlose Integration von z.B. SPANIERN als „kollektiv aus den Fenstern schmeissen“ ?

          Ist Ihnen bewußt, das Sie mit dieser Äußerung ganz klar denen Unterschied und die Problematik der Integrationshaltung von z.B. Teilen der türkischen Community dargestellt haben?

          • Ozan sagt:

            @Keldermann, ich erkläre es ihnen gerne nocheinmal: Jeder Mensch reagiert verschieden, reagiert anders auf gesellschaftliche Erfahrungen. Ich hätte anstelle von „Spaniern“ auch Polen, Russen oder Italiener schreiben können….
            Die größte Bevölkerungsgruppe mit MIgrationshintergrund stellen nunmal mit großem Abstand die Türken, entsprechend haben sich im Laufe der Zeit Infrastrulturen gebildet, um seinen Interessen Gehör zu verschaffen…

            • G.Keldermann sagt:

              @ Ozan

              Darum hatte ich auch „zum Beispiel“ geschrieben.

              Was bitte hat das Bilden von „Infrakstrukturen“ (für mich ist das ein „Paralleluniversum“) damit zu tun, sich und seinen Interessen Gehör zu erschaffen ?

              Dies bedeutet doch eher Rückzug,Abkaspelung,Separierung ? Und das gibt es hier in Deutschland NUR bei Menschen aus der Türkei, oder aus dem islamischen Kulturkreis.

              • Ozan sagt:

                Mit Infrastrukturen sind Vereine, Gemeinschaften etc gemeint, die türkische Interessen der in Deutschland lebenden Türken vertreten… Wie Sie auf Rückzug, Abkapselung, Separierung kommen, bleibt ihr kleines Geheimnis…….
                Die Entstehung von „Paralellgesellschaften“, ein im übrigen absolut blödsinniger Begriff, weil es solche in Deutschland per definition nicht gibt, ist eine gänzlich andere Geschichte. Die Reduktion selbiger auf kulturelle und religiöse Gründe – wie Sie es allenthalben versuchen – geht an der Sache vorbei.. Es ist hauptsächlich ein soziales Problem…

                • G.Keldermann sagt:

                  @ Ozan

                  Zitat

                  die türkische Interessen der in Deutschland lebenden Türken vertreten

                  Zitat Ende

                  DAS ist der Punkt: TÜRKISCHE Interessen

            • Markus Hill sagt:

              Ein sachlicher Einwand: Ist die Gruppe der Aussiedler nicht mindestens genauso gross? Liegen da nicht andere, studienswerte Erfahrungen vor?

      • Krause sagt:

        Da haben Sie Recht und „fordern“ ist das Lieblingswort von Herrn Kolat. Nur in dem konkreten Artikel wird ausnahmsweise nichts vom deutschen Staat gefordert, sondern von den türkischen Eltern. Das ist doch einmal ein Anfang.

  3. ibo sagt:

    das ist eine gute Idee, genau meine Meinung.

    Die meisten Eltern haben keine Ahnung, was Ihre Kinder außerhalb des Hauses unternehmen.
    Zuhause sind diese Kinder meistens komplett andere Menschen.

    Bravo Herr Kolat.

