Studie

Türken in Deutschland werden durch deutsche Fernsehsender kaum erreicht

Im Rahmen des EU-Projekts „European Media And Cultural Studies (EMCS)" finden an der Fachhochschule und Universität Potsdam Workshopreihen zum Thema „Mediale Darstellung von Türken in Deutschland" statt. Die Assoc. Professorin Dr. Süheyla Schröder von der Bahcesehir Universität Istanbul, derzeit Gastdozentin an der Universität Potsdam, und Umut Karakas, Geschäftsführerin des Berliner Marktforschungsinstitut Data 4U, gehören zu den teilnehmenden Experten.

Mittwoch, 10.06.2009, 7:29 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

„Fernsehen spielt eine entscheidende Rolle im Leben der Türken in Deutschland, ist Brücke zur Heimat“, erläutert Umut Karakas 1 die Ergebnisse ihrer Untersuchungen, „die fast 3 Millionen Türken in Deutschland schauen zumeist türkischsprachige Fernsehprogramme, die sie über Satellit oder Breitbandkabel empfangen.“ Messungen der Data 4U zeigen, dass der Marktanteil der türkischen Programme bei über 75% liegt. In den Top 10 der beliebtesten TV-Sender sind neben türkischen Programmen nur die Privatsender Super RTL (Platz 7), RTL (Platz 9) und Pro7 (Platz 10) zu finden, ARD und ZDF fehlen.

Die Darstellung von fremden Kulturen in Fernsehberichten hat einen entschiedenen Einfluss auf die Integration. Prof. Dr. Süheyla Schröder 2 berichtet: „Populäre Medien tendieren dazu Vorurteile und stereotypische Bilder zu nutzen um Andere in kulturellen Kontexten darzustellen.“ Die Auswertung der Berichterstattung zeigt, Deutsche kommen in der Türkei kaum besser weg, als Türken bei uns.

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Die Beachtung kultureller Unterschiede ist wichtig, um türkische Zielgruppen zu erreichen. Umut Karakas erklärt: „Emotionen sind wichtig. Vor allem Soaps und Liebensgeschichten werden gesehen. Die Sender sind bunt und bieten Entertainment pur. Die deutschen Programme dagegen sind kühl und emotionslos, wirken sachlich und distanziert.“ Einen weiterer Defizitpunkt: Nach aktuellen Untersuchungen besitzen fast 50% der Bevölkerung in Deutschland einen Migrationshintergrund, in den Medien sind es aber lediglich 5% der Journalisten.

„Es ist ein sehr wichtiges Thema im deutschen und türkischen, aber auch im europäischen, Kontext. Eine gemeinsame interdisziplinäre und multikulturelle Perspektive wird benötigt“, erklärt Prof. Dr. Süheyla Schröder, „gemeinsam mit den deutschen Universitäten wird die Bahcesehir Universität einen Ansatz finden, der den verschiedenen Kulturen helfen soll im Dialog zu bleiben, statt sich gegenseitig zu diskriminieren.“ Um die akademische Zusammenarbeit auszubauen wird die Istanbuler Bahcesehir Universität ein Büro in Berlin eröffnen.

  1. Umut Karakas ist Markt- und Meinungsforscherin spezialisiert auf ethnische Zielgruppen. Sie ist geschäftsführende Gesellschafterin der DATA 4U – Gesellschaft für Kommunikationsforschung mbH. Seit fast 20 Jahren erforscht das Institut die Türken in Deutschland aber auch andere Migrationsgruppen wie Polen, Russen oder die Balkan-Staaten. Mehr Informationen unter www.data4u-online.de
  2. Assoc. Prof. Dr. Süheyla Schröder von der Bahcesehir Universität Istanbul/Türkei lehrt als Gast-Professorin an der Universität Potsdam. Sie ist Koordinatorin des EU-Projekts „EMCS“ in Potsdam. Ihr Fachgebiet türkische Medien und kulturelle Identität. Mehr Informationen unter http://emcs.bahcesehir.edu.tr
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  1. Hans Schneter sagt:

    *ARD und ZDF fehlen*

    Bildung wird von der großen Masser der Türken abgelehnt, weil es nicht *cool* ist, zu lernen. Ebenso wie Fahrrad-Fahren, Sportarten jeglicher Art ausser Kampfsport und Fussball (=>Männersportarten), kulturelles Interesse jenseits des Islam, Bildungs-Reisen und vieles mehr. Es sind andere Dinge die in dieser Kultur geschätzt werden, und diese findet man eben eher im türkischen als im deutschen Fernsehen. Schon bei deutschen ist es nicht hoch angesehen, gut in der Schule zu sein, man wird schnell als Streber abgestempelt, ganz anders bei Vietnamesen oder Indern. Bei Türken jedoch ist Strebsamkeit eine Schwäche.

