Türkische Presse Türkei

06.12.2012 – Gül, Putin, Patrioten, NATO, Syrien, Türkei, Galatasaray

Die Themen des Tages sind: Gül empfängt Mahmud; „Vierer-Mechanismus“ Vorschlag an Putin; Davutoğlu: „Patrioten zur Verteidigung beantragt“; UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kommt in die Türkei; Beitrag für den Schutz der Türkei; Abstimmung des Bundeskabinetts; Diplomaten aus Ankara und Moskau werden für Syrien Zusammentreffen; Galatasaray siegt 2:1 gegen Braga

Von BYEGM, TRT Donnerstag, 06.12.2012, 12:02 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 06.12.2012, 12:05 Uhr Lesedauer: 10 Minuten  |  

Presseschau der Generaldirektion für Presse und Information in Ankara

Gül empfängt Mahmud
Der somalische Staatspräsident Hasan Scheich Mahmud ist gestern zu Besuch in der Türkei eingetroffen. Scheich Mahmud wurde von Staatspräsident Abdullah Gül in Ankara zeremoniell empfangen.

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Gül bewertete die Ansichten, wonach das Schicksal von Syrien wie Somalia enden werde, wenn keine Maßnahmen getroffen würden. Auf eine Frage hin, ob er solch eine Gefahr sehe, sagte Gül, dass Somalia ein Land sei, das aus Menschen derselben Religion und Konfession besteht. Die Diskussionen in Somalia seien völlig unterschiedlich.

Gül betonte weiterhin, dass es in Syrien ein Regime-Problem gibt, das schon veraltet ist. Jeder stelle sich gegen das Regime, einige seien aktiv daran beteiligt und einige stellten sich in ihren Herzen dagegen. Wenn man sich die Opposition anschaue, sehe man, dass sie alle Gesellschaftsschichten umfasse und sich neu strukturiert habe. Gül wünsche, dass Menschen unterschiedlicher Konfessionen innerhalb dieser Opposition zusammenkommen. Er hoffe, dass diese Chaosatmosphäre nicht lange anhält.

Der Staatspräsident äußerte sich auch zur Aufwertung von Palästina zum UN-Beobachterstaat. Das sei die Widerspiegelung des Gewissens der Weltöffentlichkeit. In diesem Rahmen kritisierte Gül auch die neuen Siedlungsbaupläne von Israel.

Staatspräsident Mahmud seinerseits würdigte die Vorreiterrolle der Türkei bei der Unterstützung Somalias.

Mahmud besucht Çiçek
Der somalische Staatspräsident Hasan Scheich Mahmud befindet sich derzeit zu offiziellen Kontakten in Ankara.

Im Rahmen seines Besuchs in der Türkei stattete der somalische Staatspräsident Hasan Scheich Mahmud dem Parlamentspräsident Cemil Çiçek einen Besuch ab.

Parlamentspräsident Cemil Çiçek, somalische Staatspräsident Hasan Scheich Mahmud und die ihm begleitende Delegation kamen im Gästesaal im Parlament zusammen.

Während des Treffens betonte Çiçek, die Türkei werde Somalia in allen Bereichen weiterhin Unterstützung leisten. Außerdem drückte er die Freude der türkischen Bevölkerung über die positiven Entwicklungen in Somalia.

Bankett zu Ehren von Scheich Mahmud
Staatspräsident Abdullah Gül hat zu Ehren seines somalischen Amtskollegen Hasan Scheich Mahmud ein Bankett abgegeben.

Weitere Gäste des Banketts waren Generalstabschef General Necdet Özel, Vizepremier Bekir Bozdağ, Verteidigungsminister İsmet Yılmaz, Entwicklungsminister Cevdet Yılmaz, Minister für Forst- und Wasserangelegenheiten, Veysel Eroğlu und Vertreter vieler Hilfseinrichtungen sowie Unternehmer.

