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Studie zeigt Diskriminierung von Muslimen in der EU

Viele Muslime fühlen sich in der Europäischen Union diskriminiert, zeigen Benachteiligungen aber nur selten an. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag in Madrid veröffentlichte Studie der in Wien ansässigen Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA).

Samstag, 30.05.2009, 7:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 15.07.2012, 9:51 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Jeder dritte der Befragten fühlte sich in den letzten zwölf Monaten diskriminiert. Am häufigsten passiere Benachteiligung in der Arbeitswelt. Mehr als jeder zehnte Muslim in der EU berichtet ferner, Opfer einer rassistisch motivierten Straftat geworden zu sein, heißt es in der Studie der Grundrechteagentur. Nur wenige der Opfer meldeten aber die Diskriminierungen oder Übergriffe der Polizei oder Hilfsorganisationen. Die meisten Befragten hätten angegeben, dass die verantwortlichen Stellen ohnehin nichts unternehmen würden. Auch seien Muslime nur unzureichend über ihre Rechte informiert. Nur 41 Prozent der Befragten wüssten, dass Diskriminierungen auf Grund ethnischer Herkunft gesetzlich verboten seien. Rund 80 Prozent der Befragten meinten keine Organisation zu kennen, bei der sie Rat suchen könnten. Die Grundrechteagentur führt deshalb an, dass die Diskriminierung von Muslimen viel höher sei als es die Daten bisher zeigten.

Laut Studie führen die Befragten Diskriminierungen in erster Linie auf ihre Hautfarbe und ethnische Zugehörigkeit zurück. Nur zehn Prozent der Befragten gaben an, die Diskriminierung beruhe allein auf ihrer Religion. Ein längerer Aufenthalt oder Geburt in einem EU-Land oder Staatsbürgerschaft eines EU-Landes reduziere hingegen Diskriminierungen.

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Die FRA fordert in dem Bericht, dass das Rechtssystem in der Praxis für alle Opfer von Rassismus zugänglich sein müsse. FRA-Direktor Morten Kjærum: „Das Rechtssystem muss für alle Opfer von Rassismus zugänglich sein – nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis“. Die Grundrechteagentur sieht zudem erheblichen Handlungsbedarf, um das Vertrauen von Muslimen in Polizei und andere staatliche Behörden zu stärken.

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  1. Johanna sagt:

    In der Türkei wurde gerade eine Studie über Diskriminierung durch Muslime dort durchgeführt:

    http://www.hurriyet.com.tr/english/domestic/11765449.asp?gid=243

    Europa ist toleranter;)

  2. Kathy sagt:

    Typisch Migazin, versucht mal wieder die Muslime gegen die Europäer zu hetzen, dabei sind sie selbst nicht besser. Genau wegen solchen total aus dem Zusammenhang gerissenes Artikel kann man die ganze Internetplattform nicht ernst nehmen.
    Man kann ja bei dem Link von „Johanna“ sehen, dass Mulime in der Türkei diskriminierender gegenüber Fremden sind als Europäer. Ich frage mich ob die Muslime nicht selbst in Europa die Einheimischen meiden, weil sie ihre diskriminierende Haltung aus ihrem Land importiert haben.

    Wahrscheinlich hat in den letzten Jahren keine Internetplattform mehr Migranten und Muslime gegen Europäer gehetzt, als diese hier. Macht nur weiter so! Der Sarrazin bedankt sich. Übrigens ist er mittlerweile schon bei über 1,2 Mio. verkaufte Bücher!

  3. meergans sagt:

    “ Vertrauen von Muslimen in Polizei und andere staatliche Behörden „, genau hier liegt ein schon lange toter Hund begraben. Das Vertrauen der Muslime in Staat, Behörden und Polizei ist in deren, der Muslime, Herkunftsländern traditionell völlig kaputt und nahezu restlos am Boden. Jeder Reisende (Touristen kann man da vergessen) weiss das. Der Mensch lernt langsam und unsere ausländischen Besucher lernen manchmal allzulangsam, daß es bei uns ein bißchen weniger staatl Korruption, Behördenwillkür und polizeiliche Brutalität gibt und viele Simpel halten das für eine typische Systemschwäche der Ungläubigen. Jedes Volk regelt seine Angelegenheiten eben auf seinem organisatorischen, technischen und intellektuellen Niveau. Inschallah!