    • ibo sagt:

      Schauen Sie mal alle Gymnasien in Berlin an, wenn Sie nicht mind. 2-3 Türken in jeder Klasse finden, wäre ich überrascht. (Berlin als Beispiel, da hier 300.000 Türken leben)

      Das gleiche gilt für die Unis.

      Witzig finde ich immer, dass jedesmal die Religion ins Spiel gebracht wird von Deutschen, wenn mit Türken diskutiert wird. Leider könnte Ihr nicht differenzieren. Was wollen Sie über den Islam sprechen oder über Türken?

      Ihr habt alle leider die 1.Generation noch im Kopf, bei der die Integration total von Deutschland vergessen würde.
      Ich kenne viele Geschichten von meinen Großeltern, da würden Ihnen alle Haare abfallen, was die alles ertragen mussten.

      Leider ist heute eine Politik entstanden, die viele Migranten vergrault.
      Die Zukunft hier sieht sehr düster aus. Die Bevölkerung wird älter, die jüngeren ziehen alle auch noch weg. Oh man, wenn das mal gut geht.

  2. Boli sagt:

    @ibo
    Steigt endlich von eurem hohen Ross runter und akzeptiert, dass Türken nun mal Ihre Kultur niemals vergessen.

    Genau dieses ultranationalistische Geschwafel von einigen Türken ist es was dann auf alle Türken negativ zurückfällt und bewirkt das ihr so unheimlich beliebt seid bei den Europäern. Du wärst so ein Kandidat dem ich ohne mit der Wimper zu zucken das Heimreiseticket in die Hand drücken würde. Wenn Du nach dem Motto lebst „Türke vergiss nie wer Du bist“ bzw. „einmal Türke immer Türke“, kein Problem, aber dann geh bitte in die Türkei zurück. Dieses Testosteron durchtränkte Machogehabe brauchen wir hier nicht. Es gibt auch genügend sympatische Türken mit denen man vernünftig reden kann. Im übrigen habe ich von einem griechischen Pfarrer heute erst erzählt bekommen das er vor einem Jahr unter langem hin und her eine Türkin die unbedingt griechisch-orthodox werden wollte getauft hat. Er hatte sie eindringlich gefragt ob sie denn keine Probleme mit ihrem Mann bekommen würde. Ihr Wunsch war jedoch so stark das er sie ein ganzes Jahr unterwiesen und dann getauft hat. Die Trennung von ihrem muslimischen Mann war aufgrund seiner Intoleranz letztendlich unvermeidbar. Ich weiß nur das sie jetzt mit einem Äthiopier verheiratet und glücklich ist.

    […]
    Und richtig all die oben aufgezeigten Privatsender sind der Gipfel der Volksverdummung. ARD, ZDF, arte (deutsch-französischer Gemeinschaftssender), 3Sat, BRalpha das sind Sender wo man viele wissenschaftliche und interessante Themen und Dokumentationen sehen und dabei was lernen kann.
    Würde JEDEM Bevölkerungsteil gut tun!!

    • ibo sagt:

      Mich hier gleich mit dem Türkentum zu konfrontieren und als ultranationalistisch zu bezeichnen zeigt einfach, dass viele es einfach nicht begreifen, dass man integriert sein kann ohne, ich sag mal, „assimiliert“ zu sein.

      Die Pflege der eigenen Kultur bedeutet kein Deinteresse an der dt. Kultur.
      Man hat nunmal seine Vorlieben und das dt. Fernsehen bietet nichts.
      Wieso laufen denn hier sonst soviele US-Serien, unsinnige Doku-Soaps…nicht mal die eigene dt. Jugend schaut ARD oder ZDF usw.. Alle Umfragen bestätigen dies.

      Sie führen auch noch ARTE an, so ein Schrottsender, hervorragend Propaganda, könnte direkt von Merkel und Sarkozy sein.

      Ich als Türke in Deutschland muss schon genug ertragen, dieses permanente schlecht machen blabla…kaum ein Tag ohne negative Berichterstattung, die teils völlig aus der Luft gegriffen ist.