„Vierer-Mechanismus“ Vorschlag an Putin
Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan empfing am Montag in der Türkei den russischen Staatspräsident Wladimir Putin. Die Details der Gespräche zwischen den Staatschefs wurden bekannt gegeben. Nach Angaben hat Ministerpräsident Erdoğan Putin vorgeschlagen, dass die Staaten in der Region für die Lösung der Syrien-Krise mitwirken sollen.

Laut Informationen sagte Erdoğan: „Wir haben einen Dreier-Mechanismus Vorschlag über die Zusammenarbeit zwischen dem Iran, Ägypten und der Türkei.“ Zudem fügte Erdoğan zu, falls Russland sich auch daran beteiligen sollte, könnte es sich zu einem Vierer-Mechanismus wandeln. Auf diese Weise könne die Krise gemeinsam gelöst werden. Nach Angaben aus dem Außenministerium habe Putin den Vorschlag von Erdoğan positiv bewertet.

Davutoğlu: „Patrioten zur Verteidigung beantragt“
Außenminister Ahmet Davutoğlu gab Informationen über seine Kontakte und der Entsendung der Patrioten in die Türkei im Rahmen des Außenministertreffens der Nato in Brüssel. Davutoğlu sagte: „Die Türkei ist ohnehin schon in der Lage sich gegen Luftangriffe zu schützen. Die Patriot-Abwehrraketen dienen zur Verteidigung. Wir haben im Antrag an die Nato darauf hingedeutet, dass die Forderung von Patrioten für unsere Verteidigung dienen soll. Wir sind nicht im Krieg mit Syrien. Es ist eine vorbeugende Maßnahme. Wir hoffen, dass sich die Lage in Syrien nicht zu einer Drohung für die Türkei und die Nato entwickelt und hoffen, dass die Stationierung der Patrioten nur als eine Maßnahme bleibt.“
Zudem dankte Davutoğlu dem Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, den Mitgliedsländern besonders der USA, Deutschland und der Niederlande, für ihren Beitrag. Diese Länder hätten zugesichert, den Vorgang für die Entsendung der Patriot-Batterien in kürzester Zeit zu beenden, so Davutoğlu.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kommt in die Türkei
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kommt morgen in die Türkei. UN-Generalsekretär Moon besucht in 7-8 Dezember die Türkei. Er kommt in Gaziantep mit syrischen Flüchtlingen zusammen. Dann reist er nach Ankara, wo er mit Staatspräsident Abdullah Gül, Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan und Außenminister Ahmet Davutoğlu zusammenkommen wird. Auf der Agenda der Gespräche stehen vor allem die Entwicklungen in Syrien. Moon wird am 8 Dezember die Türkei verlassen.

Standorte der Patriot-Raketen nahe der Grenze?
Nachdem die Nato-Außenminister die Stationierung der „Patriot“-Flugabwehrraketen ins türkische Grenzgebiet zu Syrien beschlossen haben, dauern die militärischen Arbeiten weiter an. Die Bundesregierung und die Niederlande billigte die Entsendung von Patriot-Raketenabwehrstaffeln. Nun soll auf die Abstimmung über die Mission von Deutschland und der Niederlande im Parlament gewartet werden.

Nach Angaben aus dem türkischen Außenministerium, dauern die Verhandlungen über den Standort der Patrioten zwischen den Nato-Experten und der türkischen Streitkräfte weiter an.

Die Türkei will die Patrioten nahe der Grenze in den Provinzen Hatay, Kilis und Şanlıurfa stationieren. Experten der Nato waren vor kurzem in der Türkei und hatten in Malatya, Diyarbakır, Adana, Hatay und Gaziantep Inspizierungen durchgeführt.

