DGB
Mehr Förderung von Zuwandererfamilien
Die aktuelle Integrationsstudie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zur Lage der Integration in Deutschland hat das Deutsche Gewerkschaftsbund dazu veranlasst, mehr Förderungen für Zuwandererfamilien auf die Tagesordnung zu bringen. In diesem Zusammenhang forderte DGB-Vize Ingrid Sehrbrock vom Bund ein Zwei-Milliarden-Euro-Paket zur Erschaffung von mehr als 40000 Stellen für Sozialarbeiter an Ganztagsschulen.
Mittwoch, 28.01.2009, 13:11 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 12.08.2010, 5:53 Uhr Lesedauer: 1 Minuten | Drucken
„Die Politik ist jetzt gefordert, ihre Angebote noch bezielter auszurichten“, sagte Sehrbrock in der Dienstagsausgabe der „Passauer Neuen Presse.“ Daher sollten Kindertagesstätte möglichst oft von Kindern aus Zuwandererfamilien besucht werden. Darüber hinaus sei es aber noch wichtig, dass die Kinder „dort und auch in der Schule von deutlich mehr Pädagogen mit Migrationshintergrund betreut werden“, da diese die Integration vorlebten und Brücken bauten.
Auch die frühere Ausländerbeauftragte Barbara John sprach sich am Dienstag im RBB-Inforadio zur jüngsten Integrationsstudie aus. Die Studie sei äußerst hilfreich betonte John und fuhr fort: „Man muss die Risikogruppen heraussuchen, und das beginnt nun einmal bei der Nationalität.“ Dabei bezog sich die heutige Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes auf den Grundtenor der Studie, demnach türkischstämmige Migranten weitaus am schlechtesten integriert seien.
Die Bilanz der Studie sei eine „peinliche“ und zugleich „schmerzliche Realität.“ Diese zu Worte zu bringen habe lediglich die Absicht, die momentan vorherschenden Zustände zu verbessern. Dabei dürfe aber keinesfalls angenommen werden, dass Zuwanderer aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien integrationsunwillig seien. „Sie können es nicht. Sie sind derart überfordert mit einer Welt, in die sie geworfen worden sind, auch wenn das 30, 15 oder 10 Jahre her ist“, erklärte sich John die schlechten Ergebnisse.
Laut „Ungenutzte Potenziale“ haben 30% der Türkischstämmigen keinen Schulabschluss und nur 14% das Abitur. Am besten integriert seien die deutschstämmigen Aussiedler aus Russland sowie den anderen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.
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