      Ein Land, welches nicht mal eine Terrororganisation wie die PKK anerkennt (auf dem Papier ja), diese sogar Arbeiterpartei nennt und das auch in z.B. den Nachrichten, braucht nicht viel Applaus zu erwarten.
      Das gilt nicht nur für dieses Thema, im allg. ist die heutige Form von Fernsehen einfach nur gesteuerte Meinungsmache. Ich habe Premiere und da laufen auch interessante Dokus ohne gesteuerte Meinungsmache, ich kann selbst mein Programm auswählen. Sollten Sie auch mal probieren.

      Ich lese lieber ein Buch, als ARD oder ZDF zu gucken, es sei denn es läuft Fussball :-).

      Auf Ihren Religionsexkurs gehe ich erst gar nicht ein, die Religion ist jedem selbst überlassen, da kann die von Ihnen erwähnte Türkin auch Buddhistin werden. Wenn juckts. Wenn Ihr Mann damit ein Problem hat, scheiden lassen und fertig. Was Sie ja auch gemacht hat.

      • Kosmopolit sagt:

        @ IBO, Sie heben sich von der Masse ab, leider fehlt Ihnen der Blick für die Realität.
        Ich war 40 Jahre in einem internationen Konzern, mit fast allen Nationalitäten, beschäftigt.
        Hier habe ich auch liebenswerte Türken kennen gelernt, ohne Kopftuch und mit viel Bildung.
        Wenn ich jetzt in unserem kleinen Ort rum schaue, erschrecke ich bei dem Anblick vieler
        islamischer Frauen, in Kleidersäcke gehüllt, mit Kopftuch und großer Kinderschar 3 Mtr. hinter dem Pacha. Meine Nachbarin war Lehrerin. Sie hat zu diesem Thema auch eine Ansicht und hat gesehen, dass sich viele Muslime, die schon lange hier leben, total gewandelt haben. Zur Info :
        http://www.migazin.de/2009/06/11/der-erste-integrations-indikatorenbericht/#comment-1555
        ( aber nicht beleidigt sein , zum Trost; auch ich kann nicht alle meine Landsleute hier ab).
        Vergessen Sie eines aber nicht, die Türkei ist ein lebendes Pulverfass aufgrund vieler
        unterdrückter Probleme, die vieles auch nach Deutschland exportiert hat.
        Ich würde keinen zur Assimilierung zwingen, aber zu einer respektvollen Integration, da hier von der Mehrheitsgesellschaft einen Menge Vorteile geboten werden, bezüglich vieler Dienstleistungen, die ohne lange zu fragen von allen Migranten wie selbstverständlich
        in Anspruch genommen werden.

        • ibo sagt:

          Gerade war ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs (Bus & U-bahn) und was sehe ich?

          Kinder im Alter von 13-16 Jahren, die sich gegenseitig als Jude oder Kartoffel beschimpfen, oder sich erzählen, welcher Vater mehr Geld hat, Autos blabla. Es waren Asiaten, Türken oder Araber und auch Deutsche.

          Worauf ich hinaus will, ist einfach die Berichterstattung in Deutschland.
          Durch das permanente Schlecht machen, oder alle Probleme auf die Migranten abschieben, entsteht leider so etwas. Die Eltern sehen das, sprechen darüber, Kinder kriegen das mit und reagieren mit Wut, Beleidigungen und Gewalt, da die dies nicht richtig einordnen können oder die Eltern einiges versäumen!

          Durch die Ansicht Migranten seien Menschen zweiter Klasse (der Vorwurf gilt nicht Ihnen, sondern den Medien), werden diese Kinder unbewusst auf diese Reaktionen getrimmt.
          So baut Deutschland diese Kinder zu Zeitbomben auf, die sich Ihr Leben lang so verhalten werden.

          Die Probleme, die Sie beschreiben, haben nichts mit Deutschland zu tun. Die Politik in diesen Ländern –> wer Macht hat, will mehr Macht <– nutzt die Religion (unter falscher Interpretation) als Mittel der Unterdrückung. In der Türkei wird so etwas niemals möglich sein.
          Die Türkei ist das einzige Land, wo Politik, getrennt vom Islam, betrieben wird. (im Notfall geschützt vom Militär)
          Noch funktioniert es nicht reibungslos; leider haben wir in der Türkei viel agressivere Medien, wo jeder Furz als größter Skandel in den Nachrichten gebracht wird. Und eine Opposition, die nicht durch Politik versucht an die Macht zu kommen, sondern durch Behauptungen und Diffamierungen.