Beitrag für den Schutz der Türkei
Nach dem Entschluss der Nato-Außenminister Patriot-Abwehrraketen in die Türkei zu entsenden, sagte US-Außenministerin Hillary Clinton, dass der Verzweifelte syrische Machthaber Baschar Assad zu Giftgas greifen könnte. Clinton warnte Assad Chemiewaffen gegen aufständische Bürger einzusetzen und betonte: „Unsere Sorge ist, dass ein zunehmend verzweifelter Assad auf Chemiewaffen setzt oder die Kontrolle über diese Waffen an eine der vielen Gruppen verliert, die jetzt in Syrien operieren.“

Die Nato-Staaten seien sich absolut einig in der unmissverständlichen Botschaft, dass damit eine rote Linie überschritten würde und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden. Unterdessen wies die US-Außenministerin daraufhin, dass die Abwehrraketen nur für die Verteidigung der Türkei dienen werden.

Abstimmung des Bundeskabinetts
Bundesaußenminister Guido Westerwelle sagte nach der Entscheidung der Nato über die Verlegung von Luftabwehrraketen an die türkisch-syrische Grenze, dass die Patrioten in die Türkei entsenden werden. Jedoch betonte Westerwelle, noch in dieser Woche werde das Bundeskabinett einen Beschluss zur Entsendung der Patriot- Raketen fassen und den Bundestag um Zustimmung bitten. Über die genau Zahl der Raketen und deren Stationierungsorte wurde noch nicht entschieden.

Westerwelle sagte unteranderem: „Die Nato steht entschlossen hinter ihrem Partner Türkei. Diese Haltung ist auch eine klare Botschaft an Assad. Wir können die Angriffe und die Gewalttaten gegen die Türkei nicht akzeptieren.

Diplomaten aus Ankara und Moskau werden für Syrien Zusammentreffen
Laut einem Medienbericht aus Kreml macht Putin beim Treffen mit Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan neue Vorschläge zur Beilegung des Konflikts. Diplomaten beider Staaten sollen diesbezüglich Konsultationen abhalten.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Erdoğan unterstrich Putin, dass es „neue und frische Ideen“ zur Beilegung des Krieges in Syrien. Welche Ideen diese seinen wollte Putin aber nicht sagen. Sie bedürften aber noch der Vorbereitung. Die Außenminister beider Länder seien damit nun beauftragt, so Putin.

„Unsere türkischen Freunde und wir haben dieses Thema heute aktiv erörtert und dabei neue Ideen unterbreitet, die noch durchdacht und durchgearbeitet werden müssten.“ sagte der Präsident und wies auf die Bereitschaft Russlands hin, mit der Türkei und mit der gesamten internationalen Gemeinschaft zur Lösung dieses komplizierten Problems zu kooperieren.

Galatasaray siegt 2:1 gegen Braga
In der Gruppenphase der UEFA Champions League trafen am gestern Abend Galatasaray und Sporting Braga aufeinander.

Im letzten Spiel der Champions League-Gruppe H hat Galatasaray im Estadio AXA den Gastgeber, Braga, mit einem 1:2 Auswärtssieg den Einzug in die nächste Runde gesichert. Die Tore für Braga kam durch Mossoro (32.). Galatasaray gewann durch die Treffer von Bural Yilmaz (58.) und Aydin (78.).

Die erste Halbzeit endete mit einem bedrückenden 1:0 Rückstand. In der zweiten Hälfte brachte Terim Aydin für den schwachen Hamit Altintop und Amrabat für Elmander. In der 58. Minute flankte Amrabat den Ball zielsicher auf Burak Yilmaz, der mit einem gefühlvollen Kopfball den Ball ins Tor zum 1:1-Ausgleich beförderte.

Damit hat Galatasaray nun mit 10 Punkten als Zweiter der Gruppe H hinter Manchester United die nächste Runde der Champions League erreicht.