  4. Boli sagt:

    @Ozan
    Seinen Interessen kann man ruhig Gehör verschaffen. Nur müssen diese IMMER der Gesamtgesellschaft zugute kommen und keinen Sonderweg beschreiben. Und der Unterschied in den Reaktionen ist sehr offensichtlich. Viele andere Migranten tun diese Dinge ohne das es eines Druckes von oben Bedarf. Der Staat und die Gesellschaft musste nach Jahren des gegenseitigen sich in Ruhe lassens erst diesen Druck aufbauen, damit sich die türkische Community (die meisten Aleviten, viele säkulare Türken nehme ich hier mal raus da es diese auch oft ohne Druck hinbekommen haben) endlich mal in Gang gesetzt hat und erkennt, das sie keine Zukunft in Deutschland und Europa haben wird, wenn sie nicht zusätzlich eigene Motivation mit hineinbringt. Es ist schon 5 nach 12 was das angeht. Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht. Es gibt doch das Modell der „sozialen Stadt“. Das sind Stadtteile die besondere soziale Schwachpunkte bzw. Bedürfnisse hat. Und dort gibt es wie in der Stadt in der ich wohne ein Stadtteilmanagement und hier werden unter anderem seit längerem Nachhilfeangebote für Schüler mit Schwierigkeiten angeboten. Und es wurde eine Kultur- und Bildungsverein gegründet. Es braucht aber Leute die in der Lage sind ihr Hirn zu gebrauchen und solche Angebot auch zu nutzen. Wenn es einen TGD bzw. Herrn Kolat braucht, muss ich mich fragen wie mündig sich so mancher türkische Migrant sich in dieser Gesellschaft verhält. Und zweitens ist Herr Kolat zum größten Teil überhaupt nicht repräsentativ für den Problemteil der türkischen Gesellschaft in Deutschland. da die Mitglieder in diesem Verein bestimmt nicht völlig ungebildet sind und um diese geht es ja nicht, sondern um die, die durch Bildungsverweigerung bis hin zu Gewalt negativ auffallen. Natürlich hat der deutsche Staat hier gepennt. Ich würde JEDEM Migranten 3 Jahre zwingend verpflichten, durch entsprechenden deutschen Sprach- ,Kultur- und Geschichtsunterricht sich mit allem was das gesellschaftliche Leben betreffende vertraut zu werden. Desweiteren würde ich ALLE Migranten die hier Leben wollen eine Erklärung unterschreiben lassen, die sie verpflichtet sich auf die Mentalität des Aufnahmelandes ein zu lassen und jegliches Selbstverständnis von Gewaltanwendung und religiöser Intoleranz im Sinne der mitgebrachten Mentalität bei Androhung einer Abschiebung nach spätestens 1 Monat zu unterlassen (Gewalt im Verständnis von Notwehr wäre ausgenommen) . Also Vorkommnisse wie vor ein paar Tagen in Solingen wo sich 150 Libanesen und Syrer auf offener Strasse eine Massenschlacht geliefert haben und den eingreifenden Polizisten Todesdrohungen und offene Gewalt entgegengebracht haben wären solche Kandidaten. Ebenso die 30 Türken in Heilbronn welche eine Fahrerin und den Beifahrer verprügelt haben weil ein kleines Kind unbeaufsichtigt zwischen parkenden Autos mit einem kleinen Dreirad auf die Straße fuhr und vom Auto erwischt wurde.
    Also Freunde!! Ich denke die Botschaft ist klar oder?? Wallendes Blut und notorische Gewaltmachos gehören sehr bald da unerwünscht der Vergangenheit an.
    WAS DIESES LAND BRAUCHT, SIND MENSCHEN MIT HIRN, HERZ, WILLEN UND POSITIVER KAMPFBEREITSCHAFT SICH FÜR DIE GESAMTGESELLSCHAFT EIN ZU SETZEN UND NICHT NUR FÜR DIE EIGENE ETHNIIE!!
    Ich bin absolut sicher das bei solch einer Botschaft viel mehr Alteingesessene bereit sind sich solchen Menschen zu öffenen, da es mit anderen Nationalitäten ja auch klappt.
    Nur der TGD stellt sich wieder öffentlich fordernd hin, anstatt die Klappe zu halten sich in das Programm der sozialen Stadt ein zu fügen und dementsprechende staatlich geförderte Projekte eigenverantwortlich zu entwickeln und in einem Stadtteilarbeitskreis zu besprechen und entsprechend der Projektqualität zu genehmigen oder eben auch mal fallen zu lassen. Also Freunde packt es an anstatt Maulaffen feil zu halten!!

    • Markus Hill sagt:

      In vielen Leserbriefen wird von oft von der persönlichen, emotionalen Betroffenheit von türkischen Migranten geschrieben (Ehegattennachzug, Diskriminierung, „das-unberechtigt-in-einen-Topf-geworfen-sein“). Bei mir entsteht der Eindruck dass hier immer Empathie von deutscher Seite eingefordert wird. Oft auch zurecht, als Deutscher geht man halt nicht so oft in den Mokassins eines türkischen Migranten. Was Sie oben schreiben ist hart. Ich glaube, aber dass Sie das Gefühl (nicht Ratio, nicht Gerechtigkeit, nicht Abwägung) im Lande recht gut beschreiben, hart ausgedrück: „Türkische Eltern, türkische Verbände – mit Jammern ist jetzt Schluss, kommt endlich in die Pötte!“. ich weiss nicht, ob sich da so viele türkische Migranten einmal mit der Gefühlslage der Deutschen beschäftigt hat. Immerhin geht es auch um deren liebenswertes Heimatland.
      Es gibt keine bundesdeutsche Verschwörung gegen türkische Migranten. Gefordert ist lediglich mehr Eigeninitiative, kein ständiges Fordern von Geldern. So weit ich weiss, ist migazin.de auch eine private Initiative von engagierten Türken / Deutsch-Türken. Auf solche Zeichen wartet man seit langem. Das schafft Respekt, Interesse und Achtung. Genauso wie erfolreiche, selbstbewusste türkische Mädchen / Frauen!!! (Und keiner verbietet denen hier, miteinander türkisch zu sprechen.:-)