          Die Deutschen sind in der Hinsicht klüger. Auch Deutschland hat Probleme, nur wird nicht jeder Furz in den Nachrichten gebracht und wenn dann wird in Richtung Migrant „gefurzt“. (ich beziehe mich wieder auf die Medien, bitte nicht persönlich nehmen)

          Oder wie erklären Sie sich den EU-Wahlkampf der CDU/CSU mit dem Thema „Beitritt Türkei“.
          Die aktuellen gewählten Politiker oder die nächste und übernächste Generation wird NICHT über den Betritt zu entscheiden haben. Das wird noch mind. 10-20 Jahre dauern, bis es soweit ist.
          So werden über den Rücken der Türken stimmen gesammelt.

      • G.Keldermann sagt:

        @ ibo

        Wenn Sie sagen , Sie haben in Deutschland Ihr Abi gemacht, und muß dann von Ihnen lesen

        Zitat

        Sie führen auch noch ARTE an, so ein Schrottsender, hervorragend Propaganda, könnte direkt von Merkel und Sarkozy sein.

        Zitat Ende

        dann muß ich an Ihrer Aussage zum Abi sehr zweifeln.

        ARTE ist mit ABSTAND der kukturell wertvollste Fernsehsender in Deutschland (und Frankreich).

        Leider mit einer sehr geringen Zuschauerquote.

        Und allein schon DAS ist in unserer heutigen Zeit ein Garant für Qualität.

        • elimu sagt:

          ja stimmt.. wie Sie schon sagen „Mit sehr geringen Zuschauerquoten“…

          Wenn das Deutsche Volk schon bei solchen Sendern abschreckt…. was soll noch ein Türke dazu sagen. :)

          Ich schaue gern ARD und ZDF.. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich mein Abi vollendet habe.
          Natürlich interessiert es mich was in Deutschland passiert.
          Dem Bericht gebe ich aber auch recht!
          In letzter Zeit finde ich die Sendungen und Berichterstattungen (ARD/ZDF) viel zu einseitig. Ich kann mich nicht mehr drin wiederspiegeln! Sobald es um Türkei /EU/ Islam geht, drehe ich durch. Diese Sendungen kann man doch gar nicht gucken???

          Wer representiert uns schon dort? Eine feministisch veranlagte, voll assimilierte Alte Dame, die gebrochen Deutsch spricht, aber guten Kontakt zu Frau Böhmer und Co. hat, oder doch die eine gute Schülerin aus dem Jahrgang 12, die aber einen Kopftuch trägt und nunmal andere Ansichten hat, als ich??!!!

          Ich finde schon inzwischen, dass die ersten Sender (ARD, ZDF) dort schon viel versäumen und viel Zuschauer verlieren.
          Na ja ab und zu gucke ich dann vielleicht Cosmo TV (WDR), weil es vielleicht ansatzweise VERSUCHT einiges detaillierter zu berichten.

          Zum türkischen Fernsehen kann ich leider nicht viel sagen, da ich wegen der (dauer-)Werbesendungen (die zu lange dauern) meistens direkt abschalte. Aber Emotionen gibt es im türkischen Fernsehen und das nicht zu wenig! Was mich allerdings auch stört…

          Vielleicht hilft mir ja die CNN weiter :)

          • G.Keldermann sagt:

            @ elimu

            Nach allem , was ich in Ihrem Beitrag lese, stört Sie grundsätzlich ALLES, was sich kritisch mit
            der Türkei,Islam,oder Migration beschäftigt.
            Selbst COSMO TV, der nun wirklich MINDESTENS Ihre Zustimmung finden sollte.

            Aber hier sind wir beim Kernproblem (bedaure mich wiederholen zu müssen):

            Kritik wird nicht ertragen, Kritik an der großen, stolzen Türkei und deren „Ehre/Blut/Boden“,
            am „wahren“ Glauben Islam und den Moschee/Islam-Verbänden (die versuchen, möglichst viele hier Lebende unter ihre Fittiche zu bekommen, um sie später als „Demonstrationsmasse“ benutzen zu können), oder DEN Migranten (oder Menschen mit Migrationshintergrund/blödes Wort),
            die sich nun absolut nicht integrieren wollen.

            Die Berichterstattung ist Ihnen zu „einseitig“ ?

            Was sehen Sie in der Tagesschau. Mord,Totschlag,Katastrophen,Skandale…..
            …. aus Deutschland, Italien,der Türkei…………
            Bei BUNTEN BLUMEN schaltet der Zuschauer weg.