Presseschau der Türkischen Rundfunk- und Fernsehanstalt (TRT-World)

Sogar ein Tennisball aus Syrien wird erfasst
Aus Star erfahren wir unter der Schlagzeile „sogar ein Tennisball aus Syrien wird erfasst“, die angesichts der Chemiewaffen-Bedrohung aus Syrien von der Nato zur Verfügung gestellten modernen PAC-3 Patriot-Abwehrraketen würden in einer Fläche 400 Quadratkilometer sogar Gegenstände mit einer Größe eines Tennisballs erfassen und in 70 Kilometer Entfernung stoppen. Dem Blatt zufolge habe der Vorsitzende der Türkischen Gruppe im Parlamentarischen Ausschuss der Nato, Ali Riza Alaboyun gesagt, die an der syrischen Grenze aufgestellten PAC-3 Patriot-Abwehrraketen der neuen Generation könnten feindliche Raketen mit nuklearen und chemischen Sprengköpfen zerstören. Vor dem Plenum der Türkischen Großen Nationalversammlung habe Alaboyun erklärt, der Deutsche Regierung wolle die Entsendung der Patriot-Raketen vom Bundestag bestätigen. 16 Abwehrraketen würden aus Deutschland kommen. Die Zahl der Raketen aus den Niederlande stehe noch nicht fest.

Gefechte um den Präsidentenpalast
Vatan berichtet unter der Schlagzeile „Gefechte um den Präsidentenpalast“, nachdem am Vortag zahlreiche Gegner des ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi vor dem Präsidentenpalast in Kairo zusammengekommen waren, hätten sich gestern auch Mursi-Anhänger vor dem Präsidentenpalast versammelt. Dabei sei es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den beiden Gruppen gekommen. Das Blatt schreibt, die Protestanten hätten sich gegenseitig mit Steinen beworfen. Die Polizei habe nur mit Mühe eingreifen können. Die Oppositionellen hätten die Mursi-Anhänger mit Tränengas und Molotow-Cocktails angegriffen und hätten Mülltonnen in Brand gesetzten. Zahllose Fahrzeuge in der Umgebung seien zerstört worden. Bei den Auseinandersetzungen seien vier Personen ums Leben gekommen und mindestens 150 weitere verletzt worden, heißt es in Vatan.

840 Millionen Menschen gehen ins Bett, ohne etwas gegessen zu haben
In Zaman lesen wir unter der Schlagzeile „840 Millionen Menschen gehen ins Bett, ohne etwas gegessen zu haben“, eine Studie mit mehr als 50.000 Personen in 57 Ländern habe ergeben, dass Sudan zu einem der ärmsten Länder der Welt gehört und die Rate der Hungernden am höchsten ist. Das Blatt meldet, der Studie von Barem Research und dem globalen Partner WIN/Gallup International mit mehr als 50.000 Personen in 57 Ländern zufolge würden drei Prozent der Weltbevölkerung „permanent“ und neun Prozent „von Zeit zu Zeit“ hungern. Demzufolge würden 12 Prozent der Weltbevölkerung also insgesamt 840 Millionen Menschen hungern. In dem ärmsten Land der Welt Sudan würden 4 von 5 Personen mit Hunger ins Bett gehen, schreibt Zaman weiter.

Orpheus kehrt nach Hause zurück
Aus Radikal erfahren wir unter der Schlagzeile „Orpheus kehrt nach Hause zurück“, das berühmte Orpheus-Mosaik werde heute aus den USA in die Türkei zurückgebracht. Weiter heißt es in der Meldung, die Mosaiken aus Edessa seien in den 50er Jahren nach Frankreich und Australien geschmuggelt und anschließend in Privatsammlungen verschwunden. Durch die intensiven diplomatischen Vorstöße des Ministeriums für Kultur und Tourismus sei nun dokumentiert worden, dass die Mosaiken illegal entwendet wurden. Die Funktionäre des Museums in Dallas hätten nun dem Druck aus der Türkei nachgegeben und würden das Orpheus-Mosaik heute in die Türkei entsenden. Kultur- und Tourismusminister Ertugrul Günay bemühe sich seit zwei Jahren intensiv um die Rückerstattung der ins Ausland geschmuggelten Kunstwerke. Türkische Presse Türkei

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