            Und wenn wieder mal ein junger Mann seine Schwester abgestochen hat, weil sie „die Ehre
            der Familie beschmutzt hat“, dann möchte ich, das das gezeigt wird. Deutlich.
            Dieses (und viele andere Themen) dürfen nicht totgeschwiegen werden.

            Was fehlt, ist die Fähigkeit/der Wille, Kritik zu ertragen.
            Was folgt, sind die üblichen Abwehr-Schlagwort wie

            GENERALVERDACHT
            DISKRIMINIERUNG
            VORURTEILE
            HASS
            HETZE

            Unsinn.

            • elimu sagt:

              Ich glaube Sie haben da etwas falsch verstanden.
              Mir ging es eigentlich nur darum, dass wir, die 3. Generation immer nur als Kriminelle, Bildungsferne und anti-soziale Schicht dargestellt werden! Ich kann die Deutsche Sprache, ich bin Deutsche und ich habe einen Türken aus der Türkei geheiratet! Wir leben hier, also passen wir uns auch an! aber sagen Sie mir mal? Wo in welcher Sendung denn so etwas MAL in Erscheinung tritt? Wo sieht man uns „normale Menschen mit Migrationshintergrund“??
              In keiner besch…nen Sendung. Und warum? Weil das langweilig ist… Ehrenmord klingt halt verlockender. Passiert ja auch jeden Tag und ist ja auch gang und gebe bei unseren barbarischen Sitten, nicht wahr? Was denken Sie sich überhaupt dabei? Niemand schützt hier die Türkei! Es geht um das alleinige LEBEN in Deutschland! Wir, also Sie und Ich müssen uns verständigen! Das heißt doch INTEGRATION? Ich spreche doch Deutsch, aber trotzdem verstehen Sie mich nicht und interpretieren ganz andere Ansichten in meine Aussagen hinen, oder sagen wir mal, so wie Sie es sich „ausgemalt“ haben.

              Hier im Bericht ging es ja nur drum, welcher Sender, welche Zuschauergruppe anspricht oder nicht. Und ich habe mich NUR dazu geäußert, was ich gucke und weniger gucke. Was war falsch dran?

              Verstehe ich einfach nicht. Ich habe weder von Blut/Rache/Ehre oder sonst etwas gesprochen. Genau solche Menschen wie Sie, die alle unter Verdacht stellen Ehrenmorde zu begehen oder sonst irgendwelche Kranken Angelegenheiten, zerstören einfach die Beziehungen zwischen Deutschen und Deutschen m. MHG , Türken, Bosniern, Russen etc.

              Einfach nur Schade, obwohl ich mir schon vorstellen kann mit JEDEM in Deutschland auf einen gleichen Nenner zu kommen. Wenn nicht über Politik, dann übers Essen :P . Menschen sind nunmal vielseitig und man muss auch mal gucken, wo und wie die Stärken einer Person sind. Türken sind halt manchmal großkotzig und stolz! Ja und? Franzosen sind es auch. Einzig und allein das Thema Nationalstolz fehlt bei den Deutschen. Und das können beide seiten nicht verstehen…. Deutsche haben Sch..ss als Nazi bezeichnet zu werden und der Türke hat Sch..sss von seiner Umgebung (Familie) diskriminiert zu werden. Denn kein Mensch vergisst oder will nich wissen, wo die Wurzeln stammen.

              Der Identitätsprozess läuft halt anders ab als bei Deutschen Kindern und Jugendlichen.

              • G.Keldermann sagt:

                @ emilu
                Entschuldigung, aber IHRE Reaktion auf meinen Beitrag bestätigt ihn geradezu.

                Es kommt der übliche erwähnte Salmon von Vorturteile,Generalverdacht……

                Ich habe Ihnen doch versucht zu erklären, WIE Medien funktionieren.
                Quote bringt der (Ehren)-Mord,Katastrophen,Skandale……

                Aber zu Ihrem Satz

                „Der Identitätsprozess läuft halt anders ab als bei Deutschen Kindern und Jugendlichen. “

                könnten Sie mich gerne weiter aufklären,WAS und WARUM das so anders läuft.
                Da ALLE Kinder doch HIER geboren sind, müßte das doch eigentlich GLEICH ablaufen ?
                Oder leben diese Kinder in einer anderen „Welt“?

                • elimu sagt:

                  Ist in Ordnung Herr Keldermann.. wir können uns wieder abregen.

                  Wir sind ja für eine kompetente Diskussion erschienen. :)

                  Zitat: könnten Sie mich gerne weiter aufklären,WAS und WARUM das so anders läuft.
                  Da ALLE Kinder doch HIER geboren sind, müßte das doch eigentlich GLEICH ablaufen ?
                  Oder leben diese Kinder in einer anderen “Welt”?

                  Eben.. Alle Kinder sind HIER geboren, trotzdem gibt es in Schule und Umgebung immer noch Vorurteile bzw. Andeutungen Nicht-Deutsch zu sein. Das fängt ja schon beim Namen an.
                  Nach sechzig Jahren gelingt es den meisten immer noch nicht, den Nachnamen des Nachbarn richtig auszusprechen! Viele wollen das auch nicht! Weil es „sympatischer“ ist französiche und englische Wörter nachzuahmen.

                  Ach Herr Keldermann. Ich brauche Ihnen nichts zu erklären. Sie werden es eh nicht verstehen wollen. Warum soll ich mir die Mühe machen? Es tun ja viele andere hier. Z.B. der IBO, aber der ist natürlich auch vieeelll zu radikal für Sie… Wissen Sie, viele wie ich haben schon aufgegeben und kapitulieren derzeit, in dem Sie nach dem Studium in Deutschland, wieder an Ihre Wurzeln zürückkehren. Wo sie viel besser für Ihre Arbeiten belohnt werden und nicht wegen iherer Namen und ihrem Aussehen beurteilt werden.

                  Da ist man noch höchstens DEUTSCHLÄNDER, aber das nimmt man auch gern in Kauf.
                  Da fährt man am besten nach Antalya, wo die ganzen Rentner aus Deutschland sitzen und ihre Deutschen Bäcker haben. Und das mit dem Türkisch-Sprechen auch nich so toll finden, lieber an den Strand gehen und das nicht so eng sehen mit der INTEGRATION.

                  • G.Keldermann sagt:

                    @ elimu
                    Und schon wieder kommen die „Vorurteile“…..

                    Wissen Sie, wie teilweise Kinder aus muslimischen Elternhäusern mit deutschen
                    Kindern „umspringen“, wenn sie „genügend vertreten“ sind?

                    Die Beispiele erspare ich Ihnen.

                    Machen Sie im ernst deutsche Kinder (oder auch Erwachsene) dafür verantwortlich, das sie
                    mit dem Aussprechen türkischer Namen Probleme haben. Deutsch, Englisch,Französisch
                    sind sich eben ähnlich und daher einfacher. Mit chinesischen Namen gibts die gleichen
                    Probleme.

                    Für Türken, in der Türkei sicher das gleiche Problem,oder?

                    Übrigens…..

                    …. die deutschen Rentner leben in Alanya. Und der „Deutsche Bäcker“ Dietz backt jetzt in Side, und hat Filialen in Alanya und Antalya.

                    Das diese Rentner nur wenig Anstalten machen, zumindest rudimentäre , türkische Sprachkenntnisse
                    zu erwerben, finde auch ich bedauerlich.

                    Aber diese Menschen sind dort auch nicht mit Kindern hingezogen, die zur Schule müssen, und später
                    in den Arbeitsprozess, und üben dort zu 99% auch keine berufliche Tätigkeit aus. Die verleben
                    einfach dort ihre Rente, und bringen Devisen und Kaufkraft ins Land.

                    Erkennen Sie den Unterschied ?

                    • elimu sagt:

                      Schön. Und was verlangen Sie jetzt von den Menschen, die nach Ihren Andeutungen eine „Last“ für die Deutsche Gesellschaft darstellen? Sagen Sie es mir und wir sind der Integration vielleicht schon etwas näher gekommen.

                      Was soll sich Ihrer Meinung nach ändern? Wie sollen sich Türken, Deutsche m. Mgh und andere „Ausländer“ verhalten? Deutsche Sprache lernen haben wir ja schon. „Sich anpassen“, da müssen Sie mir natürlich sagen, was Sie sich darunter vorstellen. Erzählen Sie ruhig. Vielleicht sind Sie dann der nächste Integrationsbeauftragte (Gott bewahre, aber wer weiß :) )

  3. Daniel Lee sagt:

    Emotionen sind wichtig, so steht es oben im Bericht. Das scheint aber nicht nur auf die türkische Kultur zuzutreffen, sondern auch auf die deutschen, wenn ich mir ansehe, wie „leidenschaftlich“ diese Diskussion hier geführt wird. Warum werden die meisten Diskussionen hier so emotional geführt? ;-)

    In meinen Augen enthält der Artikel oben einige richtige Punkte und einige Punkte, die wir Leser durchaus etwas kritischer lesen sollten.

    Beispielsweise der Satz: „Die deutschen Programme dagegen sind kühl und emotionslos, wirken sachlich und distanziert.“ ist in dieser Pauschalität nicht ganz richtig. Auch RTL, Super RTL und Pro7 sind deutsche Programme. Diese werden aber von türkischen Haushalten offenbar gerne gesehen. Damit ist der oben zitierte Satz sachlich nicht richtig, wie allein aus dem Artikel selbst schon ersichtlich wird. Finde ich.

    Deswegen eine grundsätzliche Ablehnung des deutschen Fernsehens durch türkische Haushalte und damit eine Ablehnung der deutschen Kultur anzunehmen ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt.

    Dass Menschen sich nach Unterhaltung sehnen, ist in allen Kulturen und Gesellschaften so. RTL und Pro7 sind sicherlich keine Sender für türkischstämmige Haushalte, sondern zielen selbstverständlich vor allem auf zahlreiche deutsche Haushalte ab. Da unterscheiden sich in meinen Augen Deutsche und Türken (oder Koreaner) in keinster Weise.
    Stichwort Presse: Die meistgelesene deutsche Tageszeitung ist nach wie vor die BILD-Zeitung, noch lange vor FAZ oder SZ. Was sagt uns das über „die Deutschen“? Solange man da nicht differenziert rangeht, eben gar nichts.

    Wünschenswert wäre es natürlich, wenn alle Menschen mehr wissenschaftliche Dokumentationen und Magazine sehen würden. Aber dazu kann man ja niemanden zwingen.

    „Vor allem Soaps und Liebensgeschichten werden gesehen.“
    Dieser Satz impliziert, dass türkische Sender nicht nur Soaps und Liebesgeschichten zeigen, sondern natürlich auch Nachrichten, Reportagen, Diskussionssendungen, etc. Das wird in dem Artikel nur nicht erwähnt. Dadurch entsteht leider schnell der Eindruck, „Türken“ würden nur Soaps sehen.

    Was auch nicht differenziert wird: Wie unterscheidet sich das Sehverhalten von Akademikern/Nicht-Akademikern, Arbeitslosen/Beschäftigten, Männern/Frauen, etc. Die türkischstämmigen Migranten sind meiner Erfahrung nach genauso vielschichtig wie Deutsche.

    Das mit dem „Defizitpunkt“: Der Autor des Artikels benutzt das Wort und sagt damit indirekt aus, dass es ein Defizit sei, dass deutsche Programme kühl und emotionslos seien.
    1. Wie oben ausgeführt, ist das mit den kühlen und emotionslosen Programmen eine pauschale Aussage, die in dieser Form nicht stimmt.
    2. „Kühl“ und „emotionslos“ sind Beschreibungen, die auch nicht näher definiert sind. Eine Sendung wie „Quarks & Co.“ (WDR) ist sachlich, aber für mein Empfinden alles andere emotionslos oder kühl. Für andere mag die Sendung aber trotzdem langweilig sein, weil sie sich für wissenschaftliche Themen nicht interessieren.
    3. Dokumentationen und Reportagen sollten in meinen Augen sachlich und distanziert sein. In diesem Fall kann ich nicht von einem Defizit sprechen.

    Zum Schluss meine Meinung zur Tatsache, dass die meisten türkischstämmigen Haushalte türkisches Fernsehen einschalten: Was jemand in seinem Privatleben macht, soll und muss privat bleiben, solange es nicht illegal ist. Wenn die Person türkisches Fernsehen will, ist mir das recht und hat mich nicht zu interessieren.

    Wo wir einen Konsens finden müssen, ist das öffentliche Leben. Meine Eltern stammen aus Korea. Andere haben ihre Wurzeln vielleicht in der Türkei, in Indien, in Ghana, in Vietnam, in Kolumbien, in Holland oder was weiß ich wo. Nicht zu sprechen von den vielen Deutschen. ;-)
    Im öffentlichen Raum können wir nur dann harmonisch zusammenleben, wenn wir
    a) uns gegenseitig respektieren und
    b) uns auf eine gemeinsame Basis einigen.
    Da wir hier in Deutschland leben, ist es nur logisch, dass die deutsche Sprache und deutsche Alltagskultur die gemeinsame Basis ist. Das hat an der Uni meist recht wunderbar funktioniert. Warum sollte das nicht auch außerhalb der Uni funktionieren?

  4. Anne sagt:

    Hier schreiben halt auch viele, die kein türkisch verstehen und möglicherweise noch nie türkische Sender genutzt haben.
    Mir ist bei vielen türkischen Sendern aufgefallen, dass die Nachrichten eher länger sind als bei den vergleichbaren deutschen Formaten (TRT-ARD, z.B.). Neben einer großen Zahl von Formaten, die genau wie bei den deutschen Sendern von amerikanischen Anstalten kopiert werden (DSDS z.B.), wurden in den letzten Jahren meiner Meinung nach mehr türkische Eigenproduktionen gezeigt – auf allen Kanälen. Etliches davon gefiel mir erheblich besser als das deutsche Programm.

    Freunde von mir haben zu Hause die deutschen Sender für die Kinder gesperrt – weil sie auch die Nachmittagsprogramme nicht für kindergeeignet halten.

  5. Esma sagt:

    Wir Türken in Europa haben unsere eigenen TV-Programme ^^
    Türkische Sender sind eben viel interessanter dann macht es doch besser wenn ihr es könnt ;)

  6. Luca Martin sagt:

    da haben ja einige mächtige Probleme mit den Türken, die nicht die Sender anschauen, die man gefälligst anzuschauen hat. Kommt denn demnächst die Vorschrift für „nicht integrierbare“ Türken, ARD und ZDF zu glotzen?
    Was für einen Hintergrund kann eine Kritik denn sonst haben, wenn man nur a) Richtung Heimat deutet und b) ihnen partizipieren von sozialen und wirtschaftlichen Errungenschaften unterstellt? Was soll dieser Blödsinn mit partizipieren, und sozialen Errungenschaften? Klar, der Schuldige ist ausgemacht, immer nur feste drauf, bis es blutet. Vielleicht lässt man erst davon ab.

  7. Arzu sagt:

    Es ist wahrscheinlich ein Thema, worüber jeder etwas zu sagen hat. Leider konnte ich es mir auch nicht verkneifen, meine Enttäuschung und meine Wut niederzuschreiben.
    Die Türken haben sich zu integrieren!Ja schön aber was ist Integration?Wann fängt sie an und wann hört sie auf, oder hört sie überhaupt auf?!
    Ich selber bin Türkin. Bin auf eine Schule mit 1000 Schülern gegangen, wo nur 3 Migrationskindern waren. Hatte fast nur deutsche Freunde. Während meines Studiums und sogar jetzt bei meinem Kollegium sind ausschließlich Deutsche.
    Ich bin der deutschen Sprache so mächtig, dass ich sie als Lehrerin meinen Schülern beibringe.Ich fühle wie eine Deutsche und denke wie eine.
    Bin ich integriert?Klar, ich funktioniere doch in der Gesellschaft.Falle niemandem zu Last und mache keine Probleme.
    Das ist die Definition von Integration!
    Da kann man jedoch sagen, was man möchte. Ich bin mehr Türkin als Deutsche.Das können leider viele Menschen nicht verstehen.
    Dass es mich glücklich macht türkische Musik zu hören, dass es mich belebt türkisches Fernsehen zu gucken, dass ich mich angekommen fühle, wenn ich türkisch reden kann.
    Es ist die Vielseitigkeit der Personen, die in Deutschland nun die 3. oder 4. Generation formen. Auch wenn sie dazugehören wollen und alles tun……… werden sie niemals akzeptiert, sondern nur geduldet werden.
    Wir brauchen dies also gar nicht schönreden. Es ist eine Tatsache.

  8. H.Germann sagt:

    @Arzu

    Eine interessante Stellungnahme. Ich werde versuchen, Ihnen zu erklären, wo das „Problem“ für Sie und die „Mehrheitsgesellschaft“ liegt:

    …“dass ich mich angekommen fühle, wenn ich türkisch reden kann“…

    Merken Sie den Widerspruch ? Sie sehen sich selbst als in Deutschland integriert, sind in Deutschland geboren (?) , aber Sie KOMMEN AN, wenn Sie TÜRKISCH reden können….

    Was dann kommt, ist eigentlich die ERKLÄRUNG dafür, was falsch läuft:

    „Es ist die Vielseitigkeit der Personen, die in Deutschland nun die 3. oder 4. Generation formen. Auch wenn sie dazugehören wollen und alles tun……… werden sie niemals akzeptiert, sondern nur geduldet werden.“